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Prof. Dr. rer. sec. Michael Simon

Department of Public Health
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Safety culture in the home care (SATURN)

Research Project  | 5 Project Members

Safety culture is a key factor for improving healthcare safety and quality. It is an essential component of a healthy work environment that enables staff to deliver high-quality and safe health care. Studies assessing safety culture/climate in the home care setting are very scarce. To the best of our knowledge no instrument exists that was adapted and validated specifically for the home care setting to measure safety culture/climate. Thus, the purpose of this study is to adapt a suitable safety climate instrument to the home care setting in the French-speaking region of Switzerland and examine its psychometric properties. By providing a culturally adapted and tested instrument, we expect to enable reliable and valid measurements of safety culture/climate in the home care setting. Measuring the safety culture/climate will allow the evaluation of patient safety interventions, identify areas for improvement, track changes over time and conduct internal and external benchmarking as an opportunity for learning and collaboration. This is in line with the objectives of the Swiss Federal Office of Public Health, which seek to foster a culture of safety within healthcare institutions.

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Evaluating the effectiveness of a community-based integrated care model for home-dwelling senior citizens in Basel-Landschaft (INSPIRE): a hybrid effectiveness-implementation study

Research Project  | 15 Project Members

Hintergrund

In der Schweiz steigt die Lebenserwartung. Somit wird auch der Anteil von älteren Menschen mit Unterstützungsbedarf grösser. Die Unterstützung wird dabei von verschiedenen Anbietern zur Verfügung gestellt. Ältere Menschen brauchen oft eine Kombination von Dienstleistungen, diese sind jedoch weder zentralisiert noch koordiniert, so dass ältere Menschen dem Risiko einer fragmentierten Versorgung ausgesetzt sind. Negative Folgen sind die Mehrfachnutzung von Diensten, Lücken in der Informationsbereitstellung, unpassende oder widersprüchliche Empfehlungen und Medikationsfehler. Dies führt zu Unsicherheit, Stress und Belastung bei älteren Personen und ihren Angehörigen. Dazu kommen höhere Pflegekosten durch unnötige Spitalaufenthalte, das Aufsuchen von Notfallabteilungen und andere unnötige Inanspruchnahmen von Dienstleistungen. Solche unerwünschten Prozesse und Auswirkungen können durch Investitionen in integrierte Versorgungsmodelle verhindert werden. In Übereinstimmung mit der Strategie des Bundesrats „Gesundheit2020“ und der erwarteten demografischen Alterung im Kanton Basel-Landschaft, hat das Amt für Gesundheit im Januar 2018 das Altersbetreuungs- und Pflegegesetz (SGS 941) eingeführt. Dieses neue Gesetz schreibt unter anderem vor, dass die Gemeinden gemeinsam neue Versorgungsregionen bilden und die Pflege und Betreuung älterer Personen, welche zu Hause leben, durch die Einrichtung einer „Informations- und Beratungsstelle“ (IBS) in jeder Versorgungsregion neu organisieren.

Von 2018 bis 2022 hat das INSPIRE-Team das integrierte INSPIRE-Versorgungsmodell für gebrechliche, zu Hause lebende ältere Personen in einer Informations- und Beratungsstelle einer Versorgungsregion des Kantons Basel-Landschaft entwickelt, in einem Pilotprojekt getestet und mit der Beurteilung der Machbarkeit abgeschlossen. Die Erkenntnisse aus dieser Arbeit zeigen, dass die Integrierte Versorgung nur in bereits bestehenden, innovativen Settings mit starken Führungspersönlichkeiten umgesetzt werden kann. Deswegen zielt das aktuelle Projekt darauf ab, das INSPIRE-Versorgungsmodell und die Implementierungsstrategien anzupassen und seine Machbarkeit und Wirksamkeit in einem neuen Setting (Spitex) in einer Versorgungsregion des Kantons Basel-Landschaft zu testen. Die Evaluation der Wirksamkeit des integrierten INSPIRE-Versorgungsmodells erfolgt im Vergleich zu zwei anderen Spitex-Organisationen aus zwei weiteren Versorgungsregionen des Kantons Basel-Landschaft. Dabei wird das neue Versorgungsmodell in Bezug auf die Wahrnehmung der personenzentrierten Pflege und die Aufnahme von Klient:innen in Pflegeheime evaluiert.

Zielsetzung

Das Ziel von INSPIRE besteht darin, gemeinsam mit den Versorgungsregionen und dem Kanton ein effizientes und nachhaltiges koordiniertes Versorgungsmodell für ältere, gebrechliche, zu Hause lebende Personen im Kanton Basel-Landschaft zu entwickeln, umzusetzen und zu evaluieren

Design/Methode

Als implementierungswissenschaftliches Projekt untersucht INSPIRE den potenziellen Wirksamkeitsnachweis und schenkt insbesondere den Implementierungsprozessen und -ergebnissen mehr Aufmerksamkeit. Zu den wesentlichen Merkmalen der Implementierungsforschung, die im Projekt verwendet werden, zählen die folgenden Projekt-Phasen:

1) Durchführung einer Kontextanalyse des neuen Settings (Spitex): Untersuchung des lokalen Kontexts (Kontextanalyse des veränderten Umfelds) und die Ermittlung von geeigneten Implementierungsstrategien. Die Kontextanalyse besteht aus Interviews mit wichtigen Akteuren und anderen Leistungserbringern; zusätzlich wird eine Fokusgruppendiskussion / ein Interview mit Mitarbeitenden / dem Management der Spitex und Arbeits-«Shadowing» durch die Forschungsmitarbeitenden durchgeführt.

