Faculty of Humanities and Social Sciences
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Mobilität, Sozialstrukturen und Lebensweise im spätantiken Basilia und im frühmittelalterlichen Bazela
Research Project  | 7 Project Members
Im Rahmen des Projekts «Mobilität, Sozialstrukturen und Lebensweise im spätantiken Basilia und im frühmittelalterlichen Bazela » soll eine der wichtigsten und spannendsten Epochen der Basler Stadtgeschichte, das Frühmittelalter, neu betrachtet werden. Diese umfasst einen Zeitabschnitt, in dem sogenannte «Völkerwanderungen» angenommen werden und das spätantike Basilia bzw. frühmittelalterliche Bazela aufgrund seiner Lage an der Grenze des Weströmischen Reiches Schauplatz zahlreicher politischer, kultureller und wirtschaftlicher Interaktionen wurde. Der fragliche Zeitraum ist jedoch nach wie vor stark von umstrittenen (Völkerwanderungs-)Narrativen geprägt , die sich aus der Interpretation der antiken Schriftquellen bildeten, sodass eine rein ethnische Kategorisierung der archäologischen Funde und Befunde in Basel eine zentrale Rolle spielt. Mit diesem Projekt wird nicht nur eine bisher fehlende zusammenfassende Auswertung der frühmittelalterlichen Gräberfelder Basels , sondern auch eine Interpretation archäo(bio)logischer Daten vorgelegt, die weit über die bisherigen Studien zur «Völkerwanderungszeit» in Basel hinausgeht und sich der aktuellen europaweiten Forschung zu diesem Thema anschliesst. Von zentraler Bedeutung für die Frühgeschichte der Stadt Basel ist in diesem Kontext die Klärung der Frage, ob sich die traditionellen, ausschliesslich auf geisteswissenschaftlichen Methoden basierten und heute kontrovers diskutierten Migrationswellen der sogenannten Alamannen, Franken und Donausueben innerhalb und an der Grenze des romanischen Gebiets von Basilia bzw. Bazela verifizieren lassen. Im Mittelpunkt des Projekts stehen die spätantiken und frühmittelalterlichen Gräberfelder Basels). Diese sind geographisch über das gesamte Stadtgebiet beiderseits des Rheines verteilt, der bis zum Ende des 5. Jh. n. Chr. die Reichsgrenze bildete. Die Bestattungsplätze decken den Zeitraum zwischen dem 4. und 8. Jh. n. Chr. ab und stellen somit einen einmaligen und repräsentativen Überblick über eine Zeitspanne von fast 400 Jahren dar. Grundlegende anthropologische und chronologische Angaben müssen jedoch aktualisiert bzw. anhand von Radiokarbondatierungen verifiziert werden. Eine neue (und aktuell bereits laufende) Auswertung des archäologischen Materials zeigt aber konkretere Unterschiede bzw. Ähnlichkeiten in den lokalen Bestattungspraktiken und in den klein- bis weiträumigen Beziehungsgeflechten der verschiedenen frühmittelalterlichen Gruppen auf. In diesem Zusammenhang ermöglicht die Analyse von Strontium-, Sauerstoff- und Kohlenstoffisotopen an ausgewählten Skeletten, lokal von nicht-lokal aufgewachsenen Individuen zu unterscheiden. Dabei lassen Methoden der physischen und Humangeographie ein grundlegendes Verständnis der anthropogenen Nutzung des Umlandes und daher der Zusammensetzung der (Strontium-)Isotopenverhältnisse im Skelett der lokalen Menschen erkennen. Die Nachkommen fremder Individuen lassen sich zudem über spätere Generationen anhand von aDNA-Analysen unterscheiden, was die Rekonstruktion der Migrationsgeschichte ebenso wie die Untersuchung von Kontinuitäten verfeinert. Überdies werden hiermit die ersten kombinierten Isotopen- und aDNA-Daten für diese Zeit in diesem Raum generiert, sodass - insbesondere hinsichtlich der bisher unterrepräsentierten genetischen Daten - das Projekt auch eine wichtige Grundlagenarbeit darstellt. Die gemeinsame interdisziplinäre Auswertung der Daten führt schliesslich zu einer möglichst objektiven Rekonstruktion der spätantiken und frühmittelalterlichen Sozialstruktur, Subsistenzstrategien und Mobilitäts- bzw. Migrationsmuster in Basel. Unsere Ergebnisse zu den heute hochaktuellen Themen «Identität» und «Integration» werden nicht nur der wissenschaftlichen community , sondern auch der breiten Öffentlichkeit vermittelt , was u.a. durch die Einbindung in das seit 2018 angelaufene Projekt Stadt.Geschichte.Basel gewährleistet ist.
