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Prof. Dr. Lena Rohrbach

Department of Languages and Literatures
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Dissertation Elmiger: Die Entdeckung, Kategorisierung und Rahmung von isländischen Volkserzählungen im 19. und 20. Jahrhundert

Research Project  | 2 Project Members

Die Nationalromantik im 19. und bis ins frühe 20. Jahrhundert führte zur «Wiederentdeckung» von Volkserzählungen, die in dieser Zeit gesammelt, ediert und veröffentlicht wurden. Diese Publikationen wurden von einer Reihe von Faktoren, darunter politische, kulturelle und wissenschaftliche Rahmenbedingungen beeinflusst. Auch die persönlichen Vorlieben und Überzeugungen der Sammler und Übersetzer spielten eine wichtige Rolle, welche Erzählungen ausgewählt und wie sie ediert und übersetzt wurden. Die Dissertation untersucht die Geschichte der Sammlung und Übersetzung isländischer Volksmärchen im 19. und frühen 20. Jahrhundert, wobei der Fokus auf den Werken von Jón Árnason, Magnús Grímsson und Konrad Maurer liegt. Das Hauptziel der Dissertation besteht darin zu verstehen, wie diese Volkserzählungen verstanden, kategorisiert, eingerahmt und möglicherweise angeeignet wurden. Dabei wird untersucht, ob es einen Unterschied zwischen internen und externen Perspektiven auf Island gibt, wobei die Komplexitäten berücksichtigt werden, die sich aus der Zusammenarbeit von Isländern und Nicht-Isländern im Veröffentlichungsprozess ergeben. Es werden verschiedene Quellen wie Handschriften, Editionen, Übersetzungen, Briefe und Reiseberichte qualitativ analysiert, um zu zeigen, wie die Texte, Editionen und Übersetzungen geformt wurden, um spezifische Wirkungen zu erzielen. Dabei werden Volkserzählungen als ein Forschungsparadigma betrachtet, das sich in einem diskursiven Netzwerk von Wissenschaftlern über einen längeren Zeitraum entwickelt hat und auf früheren Setzungen beruht. Darüber hinaus wird auch der Einfluss der Volkserzählungen auf die Bildung von Forschungsparadigmen in der Skandinavistik analysiert.

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Resonating networks. Discursive, spatial and personal hubs of research paradigms in Old Norse studies (1650-1950)

Research Project  | 3 Project Members

The binational Weave-project (lead agency SNSF, partner agency DFG) "Nachhallende Netzwerke", based at the University of Basel and Humboldt-Universität zu Berlin, aims to examine the origins, discursive constitution, and implications of research paradigms in Old Norse studies. With a methodological foundation in discourse analysis and network-theoretical approaches in the tradition of Bruno Latour's actor-network theory (ANT), it will address how complex and interrelating networks of people, places, texts (both literary and mainly scholarly), and discourses have created Setzungen in the discipline that resonate profoundly in later generations of scholarship across national and linguistic boundaries and still influence recent research up to the present day. The project will study the establishment of central research paradigms and the cross-discursive relationships between these paradigms in Old Norse studies from the beginning of the discipline's research history in the mid-17th century to the mid-20th century. Four PhD theses and one Post Doc project will provide case studies of selected research paradigms, focusing on (P1) the protophilological beginning of textual criticism, (P2) the theorising and nationalistic discursivisation of the concept of myth before, during, and after the Romantic period, (P3) the national appropriation and reinterpretation of Icelandic oral tales in the construction of folktales, (P4) Konrad Maurer's conceptualisation of the Freistaat, and (P5) Heusler's notion of Germanic poetry. These five studies will be complemented by the research of the two Principal Investigators, who will analyse the concepts of (P6) authorship and (P7) genre as metaparadigms that resonate in the scholarly discourse of Old Norse studies in both synchronic and diachronic terms. The project will not only make an important contribution to the history of discourse and networks in the international scientific community of Old Norse and Scandinavian medieval studies from the late premodern period to the mid-20th century. It will also provide insights into the synchronic and diachronic resonance of central research paradigms in the field of Old Norse studies, as well as demonstrate how these paradigms, in the sense of Setzungen, co-determine not only the discourses, but the objects of study themselves. The project will closely cooperate with the archival institutions in Scandinavia, Germany and Switzerland who hold the estates (Nachlässe) of the scholars studied in this project. As part of this cooperation, the project will provide the archives and related catalogues (Kalliope, handrit.is et al.) with new metadata generated in the course of the project work. The close cooperation with the archives will make it possible to directly convert scholarly findings into library reference systems and thus make them available to the general public. Four external project partners with renowned international expertise in different aspects pertaining to the project will accompany the project work as advisors and contribute to the planned project workshops, conferences and publications.