2) Anpassung des INSPIRE-Versorgungsmodells und der Implementierungsstrategien an das neue Setting (Machbarkeitsstudie): Machbarkeitsstudie der Implementierung des INSPIRE-Versorgungsmodells in der Spitex Birseck. Diese Studie wird sich darauf konzentrieren, die Implementierungsergebnisse des INSPIRE-Versorgungsmodells zu bewerten (Annahme / Zufriedenheit, Machbarkeit, Interventionstreue und Reichweite) und zu ermitteln, ob zusätzliche Anpassungen sowohl am Versorgungsmodell als auch an den Implementierungsstrategien erforderlich sind. Die Daten werden über verschiedene Quellen gesammelt, darunter die Durchsicht der elektronischen Patientendossiers älterer Personen, die Durchführung von einer Fokusgruppendiskussion / einem Interview mit Spitex-Mitarbeitenden / dem -Management und die Durchführung von Interviews mit älteren Personen und ihren pflegenden Angehörigen.

3) Bewertung der Wirksamkeit in Bezug auf die Wahrnehmung der personenzentrierten Pflege und die Aufnahme von Klient:innen in Pflegeheime im Vergleich zu zwei Spitex-Organisationen aus anderen Versorgungsregionen des Kantons Basel-Landschaft: Für die Bewertung der Wirksamkeit des INSPIRE-Versorgungsmodells, werden wir ein quasi-experimentelles Design mit nicht-äquivalenten Gruppen verwenden. Die Evaluation der Wirksamkeit des Versorgungsmodells zielt darauf ab, 

  • die Wirksamkeit des INSPIRE -Versorgungsmodells in eine Spitex in Bezug auf andere zwei Spitex-Organisationen von Basel-Landschaft zu evaluieren, und zwar in Bezug auf die Wahrnehmung der personenzentrierten Versorgung (primäres Ergebnis), die Belastung der pflegenden und betreuenden Angehörigen, die gesundheitsbezogene Lebensqualität und die Überweisungen in Langzeitinstitutionen nach 3 und 6 Monaten sowie die Überweisungen in Langzeitinstitutionen nach einem Jahr nach Abschluss der Datenerhebung (sekundäre Ergebnisse); 
  • Evaluation der Implementierung im Hinblick auf die Implementierungsergebnisse und eine Prozessevaluation; 
  • Untersuchung der Veränderungen im Versorgungsnetz für gebrechliche ältere Personen zu Beginn und nach 6 Monaten; und 
  • Durchführung einer Gesundheitskosten-Evaluation. Die Daten werden über verschiedene Quellen gesammelt, darunter die Durchsicht der elektronischen Patientendossiers älterer Personen, die Durchführung von einer Fokusgruppendiskussion / einem Interview mit Spitex-Mitarbeitenden / dem -Management und die Durchführung von Interviews mit älteren Personen und ihren pflegenden Angehörigen, sowie Analyse von Routinedaten der Spitex zu den Kosten.

Erwarteter Nutzen / Relevanz

In Zeiten, die selbst die stärksten Gesundheitssysteme herausfordern und in denen die fragmentierte Versorgung für ältere Personen sichtbar wird, könnte sich eine stärkere koordinierte Versorgungvorteilhafter als je zuvor zeigen. Das Einbringen neuer Erkenntnisse über die Auswirkungen eines neuen Versorgungsmodellsund die Strategien zur Unterstützung der erfolgreichen Einführung des Versorgungsmodells können daher dazu beitragen, die Pflege und Betreuung älterer Personen nicht nur im Kanton Basel-Landschaft, sondern in der gesamten Schweiz zu gestalten. Wir hoffen, dass die koordinierte Versorgung in den Regionen dazu beitragen wird, den Druck auf das Gesundheitssystem zu verringern und älteren Personen das Älterwerden in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.


Laufende Subprojekte 

  • Context analysis of Spitex organizations
  • Feasibility of the INSPIRE care model in a Spitex organization of the care region of Birsstadt
  • Effectiveness evaluation of the INSPIRE care model in a Spitex organization

Abgeschlossene Subprojekte (PhD)

  • Development of the INSPIRE integrated care model for older adults in Canton Basel-Landschaft using an implementation science approach (Olivia Yip)
  • Aging in place, its impact on quality of life and potential of technology to enable aging in place among home-dwelling older adults in Canton Basel-Landschaft: the INSPIRE Population Survey (Flaka Siqeca)
  • Feasibility of an integrated nurse-led model of care for community-based senior citizens in Canton Basel-Landschaft (Maria Jose Mendieta Jara)

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Steps towards a SENIOR-friendly Emergency Department: context-driven, systematic implementation mapping and evaluation in a Swiss University Hospital (SeniorED)

Research Project  | 6 Project Members

Hintergrund:

Ungeplante Besuche von Patient:innen im Alter von 65 Jahren und älter stellen eine zunehmende Herausforderung in den Notfallzentren dar. Ältere Patientinnen und Patienten sind häufige Nutzer:innen von Notfallstationen mit längeren Aufenthalten, höheren Hospitalisierungsraten und neuen Herausforderungen nach der Entlassung.

Das Universitätsspital Basel hat über mehrere Jahre verschiedene Elemente eines seniorenfreundlichen Programms für sein Notfallzentrum eingeführt, nicht alle davon werden jedoch gleichermassen nachhaltig umgesetzt. Das Ziel dieses Promotionsprojekts ist es, am Universitätsspital Basel ein systematisches seniorenfreundliches Programm für das Notfallzentrum nachhaltig einzuführen, um die Ergebnisse für die Patient:innen zu verbessern.