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Meet and greet: Squares in Secondary Agglomerations of the Northwestern Roman Provinces
Research Project  | 6 Project Members
Nachdem die Fora der großen Städte vergleichsweise gut erforscht sind, ist der Kenntnisstand zu ihren Pendants in den vici wesentlich geringer. In ihnen finden sich ebenfalls Platzanlagen, die eine Vielzahl vergleichbarer Funktionen wie in den Städten übernommen hatten. Versucht man den Begriff Forum aber auf diese zu übertragen, offenbart sich eine Problematik der direkten Übertragbarkeit, welche mit Methoden der Archäologie, der Archäoinformatik, der naturwissenschaftlichen Archäologie und der Alten Geschichte interdisziplinär angegangen werden soll. Das Forschungsprojekt beruht dabei auf Vorarbeiten der lead agency (Universität zu Köln, Archäologisches Institut) in Bregenz-Brigantium Die Archäologie der Römischen Provinzen versucht Charakteristika dieser Platzanlagen herauszuarbeiten und ihre Funktion im Vergleich zu den Fora der Städte zu beleuchten: Administrative, kultische und merkantile Aspekte weisen auf ein multifunktionales Konzept hin, welches bedarfsorientiert angepasst wurde. Zur Überprüfung der architektonischen, althistorischen und chronologischen Spezifika dienen integrativ durchgeführte Fallstudien aussagekräftiger key-sites, wie z.B. Aachen- Aquae Granni , Kempten- Cambodunum oder Bregenz- Brigantium . Damit können auch Indikatoren zum Nachweis einer wie auch immer gearteten Selbstverwaltung dieser Gemeinwesen herausgearbeitet werden. Althistorische Analysen erörtern die Rolle und Bedeutung der Platzanlagen für das jeweilige Gemeinwesen. Dabei stehen die (Neu-) Bewertung der ausgewählten Fundstellen und die Einbettung von kleinstädtischen Siedlungen in die sozio-kulturellen und politischen Prozesse im Fokus. Der Blick geht dabei auf die Regionen mit einer ausreichenden Zahl an althistorischem Quellmaterial. Computergestützte Methoden werden für einen multiskalaren Ansatz zur Untersuchung von Plätzen in sekundären Ballungsräumen eingesetzt. Auf der innerörtlichen Ebene zielen sie darauf ab, sozio-symbolische Aspekte von Plätzen zu erforschen, insbesondere solche, die mit Sichtbarkeit und Bewegung im Raum zu tun haben. Auf regionaler Ebene werden Computersimulationen (räumliche Interaktionsmodelle) eingesetzt, um die menschlichen Interaktionen zwischen Siedlungen zu untersuchen und so die wirtschaftlichen und administrativen Funktionen von vici weiter zu beleuchten. Im Hinblick auf die tatsächliche Nutzung dieser Platzanlagen durch die damaligen Bewohner*innen versprechen archäozoologische und geoarchäologische Untersuchungen durch den Schweizerischen Projektpartner in Basel wesentliche neue Erkenntnisse. Diese können die tatsächlichen Nutzer dieser Anlagen durch Nahrungsabfälle und Hinterlassenschaften kultischer Handlungen besser fassbar werden lassen. Mehrheitlich kaum befestigte Plätze weisen eine erhebliche Akkumulation von Umwelteinflüssen auf, weshalb die Mikromorphologie die Biografie dieser Anlagen präzisieren kann.