Website: https://www.resonatingnetworks.com/

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Dissertation Wegener: Narratologische Analysen von Schriftartefakten in den Sagas

Research Project  | 2 Project Members

Mit den Bischofs-, Königs- und Gegenwartssagas ist uns aus dem isländischen Mittelalter ein vernakulares Korpus überliefert, das uns vornehmlich aus zeitgenössischer Perspektive von der Geschichte Islands, Norwegens und den Königen und Bischöfen des 12. bis 14. Jahrhunderts berichtet. In diesen Sagas wird von zahlreichen Schriftartefakten erzählt, die im Dissertationsprojekt als Dinge auf ihre Stellung und Funktionen im Erzähltext hin untersucht werden sollen. Leitfragen meiner Untersuchung sind dabei womit Bücher, Briefe, Urkunden, Wachstafeln, Inschriften usw. assoziiert werden (Bildung, Prestige, Vermögen etc.) und wie sie von Erzähler und Figuren behandelt, kommentiert und benutzt werden. Fällen Figuren und/oder Erzähler Werturteile, gerade Bücher betreffend? Mithilfe einer objektorientierten narratologischen Analyse, die sich neben ihrer Schriftlichkeitskomponente auch auf die narratologische Konzeptualisierung dieser erzählten Dinge konzentriert, soll sich mein Projekt ihnen auf eine Weise annähern, die sie sowohl aus der Perspektive der Material Philology heraus betrachtet, als auch ihre Körperlichkeit in Verbindung mit den durch Schrift in ihnen gespeicherten Informationen thematisiert. So gewonnene Erkenntnisse sollen dann für ein besseres Verständnis der Überlieferungsgesellschaft und von Schriftlichkeit und Schrifthandeln in der isländischen Erzählliteratur nutzbar gemacht werden.

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Romanhaftwerden. Skandinavische Prosaliteratur der späten Vormoderne

Research Project  | 2 Project Members

Das Projekt nimmt in einem breiten Zugriff die Überlieferung von Erzählliteratur im Übergang von der Vormoderne in die Moderne in den skandinavischen Ländern in den Blick. Das Projekt widmet sich einer bisher in der Forschung wenig beachteten Übergangsphase der skandinavischen Literaturgeschichte und profitiert von der Verbindung der skandinavistisch-mediävistischen und der neuskandinavistischen Expertise der beiden Gesuchsteller. Untersuchungsgegenstand ist die Prosaüberlieferung des langen 18. Jahrhunderts aus Dänemark, Island und Schweden, die auf erzählerische Neuformen hin untersucht werden sollen, die als Romanhaftwerdung im Sinne Michail Bachtins gelesen werden können. Das Projekt wendet sich dezidiert von einer Definition des Romans als historisch verortbarer Gattung mit statischen bzw. festen Gattungscharakteristiken ab und nimmt vielmehr Reformierungen von Konstituenten des Erzählens in verschiedenen Gruppen von Prosatexten in den Blick, die teilweise auf eine jahrhundertelange eigene Tradition zurückgreifen (wie im Falle der isländischen Sagaliteratur), teilweise zeitgenössische kontinentaleuropäische Entwicklungen adaptieren (wie im Falle skandinavischer Briefromane oder Robinsonaden). Der Fortsetzung eigener Traditionslinien wie dem Aufgreifen europäischer Trends gemeinsam ist eine zunehmende Selbstreflexivität erzählerischer wie textueller und medialer Verfasstheit im Laufe des 18. Jahrhunderts. Die exemplarische Aufarbeitung des in der Forschung nahezu unbeachtet gebliebenen Materials soll für die Entwicklung einer Reihe von theoretisch zugespitzten Fragen genutzt werden, die Fragestellungen der historischen Narratologie und der historischen Mediologie in Richtung einer Formierung einer mediologisch orientierten historischen Narratologie zueinander in Beziehung setzen. Eine solcherart historisch wie mediologisch informierte Narratologie wird für den skandinavischen Kontext und darüber hinaus einen dynamischeren, offeneren Gattungsbegriff des Romans eröffnen, der historisch veränderlichen Formen des Erzählens Rechnung trägt und diese Veränderungen als konstituierendes Element in der Formierung und Reformierung von Gattungen identifiziert.