Zielsetzung:

Um die systematische Einführung und nachhaltige Umsetzung des seniorenfreundlichen Notfallzentrum-Programms zu maximieren, werden drei Ziele definiert, die durch ein Implementierungs-Mapping geleitet werden:

Phase 1: Untersuchung des Ausmasses, in dem seniorenfreundliche Massnahmen im Notfallzentrum bereits umgesetzt werden, bei gleichzeitiger Identifizierung von hinderlichen und förderlichen Faktoren, die ihre erfolgreiche Umsetzung und Aufrechterhaltung beeinflussen.

Phase 2: Systematische Erfassung des Implementierungsprozesses zur Entwicklung effektiver Implementierungsstrategien für die nachhaltige Einführung von Elementen eines seniorenfreundlichen Notfallzentrums.

Phase 3: Pilottest des entwickelten Programms mit den Interventionselementen eines seniorenfreundlichen Notfallzentrums und den entsprechenden Implementierungsstrategien unter Verwendung des RE-AIM-Frameworks.

Methode:

Phase 1: In einer Kontextanalyse (Rapid Ethnography) wird erforscht:

i) welche Interessengruppen an der Umsetzung eines solchen Programms in welcher Form beteiligt sind;

ii) die Abläufe bei der Behandlung älterer Patient:innen sowie die Perspektiven des Gesundheitspersonals und der Patient:innen;

iii) ausserdem werden hinderliche und förderliche Faktoren untersucht, die die Umsetzung des seniorenfreundlichen Programms beeinflussen.

Phase 2: Basierend auf den Auswertungen der Kontextanalyse und einer vom Team durchgeführten Scoping Review werden massgeschneiderte Implementierungsstrategien entwickelt, um die nachhaltige Umsetzung eines solchen Programms zu gewährleisten.

Phase 3: Wir verwenden ein hybrides Typ-2-Design unter Anwendung des RE-AIM-Frameworks, um

i) die Ergebnisse der Implementierung (Reach, Adoption und Maintenance) und

ii) die Ergebnisse der Effektivität (Personenzentriertheit) zu evaluieren, sowie

iii) den Implementierungsprozess über mehrere Zeitpunkte zu überwachen.

Erwarteter Nutzen/Relevanz:

Dieses Forschungsprojekt reagiert auf die wachsende Herausforderung ungeplanter Besuche von Patient:innen ab 65 Jahren in Notfallzentren. Durch die systematische nachhaltige Einführung eines seniorenfreundlichen Programms am Universitätsspital Basel sollen bisherige Lücken in der Umsetzung komplexer Massnahmen geschlossen werden. Das Projekt trägt nicht nur zur Verbesserung der Versorgungsqualität und Sicherheit älterer Menschen bei, sondern liefert auch einen wissenschaftlichen Beitrag zu nachhaltigen Implementierungsstrategien im Notfallsetting. Die breitere Wirkung erstreckt sich auf nationale und internationale Notfallzentren, indem es einen innovativen Ansatz für ein altersfreundliches Gesundheitssystem vorlegt. Lokal unterstützt das Projekt die Zertifizierung des NFZ des Universitätsspital Basel als "senior-friendly Emergency Department" und harmoniert mit der Strategie 2025 des Universitätsspitals Basel zur Förderung von Lebensqualität, Attraktivität als Arbeitsplatz, exzellenter Forschung und Kooperation mit der Universität Basel.

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Swiss-Austrian Oncology Nurses Survey (SAnOS)

Research Project  | 7 Project Members

Background

In Switzerland and Austria, around 45,000 resp. 42’000 new cases with cancer are diagnosed every year. An increase of people diagnosed with cancer (>35%) has been estimated, where close to half-million people with cancer will be observed by 2030 in these countries. In addition, oncology patients have complex care needs and are particularly vulnerable to adverse events. This is mainly due to the complexity of their cancer disease, the quantity of drugs prescribed, as well as the invasive/intensive treatments requiring substantial increase in clinical visits and increased side-effects due to intensive treatment regimens. In order to ensure patient safety and quality of care for them, the oncology nursing workforce is a key player. Usually, oncology nurses have a specialized training in order to provide the best possible care and patient outcomes.

The scarcity of data on oncology nurses has been an obstacle to address the aforementioned challenges. Additionally, specific factors influencing the retention of experienced oncology nurses are unknown. In 2019, a survey in Germany was conducted by the Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) for oncology nurses, which provided new insights. Nevertheless, no such data exist in Switzerland and Austria. Thus, a comprehensive understanding of the oncology nursing workforce in these countries is necessary, as well as a comparison with the German’s data from 2019.

AIMS

The aims of the project are:

  • To adapt the DGHO questionnaire from Germany to the Swiss and Austrian context about nurse staffing in oncology (French and German version)
  • To analyze and summarize the results about the current situation of nurse staffing in oncology in Switzerland and Austria
  • To present and discuss the results with stakeholders in the respective countries
  • To discuss the potential consequences or possible changes on the policy-level for Austria and Switzerland

Expected Benefit / Relevance

For the first time in Switzerland and Austria, our study will provide a detailed insight on the oncological nurse workforce. Such knowledge will allow to get demographical information of oncology nurses (e.g. qualification, experience, age, …), to describe the work of oncology nurses (e.g. activities, overtime), to calculate patient-to-nurse ratios, a better understanding of the working environment (e.g. leadership, possibility for development, relationship with physicians). Furthermore, the data will provide a baseline for discussing potential solutions with important stakeholders from the clinical management and policy-level to bring issues rooted in the shortage of nurses.Click or tap here to enter text.

