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Prof. Dr. Martin Luginbühl

Department of Languages and Literatures
Profiles & Affiliations

Profil

Martin Luginbühl ist Professor für germanistische Linguistik an der Universität Basel, Schweiz. Er forscht in den Bereichen Medienlinguistik, Textlinguistik, Gesprächsanalyse und kulturanalytische Linguistik.

Selected Publications

Luginbühl, Martin, & Schmidlin, Regula. (2024). «Müemer jetz würklich Hochdütsch rede?» Sprachwahl und Sprachwechsel in schulischen Gruppengesprächen. In Standarddeutsch und Dialekt in der Schule (Vol. 7, pp. 106–134). hep. https://doi.org/10.5281/zenodo.10417170

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Müller-Feldmeth, Daniel, Koch, Tamara, Wanderon, Chantal, & Luginbühl, Martin. (2023). ‘Yes, we’re done’ - ‘except Ricardo’: Using speech, body and artefacts to perform inclusion and exclusion in peer discussions. Research on Children and Social Interaction, 6(2), 230–266. https://journal.equinoxpub.com/RCSI/article/view/23791

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Scarvaglieri, Claudio, & Luginbühl, Martin. (2023). The social semiotics of Switzerland’s far right: how campaign posters by the Swiss National Party communicate across different domains. Social Semiotics, 1–26. https://doi.org/10.1080/10350330.2023.2178295

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Luginbühl, Martin, & Müller-Feldmeth, Daniel. (2022). Oral Argumentation Skills between Process and Product. Languages, 7(2), 139. https://doi.org/10.3390/languages7020139

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Luginbühl, Martin, Pick, Ina, & von Waldkirch, Tobias. (2022). Kulturanalytische Textsortenlinguistik. Germanistik in der Schweiz, 18, 14–44. https://doi.org/10.24894/gis.2021.18.1

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Selected Projects & Collaborations

Project cover

Kompetenzniveaus mündlichen Argumentierens unter Schulkindern (KompAS)

Research Project  | 4 Project Members

Das Projekt setzt sich zum Ziel, Kompetenzniveaus im Bereich mündlicher Argumentationskompetenz von Schulkindern im Alter von 7-12 Jahren empirisch breit basiert und gesprächsanalytisch fundiert zu rekonstruieren. Diese Kompetenzniveaus sind eine Voraussetzung für schulische Förderung und Beurteilung, zurzeit liegen aber für die hier fokussierte Altersgruppe keine elaborierten Raster vor - und die vorliegenden schulischen Raster für ältere Schülerinnen und Schüler basieren primär auf normativen Setzungen, die sich am monologisch-schriftlichen Argumentieren orientieren. Das Projekt setzt hier an und wird nicht nur empirisch breit abgestützte Rekonstruktionen ermöglichen, sondern auch auf methodische Innovationen abzielen, indem gesprächsanalytisch basierte quantitative Analysemethoden entwickelt und erprobt werden. Dabei greift das Projekt auf ein umfassendes Korpus des Vorgängerprojektes "Argumentative Gesprächskompetenz in der Schule: Kontexte, Anforderungen, Erwerbsverläufe" zurück (180 Gespräche mit 720 Schulkindern aus den Klassen 2, 4 und 6; Gespräche in Vierergruppen ohne Erwachsenenbeteiligung). Während dort ein Fokus auf Begründungshandlungen gelegt wurde, zielt das hier beantragte Projekt darauf ab, mündliches Argumentieren unter Peers als umfassende kommunikative Praktik zu analysieren und durch die Kombination von qualitativen Analysen mit quantitativen Analysen erstmals in der deutschsprachigen Linguistik mit einer größeren Datenmenge die "faktische Kompetenz" (Deppermann 2004: 20) im Bereich des mündlichen Argumentierens von Schulkindern empirisch breit abgestützt und nach Alter differenziert zu rekonstruieren. Theoretisch wird Argumentieren als Handlungskomplex dezidiert gesprächsanalytisch fundiert, dementsprechend bezieht sich Argumentationskompetenz nicht nur auf die Realisierung von argumentationsspezifischen Strukturelementen (wie Begründung, Stützung etc.), sondern auch auf die interaktive, ko-konstruktive Hervorbringung umfassender sequenzieller Strukturen. Analytischer Ausgangspunkt ist jeweils der Anteil Einzelner an der gemeinsamen Herstellung des argumentativen Handlungskomplexes.Methodisch baut das Projekt einerseits auf Verfahren auf, die sich im Kontext von Erwerbsstudien zum mündlichen Erzählen und Erklären, aber auch zum mündlichen Argumentieren von Vorschulkindern bewährt haben; konkret werden kommunikative 'Jobs' (wie 'Dissens herstellen', 'Begründungspflicht etablieren', 'Begründen' etc.) analysiert und es wird nach Klassen und Altersstufen getrennt herausgearbeitet, welche pragmatischen Mittel verwendet und welche sprachlichen Formen realisiert werden (Teilprojekt 1) sowie welche argumentativen Topoi dabei zum Einsatz kommen (Teilprojekt 2).Andererseits werden im Projekt quantitative Zugänge wie auch codebasierte Visualisierungen von Gesprächen erprobt und entwickelt (Teilprojekt 3); entsprechende im Vorgängerprojekt erarbeitete Verfahren (Mundwiler i.V., dem Antrag beigelegt), die sich als ergiebig erwiesen haben, werden dabei weiterentwickelt. Die Verbindung von qualitativen, gesprächsanalytischen Methoden mit quantitativen Zugängen ist im Kontext von Kompetenzniveau-Rekonstruktionen unerlässlich, gleichzeitig sind damit viele für die Gesprächsanalyse grundlegende, noch weitgehend ungeklärte Fragen theoretischer und methodischer Art verbunden, die das Projekt angehen wird.Das Gesamtprojekt verzahnt die einzelnen Teilprojekte derart, dass qualitative und quantitative Befunde laufend aufeinander bezogen werden. So bietet das Projekt erstmalig die Möglichkeit, anhand eines umfassenden Korpus von Peer-Diskussionen faktische Kompetenzniveaus kindlichen Argumentierens im Schulkontext zu rekonstruieren. Diese können hinsichtlich der realisierten Jobs, Mittel und Formen, der verwendeten Topoi, der argumentativen Komplexität sowie der Fähigkeit zur Ko-konstruktion argumentativer Verläufe nach Klassen- und Altersgruppen differenziert beschrieben werden. Neben einem Beitrag zum Erwerb von Gesprächskompetenz und zur Methodendiskussion in der Gesprächsanalyse sind die erwarteten Resultate unmittelbar relevant für die Sprachdidaktik. Keywords: germanistische Linguistik, Gesprächsanalyse, Argumentation, Spracherwerb, Gesprächskompetenz, Deutschdidaktik, Sprachunterricht