Huldrich Zwinglis Darstellung an den Jubiläen der Zürcher Reformationsfeiern 1619-2019
PhD Project
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01.02.2022
- 31.12.2025
Huldrych Zwinglis Darstellung an den 100-jährigen Jubiläen der Zürcher Reformation von 1619 bis 2019. Die Genealogie einer konstruierten Person. Huldrych Zwinglis Rolle als treibende Kraft der Zürcher Reformation ist gemeinhin unbestritten. Sein Wirken und seinen Einfluss auf die Geschehnisse in der Eidgenossenschaft wurde auch von der Nachwelt - insbesondere in Zürich selbst - kontinuierlich aufgegriffen und auf unterschiedlichste Weise an Jubiläumsfeiern reflektiert. In Mangel einer Historisierung dieser konstruierten Bilder von Zwingli soll diese Forschungslücke nun geschlossen werden. Diese Dissertation soll aufzeigen, dass an jenen Zürcher Jubiläen, welche in Abständen von jeweils 100 Jahren gefeiert wurden, und somit eine genealogische Betrachtungsweise zulassen, verschiedene «Zwinglibilder» als Projektionsflächen genutzt wurden, um unterschiedliche politische und religiöse Agenden durchzusetzen. Dabei sollen in dieser Dissertation die Formen, Zeichen und Ausprägungen dieser «Zwinglibilder» untersucht werden, welche an den jeweiligen Zürcher Reformationsjubiläen verwendet oder produziert wurden. Konkret zu erforschende Entitäten dieser Feierlichkeiten sind demnach unter Anderem Orte, Predigten, Reden, Schriften, Bilder, Statuen, Münzen und Medaillen. Mit diesem Vorgehen soll der utilitaristische Charakter des historischen Umgangs mit dem jeweiligen «Zwinglibild» deutlich gemacht werden, ähnlich dem eines Gebrauchsgegenstandes, welcher zu unterschiedlichen Zeiten zu unterschiedlichen Zwecken eingesetzt wurde. Zusammengefasst kann die Fragestellung wie folgt formuliert werden: Anhand der 100-jährigen Zürcher Reformationsjubiläen von 1619 bis 2019 soll eine Genealogie der konstruierten «Zwinglibilder» erarbeitet und hinsichtlich ihres gebrauchsgeschichtlichen Charakters in den historischen Kontext von Zürich und der Eidgenossenschaft eingeordnet werden.