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Nationales Implementierungsprogramm - Qualität in der Langzeitpflege in Alters- und Pflegeheimen

Research Project  | 12 Project Members

Hintergrund

Pflegeinstitutionen sind herausgefordert, mit zunehmender Komplexität und knappen Ressourcen eine gute Versorgungsqualität zu erbringen. Es fehlen national spezifische Praktiken, um die datenbasierte Qualitätsentwicklung in Langzeitpflegeinstitutionen konsequent und systematisch zu unterstützen. Die eidgenössische Qualitätskommission gab entsprechend ein nationales Implementierungsprogramm (NIP) in Auftrag an ARTISET mit dem Branchenverband CURAVIVA und senesuisse, um die Qualität der Datenerhebung und die Qualität der erhobenen Daten für Qualitätsindikatoren zu stärken sowie die datenbasierte Qualitätsentwicklung in den Pflegeinstitutionen zu fördern.

Zielsetzung

Übergeordnetes Ziel von NIP-Q-UPGRADE ist die datenbasierte Verbesserung der Qualität der Pflege in Langzeitpflegeinstitutionen. Dies soll durch folgende Arbeitspakete angegangen werden:

(1) Optimieren der Datenerhebung und -qualität

(2) Weiterentwickeln von Qualitätsindikatoren

(3) Entwickeln und umsetzen von Massnahmen zur Qualitätsverbesserung

In Zusammenarbeit mit den Beteiligten sollen Verbesserungsbedarfe definiert und entwickelt werden, um dann gemeinsam nach Lösungen zu suchen zur Verbesserung der Datenqualität auf der Ebene der Langzeitinstitutionen, der Softwareanbietenden für Bedarfserhebungs-instrumente und Bewohnerdokumentationen und den Bundesämtern für Gesundheit und Statistik (geplant für 2023 - 2024).

In einem weiteren Schritt soll überprüft werden, ob die Lösungen die Datenqualität tatsächlich verbessern. Die nationale Umsetzung der Massnahmen wird vom Branchenverband CURAVIVA und senesuisse vorbereitet (geplant für 2025 - 2026).

Es wird ausserdem die Einführung der drei Qualitätsindikatoren Dekubitus, gesundheitliche Vorausplanung und Medikationsreview vorbereitet (geplant 2023 - 2024). Gemeinsam mit den Langzeitpflegeinstitutionen wird daran gearbeitet, wie die drei Indikatoren in die bestehenden Strukturen und Systeme eingeführt und integriert werden können (2024 - 2025). Zusätzlich sollen neue Qualitätsindikatoren entwickelt werden. Abschließend soll herausgefunden werden, wie Langzeitinstitutionen am besten bei der Qualitätsverbesserung unterstützt werden können. Gemeinsam mit ihnen wird ein Programm erarbeitet, das sie dabei unterstützen soll, Daten zur Pflegequalität zu nutzen, um ihre Pflege weiter zu entwickeln (geplant für 2023 - 2024). Auch hier wird die nationale Umsetzung vom Branchenverband CURAVIVA und senesuisse geplant. Abschliessend wird untersucht, ob das erarbeitete Programm eine wirksame Lösung zur Weiterentwicklung der Pflegequalität bietet (geplant für 2025 - 2026).

Design des Programms

Grundsätzlich werden bei der Umsetzung von NIP-Q-UPGRADE Ansätze der Implementierungswissenschaft verwendet. Dazu gehört das Arbeiten mit dem EPIS-Framework mit 4 Phasen einer Implementierung: von der Suche nach der vorliegenden Evidenz über die Kontextanalyse, Ausarbeitung der Intervention(en) und Implementierungsstrategien, deren Umsetzung und Evaluation sowie die Sicherstellung der nachhaltigen Implementierung. Als weiteres Framework dient das Going for Full Scale, dass den Prozess des Scale-up von der Entwicklung eines Massnahmenpakets inkl. Implementierungsstrategien bis zur Replikation in allen gewünschten Settings beschreibt. Die Feinziele der Arbeitspakete sind diesen beiden grossen Prozessen untergeordnet. Für die einzelnen Feinziele werden jeweils passende methodische Vorgehen vorgeschlagen, die quantitative, qualitative und mixed-method Vorgehen einschliessen, wie z. B. eine rapid ethnography study zur Kontextanalyse, Fallstudien von internationalen best practice Beispielen, eine Validierungsstudie zur Überprüfung der Qualität der Datenerhebung, qualitative Interviews zur Beschreibung von best practice Beispielen von Qualitätsentwicklung auf Heimebene, Workshops mit Bewohnenden und Angehörigen zum Eruieren ihrer Perspektive, Pilotstudien zur Erprobung der geplanten Programme, sowie nationalen Evaluationen der Programme mit online-Erhebungen und der Verwendung von Routinedaten. Ein weiterer grosser Bogen wird mit einem partizipativen Ansatz über alle Schritte gezogen, im Rahmen der Zusammenarbeit mit einem praxisnahmen Sounding Board und einer Begleitgruppe, sowie mit Vorschlägen, wie Bewohnende und Angehörige in die Entwicklung und Evaluation der Programme einbezogen werden können. Für die Evaluation des Programms werden geeignete Methoden in den ersten Monaten der Laufzeit entwickelt und mit der EQK abgesprochen. Hier sind lessons learned pro Feinziel im Sinne einer Retrospektive angedacht, ebenso wie Syntheseberichte zu den drei Arbeitspaketen, in denen Erkenntnisse aus dem Programm für einen möglichen Transfer auf andere Programme und Leistungserbringer-Bereiche zusammengestellt werden.

Erwarteter Nutzen / Relevanz

NIP-Q-UPGRADE wird nachprüfbar zur Entwicklung der Versorgungsqualität in der Langzeitpflege beitragen. Es erhöht die Datenqualität der nationalen Qualitätsindikatoren, verbessert die datenbasierte Qualitätsentwicklung und hat damit Auswirkungen auf die Qualitätsentwicklung der Langzeitpflege.

