Faculty of Humanities and Social Sciences
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Kunsttheorie

Projects & Collaborations

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Nomis Postdoctoral Fellowship Program

Research Project  | 3 Project Members

Die Nomis Fellowships stehen Forschenden aus den Geistes-, den Sozial- und den Naturwissenschaften offen. Sie werden für eine Laufzeit von jeweils einem Jahr an herausragende Forschende des universitären Nachwuchses vergeben. Angesprochen sind in erster Linie Assistenzprofessor/innen und Postdoktorierende mit ausgezeichneten bildwissenschaftlichen Projekten. Ziel ist es erstens, bahnbrechende Arbeiten zu fördern, die sich mit den Funktionen, Strukturen und Wirkungen von Bildern in historischer oder systematischer Perspektive beschäftigen bzw. den eigenen Umgang mit Bildern als Werkzeugen der Forschung reflektieren. Zweitens sollen unterschiedliche Wissenschaftskulturen über die Thematik des Bildes miteinander ins Gespräch gebracht und innovative Möglichkeiten gefunden werden, Theoreme, Interpretationsansätze und Lösungsstrategien transversal von einer Disziplin zur anderen zu übertragen. Übergreifendes Thema der Nomis-Fellowships ist die Frage der Modellbildung durch Bilder und des Lernens anhand von Bildern. In den unterschiedlichsten Disziplinen dienen Bilder als Instrumente der Sichtbarmachung komplexer Strukturen. Dabei kommt ihnen häufig exemplarischer Charakter zu. Sie erfüllen beweisende, aber auch didaktische und symbolische Funktionen. Bilder als Modelle und Paradigmen zu untersuchen, hat sich in den letzten Jahren als ein überaus dynamisches Feld innerhalb der Bildforschung erwiesen, zu dem unter anderem Gottfried Boehm, Whitney Davis, James Elkins, David Freedberg und Hans-Jörg Rheinberger substanzielle Beiträge geleistet haben. Historisch wichtige Positionen sind in den methodischen Aufsätzen des polnischen Mikrobiologen Ludwik Fleck und in den Arbeiten des amerikanischen Philosophen Nelson Goodman zu finden. Ausgehend von diesen Diskussionszusammenhängen orientieren sich die Inhaber der Nomis Fellowships an Forschungsfragen wie den folgenden: Unter welchen Bedingungen werden Bilder als beweiskräftig angesehen? Wie unterscheiden sich diese Bedingungen in den Geistes-, den Sozial- und den Naturwissenschaften? Was bedeutet es, Bilder in ästhetischen und wissenschaftlichen, aber auch in alltäglichen Kontexten sehen und deuten zu lernen? Inwiefern sind diese Kontexte vergleichbar? Wie verbinden sich Bilder und Elemente von Bildern mit Begriffen? Wie verhalten sich die Bedeutungen von Bildern zu ihren Herstellungsbedingungen und zu den Kontexten ihres Gebrauchs? Diese transversalen Problemstellungen sollen gerade nicht aus einer hegemonialen Perspektive beantwortet werden, etwa einer ausschliesslich philosophischen oder einer ausschliesslich naturwissenschaftlichen. Die Antworten sollen vielmehr aus je konkreten Forschungszusammenhängen erwachsen, die in ihren jeweiligen Fachkulturen verwurzelt sind, diese Fachkulturen aber zugleich einer methodischen Revision unterziehen.

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NCCR eikones 13-17, Modul 3: Form und Bild in der Moderne