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Die gallo-römische villa rustica Charmoille-Miserez
Research Project  | 3 Project Members
Im Rahmen der einwöchigen Prospektionskampagne (27.02. - 03.03.2023) soll - in Zusammenarbeit mit der Section d'archéologie et paléontologie (SAP) de l'Office de la culture (OCC) des Kantons Jura - der Bereich der seit dem 19. Jahrhundert bekannten, aber erst vor kurzem mit Hilfe von Luftbildaufnahmen und geophysikalischen Methoden lokalisierten und in ihrer Ausdehnung genauer erfassten villa rustica Charmoille-Miserez untersucht werden. Die archäologischen Feldarbeiten umfassen Metalldetektor-Prospektionen im Perimeter der villa rustica sowie das Anlegen eines Sondierschnitts im Bereich der pars urbana . Die geborgenen Kleinfunde werden parallel zu den Feldarbeiten inventarisiert und einer ersten Sichtung und Analyse unterzogen.Die
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Dissertationsprojekt von Romain Andenmatten: Archäologische Forschungen im Bereich der eisenzeitlichen⁄spätrepublikanischen «Mur (dit) d'Hannibal» (Liddes⁄VS) (Arbeitstitel)
Research Project  | 4 Project Members

The interdisciplinary and archaeological research around the Site know as Hannibal Wall allows each year to highlight and investigate new high altitude positions (between 2350 and 3100m above the sea) occupied by Roman military (auxiliaries or legionaries) during the establishment of Roman hegemony over the Poenine Alps (between 57 BC and 25 BC). This work is carried out by a joint group made up of the scientific group of the RAMHA association and staff members of the Soprintendenza per i beni e le attività culturali.

This PhD-project will be an opportunity to present a synthesis based on the data acquired over the past fifteen years, the latest news, and to discuss the state of the studies in progress. A group of about fifteen researchers from various disciplines is currently collaborating on the preparation of a first volume of synthesis on this work. The sometimes extraordinary state of conservation of the archaeological material on these sites allows studies that are difficult to envisage in other terrestrial contexts (like dendrochronology on wooden artefacts).

The comparison with historical sources finally opens up interesting discussions both from a methodological point of view and on the interpretation and dating of certain events which were admitted for a long time (for example the course and the late dating, 16-15 BC of the entry of Valais into the zone of Roman hegemony).

Based on the study of a site, research currently in progress has made possible to inventory twenty five positions, of which eleven have been investigated. Are they isolated positions, positions occupied successively or a network of tactical positions in order to occupy a territory? What events or series of events could it be linked to? Are there any links or hierarchies between these positions?

These are some of the questions that will be addressed but this research will have to continue ...