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Sustainable improvement of INTERprofessional care for better resident outcomes: SCAling up an Evidence-based care model for nursing homes (INTERSCALE)

Research Project  | 16 Project Members

Langzeitpflegeinstitutionen stehen vor der Herausforderung, eine qualitativ hochwertige Pflege und Betreuung unter schwierigen Rahmenbedingungen zu gewährleisten. Fachkräftemangel, enge finanzielle Bedingungen und der teilweise fehlende Zugang zu geriatrischer Expertise sind Herausforderungen, die neue Lösungswege erfordern. In diesem Kontext wurde das pflegegeleitete Versorgungsmodell INTERCARE entwickelt und erfolgreich in elf Deutschschweizer Pflegeinstitutionen zwischen 2018 und 2020 eingeführt.

Die sechs Kernelemente des Modells umfassen: 1) Einführung einer Pflegefachperson in einer erweiterten Rolle (INTERCARE Pflegefachperson), 2) Stärkung des interprofessionellen Behandlungsteams, 3) Einführung von evidenzbasierten Instrumenten zur Stärkung der Kommunikation innerhalb vom Pflegeteam und mit Ärzt:innen, 4) Einsatz des multidimensionalen geriatrischen Assessments, 5) Umsetzung der gesundheitlichen Vorausplanung, 6) datenbasierte Qualitätsentwicklung.

Eine detaillierte Beschreibung des Modells, respektive eine Zusammenfassung der Ergebnisse der INTERCARE Studie finden Sie hier im ersten und zweiten nationalen Bericht.

Die INTERCARE-Studie zeigte positive Ergebnisse, darunter weniger ungeplante Spitaleinweisungen und mehr Bewohnende mit einer gesundheitlichen Vorausplanung. In den teilnehmenden Betrieben erlebten die Pflege- und Betreuungsteams mit der Einführung der neuen Rolle ein Empowerment. Das Modell führte zu einer gesteigerten Fachkompetenz, mehr interprofessionellem Austausch und weniger Reklamationen von Bewohnenden. Die begleitende Evaluation belegt hohe Akzeptanz, und auch zwei Jahre nach Projektende wird INTERCARE in 10 der 11 Pflegeinstitutionen umgesetzt.

Die Einführung von INTERCARE ist ein aktiver Organisationsentwicklungsprozess, der durch Implementierungsstrategien unterstützt wurde. Diese umfassten Einführungsveranstaltungen, regelmässige Coachings für die Führungsteams, ein Ausbildungsprogramm (heute das CAS INTERCARE) und Coachings für die INTERCARE Pflegefachperson, Feedback und Benchmarking zu Qualitätsindikatoren sowie bereitgestellte Materialien für die Einführung.

Die Implementierungsstrategien wurden als entscheidend für den Erfolg der INTERCARE-Einführung betrachtet, insbesondere regelmässige Treffen und Coaching.

Ziel

Um INTERCARE künftig breitflächig einführen zu können, möchten wir in Erfahrung bringen, welche Implementierungsstrategien in einem guten Kosten-Nutzen-Verhältnis liegen. In der Folgestudie INTERSCALE wird untersucht, welche Implementierungsstrategien die Pflegeinstitutionen effizient bei der Umsetzung eines neuen Versorgungsmodell unterstützen und was die Einrichtungen selbst für eine nachhaltige Implementierung tun können. Ziel ist es, herauszufinden welche Kombination von Implementierungsstrategien gleicherweise zur erfolgreichen Reduktion von Spitaleinweisungen und zur nachhaltigen Umsetzung von INTERCARE führt und dabei (zeitliche, personelle, finanzielle) Ressourcen schont. 

Ablauf der Studie

Das Projekt besteht aus zwei Arbeitspaketen, die sich über 5 Jahre erstrecken (2022 – 2027):

Mehr Details zu den Arbeitspaketen finden Sie auf unserer Website.

Arbeitspaket 1: Partizipative Entwicklung von Implementierungsstrategien (2022 – 2023)

Im Arbeitspaket 1 der INTERSCALE-Studie wurde das bestehende INTERCARE Modell und die Implementierungsstrategien überprüft und aktualisiert (z. B. Anpassung der Unterrichtsinhalte für die INTERCARE Pflegefachpersonen, Update von Informationsmaterialen für teilnehmende Pflegeinstitutionen). Zudem wurde ein neues Bündel an Implementierungsstrategien entwickelt, das im Arbeitspaket 2 mit dem bisherigen verglichen werden kann bezüglich der Kosteneffizienz. Die Aktualisierung erfolgte in Zusammenarbeit mit Pflegeinstitutionen und Stakeholdern aus dem ersten Durchgang sowie neuen Interessenten, einschließlich Vertretungen aus Politik, Behörden, Leistungserbringenden, Berufsgruppen und Bewohnendengruppen.

