Zwangsstörungen (OCD) betreffen etwa 2-3 % der Bevölkerung und haben erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen. Typische Symptome sind aufdringliche Zwangsgedanken und zwanghafte Handlungen, die den Alltag massiv beeinträchtigen. Ohne Behandlung verlaufen Zwangsstörungen oft chronisch und können zu sozialer Isolation, beruflichen Einschränkungen und psychischer Belastung führen.
Die Exposition mit Reaktionsverhinderung (ERP) ist eine nachweislich effektive Methode zur Behandlung von Zwangsstörungen. Dabei setzen sich Betroffene in einem therapeutischen Rahmen den angstauslösenden Reizen aus, ohne die gewohnten Zwangshandlungen auszuführen. Diese Methode unterstützt sie dabei, alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Obwohl die Wirksamkeit von ERP gut belegt ist, zeigen internationale Studien, dass sie in der Praxis selten angeboten wird. Für die Schweiz fehlen bislang systematische Daten zur Anwendung von ERP und zur Versorgungslage von OCD-Betroffenen.