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Dissertation Kraus: Übersetzung und Kulturtransfer im hochmittelalterlichen Skandinavien am Beispiel des Pamphilus

Research Project  | 2 Project Members

Ziel des Dissertationsprojektes ist es, die Entstehung der Handschrift De La Gardie 4 - 7 (ca. 1270 Bergen; jetzt in Uppsala Universitätsbibliothek) in einen breiteren Kontext kulturellen und intellektuellen Austausches einzubetten. Bei der Handschrift handelt es sich um einen ausgesprochen ertragreichen Forschungsgegenstand, da sie übersetzte Werke verschiedenster Genres enthält. Die Dissertation wird sich auf die Pamphilus saga konzentrieren, welche aus dem Mittellateinischen in das Altnordische übersetzt wurde. Die Übersetzungspraxis selbst wird vor dem theoretischen Hintergrund der Polysystemtheorie untersucht. Hierbei spielen textuelle und intertextuelle Netzwerke eine bedeutende Rolle. Der Kontext der Übersetzung innerhalb der altnordischen Literatur vor ca. 1300 wird mithilfe verschiedener Methoden des distant reading und NLPs herausgearbeitet. Lateinische und altnordische Textzeugen werden stilometrisch Verglichen, wobei auch machine learning Verfahren wie word embeddings zur Anwendung kommen. Die Ergebnisse dieser Methoden werden materialphilologisch rückgebunden an die einzelnen Handschriften und deren Rezeptionskontext.

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Dissertation Kauffeldt: Erzählung und Landschaft - Landschaftsnarrativierungen in den isländischen Sammelhandschriften Vatnshyrna und Pseudo-Vatnshyrna

Research Project  | 2 Project Members

In altisländischen Sammelhandschriften, die zumeist im 13. und 14. Jahrhundert entstanden sind, wird von dem Prozess der Erschließung der Landschaft der bis ins 9. Jahrhundert unbesiedelten Insel erzählt. Darin erfahren wir etwas über die Erkundung von Seerouten und Landwegen, die Benennung von Orten als Orientierungspunkte in einer noch unbekannten Landschaft und die allmähliche Historisierung einer bewohnten Kulturlandschaft. Mich interessiert vor allem, wie und zu welchem Zweck Landschafts-, Weg- und Wetterbeschreibungen sowie Benennungen von Orten Eingang in den Sagatext gefunden haben und wie auf diese Weise aus der Landschaft selbst eine kulturelle Größe mit bedeutungskonstituierender Wirkung für die isländische Gesellschaft geworden ist. Dabei untersuche ich zum einen, welche Formen der Orientierung und Landschaftswahrnehmung sich aus dem Text erschließen lassen. Zum anderen frage ich, was uns die Prozesse der Narrativierung über den kulturellen Wert von Landschaftswissen verraten und welchen gesellschaftlichen Zweck das Erinnern dieses Wissens erfüllt hat. Was kann uns der Umgang mit Landschaft im Text über den Kontext und den Überlieferungsanlass einzelner Sagas, aber auch über den Zweck der Zusammenstellung von Kompilationen sagen? Dafür untersuche ich die eng verwandten Sammelhandschriften Vatnshyrna und Pseudo-Vatnshyrna , die beide um 1390 entstanden sind. Die darin überlieferten neun Isländersagas und vier kürzeren Erzählungen behandeln alle in ihren Hauptsträngen Orte in Nord- und Westisland, so dass das in ihnen überlieferte Landschaftsbild intertextuell ausgewertet werden kann. Ich untersuche die Sammlung innertextuell, im Überlieferungsverbund und in Stichproben vergleichend mit anderen Überlieferungsträgern auf das in ihnen narrativierte Landschaftswissen. Anhand einer literarisch-anthropologischen Textanalyse, die auf einer präzisen Kenntnis der isländischen Landschaft aufbaut, möchte ich die aktuelle Sagaforschung um eine Perspektive erweitern, die es ermöglicht, den Erfahrungshorizont des ehemals intendierten Publikums in die heutige Analyse einzubeziehen und so den Überlieferungskontext altisländischer Literatur besser zu verstehen. Das Projekt wird durch die FAG Basel gefördert.

