Faculty of Humanities and Social Sciences
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Kunstgeschichte Frühe Neuzeit

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BILDERFAHRZEUGE. Aby Warburg's Legacy and the Future of Iconology

Research Project  | 18 Project Members

'Bilderfahrzeuge' ist ein Begriff, den der deutsche Kunsthistoriker Aby Warburg (1866-1929) geprägt hat. Er steht im Zusammenhang mit einem Konzept, das für den Kulturwissenschaftler von zentraler Bedeutung war, verfolgte er doch, unter anderem, das Ziel, Kontinuitäten zwischen Antike und Renaissance aufzuzeigen - Kontinuitäten, die er materialisiert sah in der 'Bilderwanderung'. Dabei ist Warburg nicht der Einzige, der ein Interesse an diesem Problem gezeigt hat, und auch nicht der Erste. Die 1891 erschienene Untersuchung des Grafen Goblet D'Alviella La Migration des Symboles ist nur ein frühes Beispiel unter einer ganzen Reihe von Arbeiten, die einen ähnlichen Ansatz verfolgen. Warburg allerdings ist es gelungen, das Phänomen selbst bildlich zu artikulieren und zwar in Gestalt seines berühmten Bilderatlasses , dessen Protagonisten - Motive, deren Wanderung durch Zeit und Raum über den Verlauf der Bildtafeln evident wird - nichts anderes sind als besagte 'Bilderfahrzeuge'. Ziele Der Forschungsverbund strebt an, einen grundsätzlichen Beitrag zu einer erneuerten Kulturgeschichte zu leisten - durch eine Bild- und Ideengeschichte, betrieben in einem interdisziplinären und internationalen Umfeld. Kraft der eigenen, spezifischen Erfahrung im Umgang mit Bildern vermag das Fach Kunstgeschichte die eigenständige Bedeutung des Bildes zu erfassen und diese als unabhängigen und konstitutiven Aspekt in eine interdisziplinäre Kulturwissenschaft einzubringen. Einer der Vorzüge des Forschungsverbundes "Bilderfahrzeuge" besteht darin, eben diesem Charakter des Bildes gerecht zu werden, ohne aber eine Opposition von Bild und Text entstehen zu lassen. Stattdessen wird versucht, deren wechselseitige Inspiration und Ergänzung zu beschreiben und damit zu arbeiten. Dabei lebt der Forschungsverbund vom Austausch und Dialog der Disziplinen, der allein den angestrebten umfassenden kulturwissenschaftlichen Zugang ermöglicht. Er bietet das methodische Werkzeug, den Transfer von Bildkonzepten und -formen zu erfassen und zu analysieren, und das in zeit- und gatttungsübergreifender Perspektive.

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NCCR Eikones 09-13, Modul 2: Bildgrenzen und Bildfolgen

Research Project  | 3 Project Members

Im Zentrum des Moduls "Bildgrenzen und Bildfolgen" steht das "Prinzip Collage", verstanden als das Zusammentreten heterogener Bildfragmente zu einer neuen Konstellation, in der bildlich-visueller Sinn sich aus den bildimmanenten Brüchen konstituiert. Die Collage nimmt Schichtungen vor und leitet von der Bildebene in die Dreidimensionalität über, womit sie sich als eine der Wurzeln der Installationskunst erweist. Insofern sie Bildfragmente einer je eigenen raum-zeitlichen Ordnung kombiniert, stellt sie ein gebrochenes, vieldimensionales Raum-Zeit-Gefüge her. Der traditionelle monokulare perspektivische Bildraum wird durch eine heterotopische Konstellation inkompatibler Bildfragmente ersetzt. Teilprojekte widmen sich der Collage/Montage in der modernen Architektur und Gerhard Richters "Atlas". In einem weiteren Teilprojekt stehen Bildfolgen zur Debatte, die anhand der Geschichte und Theorie von Bild-Lexika untersucht werden sollen, um die impliziten Konzepte vorliegender Lexika zu reformulieren und zu den sie jeweils orientierenden Theorien über das, was als Bild gilt, vorzustoßen.

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Kunst als Kulturtransfer seit der Renaissance

Research Project  | 4 Project Members

Das bewegliche Bild. Die Malerei im kulturellen Austausch 1400-1600 Mit Beginn der Frühen Neuzeit erlebt das Bild als Medium politischer, sozialer und ästhetischer Verständigung eine zuvor nicht erreichte Konjunktur. Auslöser sind ein zunehmender politischer und ökonomischer Austausch über den europäischen Kontinent hinweg, aber auch technischer Fortschritt. Tafelmalerei schloss im Hinblick auf ihre Mobilität rasch zur Druckgraphik auf und etablierte sich als verlässlicher, allerorts verbringbarer Informationsträger. Information bezeichnet hier freilich nicht nur den im Bild verhandelten Gegenstand und ist nicht auf die reine Abbildfunktion der Malerei reduziert; vielmehr ist es die eigene Konsistenz des Bildlichen selbst, die solcherart, den Raum überwindend, zu einer kontinentalen Verständigungsform gerät. Neben technischer Innovation sind es also auch die typologischen und genuin medialen Erscheinungsformen des Bildes, die in der Malerei ein transkulturelles "Bildhandeln" ermöglicht haben. - "Handeln" ist hier verstanden als "agieren", als eine im Bild und seiner Eigengesetzlichkeit begründete Form der Verständigung. Nord und Süd haben sich der Malerei gleichermassen bedient, so wie auch die Höfe und das neu erstarkende Bürgertum. Schon dieses Spektrum signalisiert, dass die besondere Adressatenbezogenheit des Bildes, seine Übernahme- und Transformationsdisposition im Bildträger selbst bereits angelegt sein müssen. Das Forschungsmodul trägt diesen medialen und typologischen Besonderheiten der Malerei in der Frühen Neuzeit Rechnung. Es widmet sich dabei Forschungsfeldern, die in besonderem Masse geeignet scheinen, Aufschluss über den solcherart vollzogenen Kulturtransfer zu geben.