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Dissertationsprojekt von Regula Ackermann Homberger: "Das römische Kempraten: Entwicklung, Topografie und Kontextualisierung einer römischen Kleinstadt in der Ostschweiz" (Arbeitstitel)
Research Project  | 3 Project Members
Ziel des Dissertationsprojekts ist eine Gesamtbetrachtung und Gesamtwürdigung der römischen Kleinstadt Kempraten unter Einbezug des aktuellen Grabungs- und Kenntnisstandes. Da eine Gesamtauswertung aller alten und modernen Ausgrabungen innerhalb des zur Verfügung stehenden Zeitbudgets nicht möglich ist, soll vorab ein erweiterter Katalog aller bislang bekannten Fundstellen erarbeitet werden, in dem namentlich auch die wichtigsten Informationen aus den nicht oder nur unvollständig ausgewerteten und unpublizierten Befunden und Funden festgehalten und analysiert werden sollen. Dabei liegt der Fokus namentlich auf folgenden Aspekten: Siedlungsgeschichte und -entwicklung Topografie und Architektur Sakraltopografie Lebensgrundlagen und Handwerk mit besonderem Fokus auf die Kalkbrennerei und die Herstellung später helvetischer Terra Sigillata
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Forschungsprojekt: "Die spätrepublikanischen und frühaugusteischen Alpenfeldzüge Roms"
Research Project  | 22 Project Members
Das Projekt "Die spätrepublikanischen und frühaugusteischen Alpenfeldzüge Roms" subsummiert verschiedene Forschungsprojekte, an denen die Vindonissa-Professur und Studierende des Departements Altertumswissenschaften der Universität Basel beteiligt sind. 1) Im Rahmen des 2020 lancierten Projekts CVMBAT soll das 2002 entdeckte spätrepublikanische/augusteische Schlachtfeld sowie ein zugehöriges, vermutetes römisches Militärlager bei Cunter/Burvagn im Bereich der Crap Sees-Schlucht (Surses/GR) in den Jahren 2021 und 2022 möglichst vollständig untersucht werden. Dazu kommt die Erforschung eines im Zuge der vorbereitenden Prospektionen in der Umgebung des Kampfplatzes 2020 neu entdeckten eisenzeitlichen Brandopferplatzes. Kooperationspartner sind der Archäologische Dienst Graubünden (Dr. Hannes Flück; Dr. Thomas Reitmaier) und die Arbeitsgemeinschaft Prospektion Schweiz (AGP). 2) Im Rahmen des Projekts «Das augusteische Militärlager auf dem Septimer» werden die Funde und Befunde, die bei den Grabungen und Prospektionen in den Jahren 2002 und 2003 sowie 2007 und 2008 im Bereich der Passhöhe zum Vorschein gekommen sind, ausgewertet. Des Weiteren werden auch die nachrömischen Quellen zur Nutzung des Septimerpasses im Mittelalter sowie in der Neuzeit und Moderne aufgearbeitet. Kooperationspartner sind der die Bayerischen Akademie der Wissenschaften (Dr. Werner Zanier); der Archäologische Dienst Graubünden (Dr. Thomas Reitmaier), das Inventar der Fundmünzen der Schweiz (Rahel C. Ackermann) sowie die Integrative Prähistorische und Naturwissenschaftliche Archäologie der Universität Basel (PD Dr. Philippe Rentzel). 3) Auswertung von neu gefundenen Archivalien aus dem Nachlass von Rudolf Laur-Belart (1898-1972) zu den älteren Grabungen sowie ggf. auch Prospektionen im Bereich der sog. Walensee-Türme (Amden/SG, Betlis-Strahlegg; Schänis/SG, Biberlikopf; Filzbach/GL, Vor dem Wald). Kooperationspartner sind die Kantonsarchäologie St. Gallen (Dr. Martin Schindler) sowie die Fachstelle Denkmalpflege und Ortsbildschutz des Kantons Glarus (Dr. Leandra Reitmaier) und ProSpect GmbH (Alissa Cuiper; Valentin Homberger). 4) Im Rahmen der Dissertation von Romain Andenmatten: Gesamtauswertung und Publikation der zwischen 2011 und 2016 durchgeführten archäologischen Forschungen im Bereich der eisenzeitlichen/spätrepublikanischen «Mur (dit) d'Hannibal» (Liddes/VS). Kooperationspartner sind der Service des Bâtiments, Monuments et Archéologie du Valais (Dr. Caroline Brunetti), das Institut d'archéologie et des sciences de l'Antiquité de l'Université de Lausanne (Prof. Dr. Michel Fuchs) und die Association de soutien aux Recherches archéologiques du Mur (dit) d'Hannibal (RAMHA).