Arbeitspaket 2: Implementierung von INTERCARE und Evaluation der Implementierungsstrategien  (2023 – 2027)

Im Arbeitspaket 2 wird das Versorgungsmodell in 40 Pflegeinstitutionen in der deutschsprachigen Schweiz implementiert, im Rahmen einer cluster-randomisierten kontrollierten Studie. Alle teilnehmenden Pflegeinstitutionen werden bei der Einführung von INTERCARE mit verschiedenen Implementierungsstrategien begleitet (z. B. zur Verfügung stellen von Hilfsmitteln, Coaching, Feedback zu Qualitätsindikatoren). Dabei werden zwei verschiedene Bündel an Implementierungsstrategien verglichen. Beide Gruppen erhalten die INTERCARE-Intervention, wobei eine Gruppe das aktualisierte Bündel an Implementierungsstrategien einsetzt, während die andere das neu entwickelte adaptierte Bündel einsetzt. Die Vorbereitungen mit den ersten interessierten Betrieben starten im Herbst 2023, somit starten die ersten Betriebe mit der Umsetzung des Modells im Frühling 2024. Der Start ist gestaffelt, es ist während dem ganzen Jahr 2024 möglich, in die Studie einzusteigen, so lange noch Plätze offen sind. Die Studienteilnahme dauert 24 Monate (12 Monate Einführung und Umsetzung von INTERCARE unter Begleitung, 12 Monate Weiterführung).

Die Studie untersucht die Wirksamkeit, Kosten, Akzeptanz und Nachhaltigkeit der unterschiedlichen Bündel an Implementierungsstrategien. Darüber hinaus werden auch klinische Ergebnisse, d.h. Anzahl ungeplanter Spitaleinweisungen, und Ergebnisse auf Organisationsebene wie Personalfluktuation oder Absentismus gemessen.

 

Erwarteter Nutzen

INTERSCALE erlaubt evidenzbasierte Aussagen zu generieren, wie Pflegeinstitutionen kosteneffizient unterstützt werden können, um ein pflegegeleitetes Versorgungsmodell wie INTERCARE erfolgreich zu implementieren. Der partizipative Ansatz ermöglicht die Entwicklung von Implementierungsstrategien, die für das Deutschschweizer Langzeitpflegesetting passend sind und eine hohe Akzeptanz bei den Pflegeinstitutionen haben. Die Studie wird einen öffentlich zugänglichen Bericht mit der Beschreibung und Auswertung der verschiedenen Implementierungsstrategien erstellen. Diese Erkenntnisse erlauben der Politik, Leistungserbringerverbänden und anderen Organisationen, Pflegeinstitutionen optimal bei der Stärkung der Pflegeexpertise und der Weiterentwicklung der Pflegequalität zu unterstützen, um sich gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen zu stellen.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: Prof. Dr. F. Zúñiga.

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HONEST: The Effects of wages on patient safety outcomes

Research Project  | 5 Project Members

Hintergrund

In der Schweiz machen die Gesundheitskosten 11,9 % des Bruttoinlandprodukts aus. Damit liegt die Schweiz nach den USA bei den Gesundheitskosten pro Kopf an zweiter Stelle. Mehr als 50 % dieser Kosten entfallen auf die Spitäler, wobei die Entlöhnung des Personals einer der Hauptkostentreiber ist.

In der Schweiz, wo die Löhne in den Spitälern sehr unterschiedlich sein können, bietet sich eine Studie an, die die Auswirkungen der Löhne auf die Patient:innensicherheit untersucht. Sobald sich Löhne zwischen Krankenhäusern unterscheiden, kommt es zu Unterschieden bei der Rekrutierung und Mitarbeitendenbindung, insbesondere bei gut ausgebildeten Arbeitskräften. Eine zufriedenstellende Entlöhnung ist ein wichtiger Faktor bei der Arbeitssuche und trägt dazu bei, dass die Spitalmitarbeitende in ihrer gegenwärtigen Anstellung bleiben. Ein Mangel an gut ausgebildeten Arbeitskräften wiederum dürfte zu einer schlechteren Versorgungsqualität und damit zu einer schlechteren Patient*innensicherheit führen. Neue Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass Krankenhäuser mit gut ausgebildeten Pflegefachkräften und einem guten Arbeitsumfeld bessere Patient:innenergebnisse erzielen. Die Auswirkungen der Löhne werden bisher dabei häufig nicht berücksichtigt, welches zu Verzerrungen der Ergebnisse führen kann. Die Auswirkungen der Löhne auf die Patient:innensicherheit sind ein innovatives und wichtiges Forschungsfeld. Die HONEST-Studie basiert auf der Literatur welche den Zusammenhang zwischen dem wirtschaftlichen Umfeld und der Gesundheit beziehungsweise Sterblichkeit von stationären Patient*innen untersucht.

Zielsetzung

Ziel 1: Dokumentation der Löhne von Ärzt:innen und Pflegepersonal in Schweizer Spitälern und Ermittlung ihrer wichtigsten Einflussfaktoren.

Ziel 2: Untersuchung des Zusammenhangs zwischen den Löhnen der Ärzt:innen und des Pflegepersonals und der Patient:innensicherheit.

Ziel 3: Durchführung einer Kosten-Effektivitäts-Analyse (cost-effectiveness analysis CEA) und einer Budget-Impact-Analyse (BIA) der Investitionen der Krankenhäuser in die Löhne von Ärzt:innen und Pflegefachpersonen.

Design/Methode

Wir werden Daten des Bundesamtes für Statistik (BFS) aus den Jahren 2014-2020 verwenden und auf zwei Datensätze zugreifen: die Spitalstatistik und die Medizinische Statistik. Um unsere Hypothese zu testen (Ziele 1, 2), werden wir Regressionsanalysen mit dem Lohn pro Vollzeitäquivalent als abhängige Variable verwenden. Unabhängige Variablen sind: Spitaltyp, Lehrstatus, Leistungsbereich, Bettenzahl, technologische Ausstattung, Kantone, Sprachregion, Anteil der weiblichen Angestellten und die Inzidenz ausgewählter Patient:innensicherheitsindikatoren.

