Das Dissertationsprojekt ist Teil des Sinergia-Forschungsprojekts "Participatory Knowledge Practices in Analog and Digital Image Archives" (PIA). Ziel des PIA-Projekts ist es, ein visuelles Interface mit auf maschinellem Lernen basierenden Werkzeugen zu entwerfen, das es u.a. vereinfacht, sowohl Fotografien als auch ihre Metainformationen zu annotieren, zu kontextualisieren, zu organisieren und zu verknüpfen, um die partizipative Nutzung von Archiven bewusst zu fördern. Im Zentrum des Dissertationsprojektes steht das Fotoalbum als ordnende, sinn- und identitätsstiftende Kulturtechnik. Es wird angenommen, dass unterschiedliche Dispositive und fotografische Techniken spezifische Aneignungsprozesse im Umgang mit Fotografien anregen. Die Arbeit versucht das Fotoalbum als Alltagsgegenstand innerhalb eines komplexen bürgerlichen Bildsystems zu verorten, welches mit verschiedenen Praktiken des Bildersehens, -sammelns, -tauschens und -erbens verknüpft ist. Diese visuelle Ökonomie erstreckt sich bis in die Gegenwart und ins Digitale. Der parallel zur Forschung laufende Digitalisierungsprozess der Alben wird begleitet von kritischen Überlegungen zur Ikonizität und Indexikalität digitaler Bildstrukturen.