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Dissertationsprojekt von Margaux Depaermentier: "Frühmittelalterliche Sozialstruktur in Basel aus archäologischer und naturwissenschaftlicher Sicht" (Arbeitstitel)
Research Project  | 5 Project Members
Im Fokus des Dissertationsprojekts stehen die spätantiken und frühmittelalterlichen Nekropolen Basel-Aeschenvorstadt (4. - 7. Jh. n. Chr.), Basel-Kleinhüningen (Mitte 5. - Anfang 8. Jh. n. Chr.), Basel-Bernerring (ca. 540 - 600 n. Chr.), Basel-St. Theodor (2. Hälfte 6. - 8. Jh.n. Chr.), Basel-Waisenhaus (5. Jh. n. Chr.) und Basel-Gotterbarmweg (2. Viertel 5. Jh. - 520/530 n. Chr.). Im Rahmen des Dissertationsprojekts sollen sowohl die absolute und relative geographische, topographische und geologische Situation, die chronologische Entwicklung und die allgemeine Organisation der Gräberfelder, als auch die Grabanlagen und -ausstattungen zur Rekonstruktion der frühmittelalterlichen Bestattungspraktiken untersucht und miteinander verglichen werden. Dabei interessiert u.a., ob ein Muster nach chronologischen Phasen, nach Geschlecht und/oder Alter, nach Grabausstattung, -ausrichtung und -anlage, oder nach festgelegten sozialen Merkmalen festzustellen ist. Darüber hinaus soll auch Frage nach der «Gründergeneration» bzw. dem ältesten Bestattungshorizont in den erwähnten Gräberfeldern anhand von typo-chronologischen Methoden, C14-Datierungen und auf Basis von bereits publizierten Arbeiten untersucht werden. Einen zweiten Schwerpunkt bilden Isotopenanalysen von ausgewählten Skeletten aus den erwähnten Nekropolen. Mit Strontium- und Sauerstoffisotopenanalysen werden die bisher vorherrschenden Völkerwanderungsnarrative durch eine neue, neutralere Perspektive in Frage gestellt, wobei die kleinräumige Mobilität ebenfalls und erstmals berücksichtigt werden . Zudem sollen komplementäre Stickstoff- und Kohlenstoffisotopenanalysen einen Einblick in die Ernährungsgewohnheiten erlauben und somit die Forschungslücke der Subsistenzstrategien und ihre Entwicklung in Laufe der Zeit zu schließen. Dabei wird auf die Repräsentativität und die Aussagekraft der Stichproben besonderen Wert gelegt, um die angewendeten Methoden jederzeit auch quellenkritisch hinterfragen zu können. Dank anderer Forschungs-Projekte (u.a. zur keltischen Siedlung Basel-Gasfabrik) liegt bereits eine ausreichende isotopische Grundkartierung für Basel und Umgebung vor, so dass die im Rahmen des Dissertationsprojekts erhobenen Isotopendaten auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene interpretiert werden können.