Wir werden die Analysen bei Bedarf an die besonderen Merkmale auf Krankenhausebene und individuelle Patient:innenmerkmale als mögliche Störvariablen anpassen. Da der Datensatz gross ist, werden wir generalisierte additive Modelle mit zufälligen Effekten verwenden, um Clustereffekte zu berücksichtigen. Neben der Regressionsanalyse werden wir auch Bayes'sche Analysen durchführen, um die Unsicherheit der resultierenden Schätzungen zu untersuchen.

Schliesslich werden wir die CEAs und BIAs für verschiedene Investitionen in die Gehälter von Pflegefachpersonen und Ärzt:innen aus der Perspektive der Krankenhäuser berechnen (Ziel 3). Der Zeithorizont für die CEAs wird ein Jahr und für die BIAs fünf Jahre betragen. Als Effekte werden Patient:innensicherheitsergebnisse verwendet. Eine einseitige Sensitivitätsanalyse und eine Szenarioanalyse werden verwendet, um den Grad der Unsicherheit unserer Vorhersagen zu messen.

Erwarteter Nutzen / Relevanz

Unsere Studie wird die Transparenz des Personalbudgets der Krankenhäuser erhöhen und die Ergebnisse werden dazu beitragen, die Investitionen in die Gesundheitsversorgung zu optimieren, um die drei im Jahre 2015 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen festgelegten Ziele für die nachhaltige Entwicklung zu erreichen (Sustainable Development Goals (SDG)). Darüber hinaus wird die vorgeschlagene Analyse zur Lohngleichheit im Zusammenhang mit dem kürzlich revidierten Gleichstellungsgesetz der Schweiz und dem SDG 5 der Vereinten Nationen (Gleichstellung der Geschlechter) ein breiteres Publikum ansprechen.

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SHIFT

Research Project  | 4 Project Members

Hintergrund

Das Spital der Zukunft wird ein anderes sein, als wir es heute kennen. Durch den konsequenten Einsatz neuer Organisationsformen, digitaler Technologien und mittels der Vernetzung von Abläufen und Daten wird das Spital kontinuierlich in ein intelligentes System transformiert: das Smart Hospital. Darin steht der Mensch noch mehr als heute im Mittelpunkt – die Bedürfnisse und Erlebnisse der Patient:innen, ihren Angehörigen sowie des Personals sind zentral.

Unser Fokus im Rahmen dieses Projekts liegt bei der Leistungsplanung und Personalplanung im Spital, die derzeit getrennt läuft und bislang nicht gut abgestimmt ist.

Zielsetzung

Einsatz zur Vorhersage, Planung und Optimierung der Personaleinsatzplanung im Spital

Design/Methode

Entwicklung eines evidenzbasierten Wirkungs- und Prognosemodells, das den Zusammenhang zwischen Leistungsplanung und Personalbedarf in der Pflege abbildet

Erwarteter Nutzen / Relevanz

  • Steigern Zufriedenheit des Personals im Gesundheitswesen durch besseren Fit Patient:in/Personal
  • Verbesserte Outcomes bei Patient:innen durch eine ausreichende Personaldecke
  • Wirtschaftlichere Leistungserbringung durch bedarfsgerechten Personaleinsatz

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Crowd working in Switzerland (CroWis)- an interdisciplinary analysis taking theexample of nurse crowd workers

Research Project  | 6 Project Members

Hintergrund

Temporärarbeit verändert die Lebens- und Arbeitswelten der Menschen und hat Konsequenzen für ihre soziale Absicherung.

Bisher hat sich die Forschung auf die Vor- und Nachteile der Temporärarbeit, insbesondere bei ungelernten Arbeitskräften, konzentriert.

Unklar sind die Konsequenzen, wenn es um Temporärarbeit von Fachpersonal geht und wenn die Vermittlung über Onlineplattformen erfolgt.

Plattformbasierte Temporärarbeit hat das Potential, flexiblere Arbeitswelten zu schaffen, die sich optimal an die Bedürfnisse der Menschen und Unternehmen anpassen. 

Zielsetzung

Folgende Ziele verfolgt das Projekt:

  1. Den Marktmechanismus auf Online-Plattformen für Temporärarbeit sowie die Konsequenzen für die Arbeits- und Lebenswelten des Temporärpersonals verstehen.
  2. Die Auswirkungen von plattformbasierter Temporärarbeit für die Arbeitsorganisation, -abläufe und die Qualität der Arbeitsergebnisse offenzulegen.
  3. Die Auswirkungen auf den Fachkräftemangel in der Schweiz zu quantifizieren
  4. Den regulatorischen Bedarf bei diesen Arbeitsformen auszuarbeiten.  

Design/Methode

Es ist eine Multi-Methoden-Studie. Unser erster Teil ist eine Querschnittsbefragung, die online gestartet wird. Die Befragung wird derzeit in deutscher und französischer Sprache entwickelt.

Erwarteter Nutzen / Relevanz

Das Projekt wird für plattformbasierter Temporärarbeit für die Schweiz:

  1. Empfehlungen zum notwendigen Regulierungsbedarf geben, um negative Auswirkungen zu reduzieren.
  2. Ein Monitoring-Konzept erarbeiten zur Analyse und Beobachtung der weiteren Entwicklung.
  3. Empfehlungen für Organisationen zur optimalen Umsetzung dieser Arbeitsform geben.
  4. Empfehlungen für Temporärpersonal geben, wie sie in dieser Arbeitsform gut zurechtkommen werden.  

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SPOTnat - Einflussfaktoren auf die Spitex Koordination und Qualität

Research Project  | 10 Project Members

Hintergrund

Die Spitex in der Schweiz ist mit steigenden Anforderungen konfrontiert. Ältere, chronisch kranke Menschen möchten möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben, auch in komplexen Versorgungssituationen. Gleichzeitig wird die Spitalaufenthaltsdauer zunehmend kürzer, da die Pflege zu Hause eine kostengünstige Alternative zur institutionellen Versorgung darstellt. Damit nimmt nicht nur die Vielschichtigkeit und Akutheit der Situationen zu Hause zu, sondern auch die Anzahl Klient:innen, die von der Spitex jedes Jahr versorgt werden.