Research Project  | 7 Project Members

Die Bildtheorie hat sich jüngst dem Begriff der Form zugewandt, wovon neben einschlägigen Publikationen von Gottfried Boehm, Whitney Davis, David Summers und Lambert Wiesing auch die Schwerpunkte des Exzellenzcluster »Bild, Wissen, Gestaltung« der Humboldt-Universität zu Berlin und des Nationalen Forschungsschwerpunkts eikones in seiner dritten Förderphase 2013-2017 zeugen. Diese Konjunktur steht im Zusammenhang - und oft auch in Distanz zu - einer soziologisch, philosophisch, kunsttheoretisch und literaturwissenschaftlich geprägten Diskussion über den Formbegriff (in) der Moderne. Das Modul verfolgt das Ziel, zu diesem Forschungsgebiet durch eine Vertiefung des historischen, theoretischen und methodischen Verständnisses seiner Voraussetzungen in Kunstgeschichte, künstlerischen Form- und Gestaltungslehren und der nach-kantischen Philosophie, Kunsttheorie und Ästhetik beizutragen. Der Zusammenhang von Formtheorie, Formbildung, Bild und Kunst in der Moderne umspannen einen Gegenstandsbereich, der eine doppelte Ausrichtung auf eine Untersuchung der theoretischen Implikationen von Formbegriffen und -semantiken der Moderne einerseits und eine historische Analyse konkreter künstlerischer Positionen andererseits nahelegt. Ist doch die moderne Theorie der Form zum einen auf die methodischen Problematik bezogen, wie sich eine Wissenschaft, die immer auf allgemeine Thesen hinarbeiten muss, auf einzelne konkrete Gegenstände beziehen und diese in ihrer Besonderheit erfassen kann. Zum anderen hat die Betrachtung, Freilegung und Produktion künstlerischer und ästhetischer Formen Auswirkungen auf deren Reflexion. Der Terminus »Form« bedeutet ebenso emphatisch Grundform, auf das Wesentliche reduzierte Form, wie er die konkrete anschauliche Form in ihrer Gewordenheit, sinnlichen Fülle und Einbettung in kulturelle und kommunikative Zusammenhänge von Sinnstiftung meint. Den historischen Konsequenzen dieser Polarität der Form gilt es auf der Ebene der Semantik, der philosophischen und ästhetischen Theoriebildung und der künstlerischen Produktion nachzugehen. Eine Beschäftigung mit Formsemantiken in der Moderne kann nicht umhin, die analytische, segmentierende Funktion von Formen in den Blick zu nehmen. In der Sprachwissenschaft, der formalen Logik fregescher Prägung, der Gestalttheorie, im Kubismus, der konkreten Poesie, der Zwölftontechnik, dem structural film werden Formen als Elemente gefasst, deren Integration zu einem übergeordneten Ganzen - das selbst wiederum als "Form" verstanden wird - je unterschiedlichen Schicksalen des Gelingens oder Misslingens überantwortet ist. Damit steht der Formbegriff in einem unmittelbaren Zusammenhang mit der Frage nach dem Bild. Als ein Ganzes von Erscheinungen ist dieses einer internen ikonischen Dynamik von Holismus und Differenzierung (in Einzelformen) sowie einer externen von rekursiver Selbstbezüglichkeit (als Gesamtform) und mannigfachen Außenbezügen unterworfen. Es steht zu erwarten, dass die Klärung der historischen Ausprägungen des Formbegriffs einen direkten Gewinn für die Erforschung des Bildes abwirft.

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NCCR Eikones 09-13, Modul 1: Die Kunst und die Künste

Research Project  | 6 Project Members

Das Modul «Die Kunst und die Künste» kommt auf einen zentralen Ausgangspunkt des bildkritischen Projekts zurück, auf die kunsttheoretische Diskussion der Moderne, die mit Lessings Unterscheidung zwischen Raum- und Zeitkünsten verbunden ist. Neben der Differenzierung in einzelne Künste zeichnet die ästhetische Moderne jedoch gleichermaßen aus, dass sie Theorien der Kunst hervorgebracht hat, die auf die begriffliche Fassung einer den verschiedenen Künsten gemeinsamen Instanz zielen. Unser Modul erforscht in historischer wie systematischer Perspektive das Verhältnis zwischen Theorien der Kunst und Theorien der Spezifität der einzelnen Künste. Es geht der Frage nach, wie die technische und konzeptuelle Pluralität der künstlerischen Praxis durch die Annahme eines den verschiedenen Künsten zugrunde liegenden subjektiven Vermögens infrage gestellt, aber zugleich auch neu bestimmt wird. Von besonderem Interesse ist dabei die Frage, welche Form die Gelenke zwischen den Künsten annehmen, ob diese Scharniere eine ikonische, rhythmische oder theatrale Artikulation aufweisen. Das Projekt nimmt seinen Ausgang von neueren Begriffsprägungen wie «Medienspezifität», «Verfransung», «Nominalismus» und dem «singulären Plural der Künste», bezieht diese modernen und zeitgenössischen Diskussionen aber auf die Geschichte der Ästhetik und künstlerischen Praxis der letzten 250 Jahre. In Hinblick auf die Bildtheorie wird gefragt, welche Rolle der Bildbegriff in der Auseinandersetzung um die Einheit bzw. innere Pluralität der Kunst spielte und heute zu spielen vermag. Anstatt noch einmal den bildhaften Charakter einzelner Künste zu betonen, untersuchen wir, wie Bilder den Unterschied oder die Verklammerung der verschiedenen Künste artikulieren.