Dissertationsprojekt von Margaux Depaermentier: "Frühmittelalterliche Sozialstruktur in Basel aus archäologischer und naturwissenschaftlicher Sicht" (Arbeitstitel)
Research Project
|
01.10.2019
- 31.12.2023
Im Fokus des Dissertationsprojekts stehen die spätantiken und frühmittelalterlichen Nekropolen Basel-Aeschenvorstadt (4. - 7. Jh. n. Chr.), Basel-Kleinhüningen (Mitte 5. - Anfang 8. Jh. n. Chr.), Basel-Bernerring (ca. 540 - 600 n. Chr.), Basel-St. Theodor (2. Hälfte 6. - 8. Jh.n. Chr.), Basel-Waisenhaus (5. Jh. n. Chr.) und Basel-Gotterbarmweg (2. Viertel 5. Jh. - 520/530 n. Chr.). Im Rahmen des Dissertationsprojekts sollen sowohl die absolute und relative geographische, topographische und geologische Situation, die chronologische Entwicklung und die allgemeine Organisation der Gräberfelder, als auch die Grabanlagen und -ausstattungen zur Rekonstruktion der frühmittelalterlichen Bestattungspraktiken untersucht und miteinander verglichen werden. Dabei interessiert u.a., ob ein Muster nach chronologischen Phasen, nach Geschlecht und/oder Alter, nach Grabausstattung, -ausrichtung und -anlage, oder nach festgelegten sozialen Merkmalen festzustellen ist. Darüber hinaus soll auch Frage nach der «Gründergeneration» bzw. dem ältesten Bestattungshorizont in den erwähnten Gräberfeldern anhand von typo-chronologischen Methoden, C14-Datierungen und auf Basis von bereits publizierten Arbeiten untersucht werden. Einen zweiten Schwerpunkt bilden Isotopenanalysen von ausgewählten Skeletten aus den erwähnten Nekropolen. Mit Strontium- und Sauerstoffisotopenanalysen werden die bisher vorherrschenden Völkerwanderungsnarrative durch eine neue, neutralere Perspektive in Frage gestellt, wobei die kleinräumige Mobilität ebenfalls und erstmals berücksichtigt werden . Zudem sollen komplementäre Stickstoff- und Kohlenstoffisotopenanalysen einen Einblick in die Ernährungsgewohnheiten erlauben und somit die Forschungslücke der Subsistenzstrategien und ihre Entwicklung in Laufe der Zeit zu schließen. Dabei wird auf die Repräsentativität und die Aussagekraft der Stichproben besonderen Wert gelegt, um die angewendeten Methoden jederzeit auch quellenkritisch hinterfragen zu können. Dank anderer Forschungs-Projekte (u.a. zur keltischen Siedlung Basel-Gasfabrik) liegt bereits eine ausreichende isotopische Grundkartierung für Basel und Umgebung vor, so dass die im Rahmen des Dissertationsprojekts erhobenen Isotopendaten auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene interpretiert werden können.
Collaborations & Cooperations
2025 - Participation or Organization of Collaborations within own University