Mit der Anzahl an Klient:innen steigt auch der Bedarf an Spitexpersonal. Die Schweizer Spitex verzeichnet seit einigen Jahren das grösste jährliche Wachstum im Schweizer Gesundheitssektor. Trotz verschiedenen nationalen Massnahmen zeichnet sich jedoch ein Mangel an Pflegefachpersonal ab, auch in der Spitex. Erschwerend kommt hinzu, dass der Kostendruck auf die Spitex stetig zunimmt.

Die Spitex ist ein zentraler Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen mit vielen Schnittstellen zu anderen Leistungserbringern. Aus historischen Gründen lag der Fokus der Gesundheitsversorgung lange auf der Akut-Versorgung. Eine Verlagerung des Fokus auf die Langzeit-Versorgung ist zwar in Gange, kann aber mit den raschen Veränderungen im Gesundheitswesen nicht mithalten. Das Gesundheitssystem zeigt sich weiterhin fragmentiert, mit mangelnder Koordination und Kommunikation unter den Dienstleistern, was die Arbeit der Spitex erschwert.

Die Kombination all dieser Problemstellungen gefährdet die Versorgungsqualität in der Spitex. Eine gute Qualität ist jedoch unerlässlich, um unnötige Spitaleintritte, gesundheitsbedingte Komplikationen und unnötige Kosten zu vermeiden.

Bisher ist wenig dazu bekannt, welche System- und Betriebsfaktoren die Koordination und Qualität der Spitex tatsächlich beeinflussen. Insbesondere die Bedeutung von gesetzlichen Vorgaben und regulatorischen Rahmenbedingungen für die Koordination und Qualität in der Spitex wurde noch kaum erforscht. Wir wissen weder, wie diese Systemfaktoren Auswirkungen auf betriebliche Strukturen und Prozesse haben, noch wie System- und Betriebsfaktoren mit der Arbeitsausführung des Spitexpersonals und dessen Möglichkeit, gute Koordination und Qualität zu leisten, zusammenhängen.

Zielsetzung

Ziel der Studie ist es, folgende Fragestellungen zu beantworten:

(1)   Wie beeinflussen Systemfaktoren (Makro Ebene) die Spitexbetriebe in ihren Strukturen, Prozessen und der Arbeitsumgebung (Meso Ebene)?

(2)   Wie beeinflussen Systemfaktoren und Betriebsfaktoren die Arbeitsausübung des Spitexpersonal (Koordinative Tätigkeiten)?

(3)   Wie beeinflussen Systemfaktoren, Betriebsfaktoren und die Koordination des Spitexpersonal die Pflege- / Versorgungsqualität (z. B. notfallmässige Spitaleintritte)?

(4)   Wie hängen Betriebsfaktoren mit Personalergebnissen (z. B. Personalerhalt, Fluktuation, Arbeitszufriedenheit) zusammen?

Design / Methode

Wir werden eine nationale, quantitative Querschnittstudie in der Schweizer Spitex durchführen.

Für die Bildung der Stichprobe werden wir ein dreistufiges Verfahren anwenden:

(1) Spitexbetriebe werden anhand einer Zufallsstichprobe ausgewählt und eingeladen (ca. 100 Betriebe)

(2) Innerhalb der teilnehmenden Betriebe werden wir eine Vollerhebung des Personals durchführen

(3) Klient:innen (und deren Angehörige) werden anhand einer Zufallsstichprobe innerhalb der Betriebe ausgewählt und zur Studienteilnahme eingeladen.

Die Datensammlung erfolgt durch folgende Quellen:

  • Betriebsfragebogen: Informationen zu Strukturen und Prozessen
  • Personalfragebogen: Informationen zur Arbeitsumgebung, Tätigkeiten der Mitarbeitenden, wahrgenommene Koordination und Versorgungsqualität und Personalergebnisse
  • Klientenfragebogen: Erfahrungen der Klient:innen in Bezug auf die Koordination und die Versorgungsqualität
  • Angehörigenfragebogen: Erfahrungen der Angehörigen in Bezug auf die Koordination und die Versorgungsqualität
  • Elektronisch erfasste Klientendaten: Bei Betrieben, die ihre Klientendaten elektronisch erfasst haben, werden wir die ADUA (Administrative Daten und Anfrage) exportieren um Informationen über den Gesundheitsstatus und die Inanspruchnahme der Spitexdienstleistungen zu ermitteln. Außerdem werden wir bei Betrieben, die ihre Daten mit dem Softwaresystem RAI-HCâ (Resident Assessment Instrument – Home Care) erfassen, Qualitätsindikatoren berechnen.
  • Mit Hilfe von nationalen und kantonalen Spitexorganisationen und Unterlagen des Bundes, der Kantone und Gemeinden, werden wir Informationen zu den gesetzlichen Vorgaben und Finanzierungsmechanismen erfassen.

Erwarteter Nutzen / Relevanz

Dieses Projekt gibt erste, nationale Einblicke in die Versorgungsqualität und deren Einflussfaktoren im Schweizer Spitexbereich. Es erlaubt, Handlungsfelder zur Qualitätsverbesserung zu erkennen und zeigt Ansatzpunkte auf den verschiedenen Ebenen auf. Die Resultate dieses Projekts unterstützen Politik und Spitexverantwortliche in der Weiterentwicklung der Versorgungsqualität.