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Dissertation Knöpfle: Handschriftliche Romane? Mediale und narrative Formationen der isländischen Sagaliteratur im 18. und 19. Jahrhundert

Research Project  | 2 Project Members

Das skandinavistische Dissertationsprojekt untersucht Formationen der isländischen Prosatradition im 18. und 19. Jahrhundert und verknüpft die moderne Literaturproduktion Islands mit ihrer Vormoderne im Kontext europäischer und aussereuropäischer Literaturen. Im Zentrum des Dissertationsvorhabens stehen isländische Erzähltexte, in denen sich in Anlehnung an Michails Bachtins sprachphilosophischen Ansätzen eine "Romanhaftwerdung" abzeichnet. Die Veränderungen in der Form der Darstellung, die sich in einem neuen Verständnis von Stimme, Folge und Fokalisierung im Erzähltext äussern, sollen mit materiellen und paratextuellen Beobachtungen in Beziehung gesetzt und untersucht werden: Die spätvormoderne, genuin isländische Prosaüberlieferung nimmt in den europäischen Literaturen eine Sonderstellung ein, da sie bis ins 19. Jahrhundert hinein beinahe ausschliesslich handschriftlich verfasst und überwiegend anonym in Sammelhandschriften tradiert ist. Welche Anteile das Materielle am Erzähltext selbst hat, soll mittels einer historisch-informierten "material narratology" an Texten wie Sagan af Níels eldra og Níels yngra , Saga af Parmes Loðinbirni oder Sagan af Árna Yngra Ljúfling untersucht werden. Eine solche Lektüre erlaubt es, die Erzähltraditionen des 18. und 19. Jahrhundert nicht nur aus einer philosophischen und ökonomisch-historischen Perspektive zu lesen - wie dies unter Einfluss des Romanforschers Ian Watts vor allem geschehen ist. Sondern ermöglicht einerseits neue Zugänge zu den Erzähltexten, die jene narrative Verfahren in den Mittelpunkt rücken, die das "Romanhaftwerden" insbesondere bestimmen, und berücksichtigt andererseits die Materialität und Paratextualität der isländischen Prosaüberlieferung.

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Aesthetics of Protestantism in Northern Europe

Research Project  | 1 Project Members

The project aims to analyze the significance of Protestantism for the aesthetics of Nordic cultures. The Reformation was established in the Nordic countries statewide within a few decades and was institutionalized as the state church either until now or until very recently. The fundamental thesis is that the Reformation was not only one of the most important political factors in the political, social, and ecclesiastical history of Scandinavia, but that it had also a deep impact on cultural life in all its forms until today. These areas include literature, the visual arts, music, both high and popular culture, cultural practices and performances. The repercussions concern content (presence of Christian inter-texts) and form: We might detect a predilection for simplicity, logocentrism, purism, worldliness as obligation, tension between individualism and collectivism and, consequently, a tendency to prefer aesthetic forms as subjective poetry, autobiography, and engaged literature. These dynamics are not yet researched sufficiently. The EUCOR network of Scandinavian Studies disposes of expertise to pilot a collective research project that covers the period from the Reformation until today. The seed money is intended to establish the necessary international collaborations, to structure the project and to apply for substantial funding. A preparatory international workshop will be organized in Strasbourg in November 2018, which will be open to students of all three universities and integrated into their curriculum.