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Stadt.Geschichte.Basel
Research Project  | 36 Project Members
Nach hundert Jahren nimmt sich Stadt.Geschichte.Basel erstmals wieder eine umfassende Basler Stadtgeschichte vor. In einer neunbändigen Reihe, einem Überblicksband und auf einer Website kommen Forschung und Vermittlung gleichermassen zum Tragen: Neue Erkenntnisse werden, wissenschaftlichen Standards folgend, an ein breites Publikum vermittelt. Dabei wird Basels Geschichte von den Kelten bis zur Gegenwart aus heutiger Sicht erforscht, mit einem Fokus auf drei erkenntnisleitende Forschungsperspektiven: Erstens macht die Stadtgeschichte nicht an der Stadtgrenze halt, sondern integriert die regionale und internationale Verflechtung Basels in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht in ihre Fragestellungen. Zweitens interessieren bislang wenig berücksichtigte Kontinuitäten und Diskontinuitäten der Basler Geschichte über geläufige Epochengrenzen hinweg. Und drittens wird das Verhältnis zwischen Mensch und Nichtmensch in einem urbanen Kontext beleuchtet. Für die neun Bände zeichnen folgende Herausgeberinnen und Herausgeber verantwortlich: Band 1: 150 v.Chr.-800, hg. von Peter A. Schwarz & Guido Lassau Band 2: 800-1270, hg. von Peter A. Schwarz & Claudius Sieber Band 3: 1250-1530, hg. von Lucas Burkart Band 4: 1510-1805, hg. von Susanna Burghartz Band 5: 1760-1860, hg. von Marc Fehlmann Band 6: 1850-1914, hg. von Patrick Kury Band 7: 1912-1966, hg. von Caroline Arni Band 8: 1960-heute, hg. von Martin Lengwiler Band 9: Städtischer Raum, hg. von Esther Baur & Lina Gafner Ein reich bebilderter Überblicksband wird die Ergebnisse der neunbändige Reihe zusammenfassen. Nebst diesen gedruckten Publikationen von Stadt.Geschichte.Basel setzt das Projekt zusätzlich auf eine starke Präsenz im Netz. Auf www.stadtgeschichtebasel.ch erscheinen im Blogformat wöchentlich neue Beiträge zur Basler Geschichte. Die multimedial angereicherten Beiträge stammen sowohl aus der Feder der Forschenden von Stadt.Geschichte.Basel wie auch von Externen, die sich mit Basler Geschichte beschäftigen. Das Projekt sucht aktiv den Austausch mit der Bevölkerung, etwa mit Schülerinnen und Schülern, und begibt sich ins Gespräch. Weiter gibt die Website Einblick in den Backstage-Bereich der Basler Geschichte: Sie macht sichtbar, wie Geschichte geschrieben wird. Dabei, und in ihrem für historische Inhalte ungewohnt erfrischenden Erscheinungsbild, setzt die Onlinepräsenz von Stadt.Geschichte.Basel neue Massstäbe dafür, wie Lokalgeschichte sowohl wissenschaftlich ertragreiche und gesellschaftlich relevante Fragen beantworten, wie auch einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden kann.
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Politiken der Arbeit in der schweizerischen Frauenbewegung um 1900
Research Project  | 3 Project Members

Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit der Thematisierung und Politisierung der Arbeit von Frauen in schweizerischen Frauenorganisationen des frühen 20. Jahrhunderts. Anhand der Untersuchung von Debatten die in diesem Kontext geführt wurden, leistet das Projekt sowohl einen Beitrag zur Geschichte der Konzeptionalisierung von „Arbeit“ und „Nicht-Arbeit“ als auch zur Geschichte feministischer Politik und der Frauenbewegung.

In diversen Kontexten, aus verschiedenen politischen und sozialen Perspektiven intervenierten Frauenorganisationen seit ihrer Gründung im endenden 19. Jahrhundert in Konzeptualisierungsprozesse von Arbeit und politisierten die kategoriale Differenzierung von Arbeit als Erwerbsarbeit und Hausarbeit als Nicht-Arbeit. Das Projekt will erstens klären, inwiefern der Ausschluss von häuslicher Arbeit aus dem kodifizierten Arbeitsbegriff Gegenstand von Kritik war und welche Konzeptionen von Arbeit Frauenorganisationen in diesem Zusammenhang hervorbrachten. Zweitens fragt die Untersuchung danach, welche unterschiedlichen Vorstellungen von Gerechtigkeit (resp. vom Richtigen und Guten) die Frauen als Grundlage ihrer Kritik nutzten.

Verschiedene Themenbereiche, Debatten und Schauplätze waren zentral für die Thematisierung von „Arbeit“ in der Frauenbewegung. So debattierten die Frauen und ihre Vereine unter anderem über die Bildung von Frauen und Mädchen, über den konstatierten Mangel an Dienstbotinnen, über industrielle Heimarbeit und über die Frauenschutzartikel im Fabrikgesetz. In diesen Kontexten ging es immer auch um die Konzeptionalisierung und Politisierung von Arbeit.

Um das breite politische und soziale Spektrum, indem sich organisierte Frauen um die Jahrhundertwende bewegten, zu erfassen, werden drei grosse schweizerische Dachverbände untersucht, namentlich der Verband Schweizerischer Arbeiterinnenvereine/SAV, der Bund Schweizerischer Frauenvereine/BSF und der Schweizerische Gemeinnützige Frauenverein/SGF.

Eine historische Perspektive auf die Art und Weise der Thematisierung und Problematisierung der Arbeit von Frauen wirft ein neues Licht auf aktuelle gesellschaftspolitische Fragen - ist doch die soziale Unsicherheit von Frauen infolge schlecht oder unbezahlter Arbeit ein ungelöstes Problem.