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Publikationsprojekt "Insulae in Context"
Research Project  | 3 Project Members
In den Akten zum Internationales Kolloquium «Insulae in context» (25.-28.09.2019), die zur Zeit für die Drucklegung in der Reihe "Forschungen in Augst" vorbereitet werden, sollen die Beiträge der verschiedenen Referent*innen veröffentlicht werden: Axel Gering, The Insula as an architectural form: its features and development Johannes Michael Rainer, Roman Building Law Peter-Andrew Schwarz, Insulae in Augusta Raurica - an overview Sven Straumann, The Insula 30 in the Roman Town of Augusta Raurica Antonella Coralini, Insulatim? Study and edition strategies of a Roman city: Pompeii Jesús Bermejo, New Kids on the Block: The Application of Space Syntax Tools for the Analysis of Roman Insulae and Neighbourhoods Paula Uribe, The Insulae in Hispania: an overview Clara Forn et al., Adapt or perish! An example of development and adaptation to an urban planning in the northern insuale of Baetulo Janet DeLaine, Variety and individuality in the second century insulae of Ostia: four case studies from around the Capitolium Beatrice Fochetti, Multifunctional insulae with tabernae in the urban landscape of Ostia Mark A. Locicero, As Below, so Above: an insula-based approach to sewers and drainage in Roman Volubilis (Morocco) Caterina Previato et al., Insulae of Northern Italy and the case study of Aquileia Domenico Esposito, Interrelation and interdependency between property units within the Insulae of Pompeii Benjamin Clément, Live and work in the roman colonies of Lugdunum (Lyon - F) and Vienna (Vienne - F) Pierre Blanc, Insulae in Aventicum/Avenches Sven Straumann, Peter-A. Schwarz, Conclusion
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Forschungsprojekt Die römische Nekropole Brugg-Remigersteig
Research Project  | 20 Project Members

Rituale und Praktiken am und im Grab

Die interdisziplinäre Auswertung der römische Nekropole Brugg-Remigersteig erfolgt im Rahmen des Forschungsfelds «Römische und frühmittelalterliche Nekropolen in Augusta Raurica, Basilia und Vindonissa. Grundlage der interdisziplinären Auswertung war eine durch ein Neubauprojekt am Remigersteig ausgelöste Notgrabung der Kantonsarchäologie Aargau in den Jahren 2012-2013. Auf einer unbebauten Fläche von 840 m2 wurde ein bisher unbekanntes römisches Gräberfeld freigelegt. Die Nekropole ist eine Fundstelle von internationaler Bedeutung, da in der Schweiz und weit darüber hinaus kein vergleichbar grossflächig dokumentiertes und derart exzeptionell erhaltenes Gräberfeld belegt ist. Die Anwendung von modernsten wissenschaftlichen Ausgrabungsstandards sowie die Berücksichtigung von gezielten Forschungsfragen bieten ein ausserordentlich grosses Untersuchungspotenzial. Aus diesem Grund wertet die Vindonissa-Professur in Kooperation mit der Kantonsarchäologie Aargau das Gräberfeld Brugg-Remigersteig in einem vom Swisslos-Fonds des Kantons Aargau mitfinanzierten interdisziplinären Forschungsprojekt aus.

Vindonissa ist einer der besterforschten Fundorte des Römischen Reiches. Der fortgeschrittene Forschungsstand betrifft jedoch vor allem das Legionslager, während die zugehörige Zivilsiedlung und die Gräberfelder erst in den letzten zwei Jahrzehnten in den Forschungsfokus gerückt sind, ganz wesentlich vorangetrieben durch die Vindonissa-Professur. In den letzten Jahren haben sich in der archäologischen Forschung zudem Isotopen-Analysen etabliert, die ganz neue Erkenntnisse zu Herkunft und Mobilität der Bevölkerung ermöglichen. Seit der letzten Auswertung eines grossen Gräberfeldes aus Vindonissa hat sich auch der Fokus der Gräberforschung verändert. Fragen zu Sozialhierarchien und ethnischen Zuweisungen sind weniger wichtig. Die Bedeutung von Gräbern als Informationsquellen für gesellschaftliche Praktiken steht im Vordergrund. Die Gräber am Remigersteig eignen sich hierfür ideal. Es lassen sich (Geschichten zu) Menschen fassen, die in den schriftlichen Quellen fehlen und zu denen der Wissensstand (in Vindonissa aber auch allgemein) weniger fortgeschritten ist als jener zu den römischen Soldaten.

Das Projekt wird über einen Zeitraum von 3.5 Jahren laufen. Die inhaltlichen Ergebnisse werden der Fachwelt zugänglich gemacht und einer breiten Öffentlichkeit vermittelt. Ausgehend von den wissenschaftlichen Erkenntnissen sollen methodische Ansätze evaluiert und entwickelt werden, die einen Beitrag zur Auswertungsmethodik von römischen Brandgräberfeldern sowie Hinweise zum optimalen Ressourceneinsatz bei künftigen Ausgrabungen und Auswertungen liefern. Im Vorfeld des hier beschriebenen Auswertungsvorhabens wurde eine vom Forschungsfonds der Universität Basel finanzierte Pilotstudie zu zwei Gräbern der Nekropole Brugg-Remigersteig an der Universität Basel durchgeführt.

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Survey "Bruuwasser" (Leuk-Erschmatt⁄VS)
Research Project  | 7 Project Members
Erfasst und dokumentiert wurden im September 2018 insgesamt 82 vollständig und oder teilweise erhaltene Steinkännel sowie ein Rohling und ein vermutlicher Deckstein). Die Steinkännel bestanden aus ca. 2 x 1 X 1,5 m grossen monolthischen Rauhwacke-Blöcken, die rechteckigen Rinnen wurden offensichtlich vor Ort aus den Blöcken ausgeschrotet. Die Steinkännel verteilen sich auf eine Länge von ca. 250 Metern; sie befinden sich zum Teil noch in situ , zum Teil wurden sie durch Lawinen und Murgänge verschoben und zum Teil für die Einfassung der um 1930 verlegten Eisenleitung verwendet. Das westlichste Leitungsstück liegt bei 619'955/ 133'712 auf 2409.9 m Höhe (= Position 1) und das östlichste bei 620'128 / 133'839 auf 2418.2 m Höhe (= Position 69). Unter dem Hangschutt liegen ohne Zweifel noch viele weitere Originale. Diese waren - wie ein Befund bei Pos. 99 zeigte - mit einem aus kleineren Steinplatten gefügten falschen Gewölbe abgedeckt. In der Mulde und um den anschliessend westlichen Bergrücken herum (Flur Arb) verläuft eine wohl jüngere Wasserleite, von der an mehreren Orten Holzkännel erhalten sind. Die C14-Analyse einer dort entnommenen Holzprobe(Position 84; FK 6) lässt den Schluss zu, dass das dort verbaute Arvenholz aus dem 16. oder frühen 17. Jahrhundert stammt. Unterhalb der oben beschriebenen Steinkänel fanden sich weitere Reste von hölzernen Wasserleiten, welche - wie aufgrund der allgemeinen Situation zu vermuten ist - sicher jünger als diese sind. (Position 89; Pos. 90; Pos. 91). Diese Annahme wird auch durch die C14-Analyse dreier Hölzer (FK 12; FK 13; FK 14)gestützt; die Holzkänel stammen aus dem 16. oder frühen 17. Jh. und sind wahrscheinlich im 18. und 19. Jh. noch repariert, bevor sie um 1930 durch Gusseisen-rohre ersetzt worden sind. Ungeklärt ist die Zeitstellung der Steinkännel: Eine Datierung mit Hilfe der Optisch stimulierten Luminiszenz (OSL) der in einem noch abgedeckten Steinkännel (Pos. 99) angetroffenen, rund 4 cm mächtigen Ablagerungen scheiterte an der zu geringen Mächtigkeit der währen der Benützungszeit abgelagerten Sedimente; abgesehen von Granatsplittern und den vorstehend erwähnten Hölzern kamen im fraglichen Gebiet keine Funde zum Vorschein. Aufgrund der Form der Steinkänel bzw. der äusserst sorgfältig ausgeschroteten Wasserrinnen möchten wir aber eine römische Zeitstellung nicht a priori ausschliessen - zumal das Gebiet der früheren Gemeinde Erschmatt seit der Latènezeit recht besiedelt gewesen sein muss. Für Letzteres sprechen namentlich die doch zahlreichen spätlatènezeitlichen und römischen Grabfunde (zusammenfassend G. Graeser, Jb. SGUF 53, 1966/67, 137).