Dem Schutz des kulturellen Erbes kommt länderübergreifend große Bedeutung zu. Kultur dauert fort, sie ist von zeitlosem Wert und muss nachfolgenden Generatio-nen unversehrt hinterlassen werden. Die Ausstellung widmet sich dem gemeinsamen europä-ischen Engagement gegen Plünderung, Raubgrabungen und den illegalen Handel mit archäologischem Kulturgut. Durch die gegenwärtige Situation im Nahen Osten ist das Thema zunehmend ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Der illegale Antikenhandel ist weltweit mit dem Drogen-, Waffen- und Menschenhandel eines der einträglichsten kriminellen Geschäftsfelder, wenn auch keine exakten Angaben über das Ausmaß möglich sind. Illegal ausgegrabene Objekte haben keine "Heimat" und keine Geschichte mehr, von der sie erzählen können. Einmal ihres archäologischen Kontextes beraubt, sind keine Aussagen über die Verwendung der Objekte, über ihre kulturelle Bedeutung und über die Menschen, die sie ehemals besaßen, mehr möglich. Damit verlieren die Objekte ihre Geschichte - gleichzeitig verlieren wir alle einen Teil unserer Geschichte. Die Ausstellung zeigt anhand von Fallbeispielen die illegalen Wege der geraubten Objekte - und wie der illegale Handel mit Antiken durch gemeinsame europäische Anstrengungen verhindert werden kann. Gerade in Zeiten von zunehmender Nationalisierung und Profitgier sowie einem sinkenden Sozialgefühl, die ein Auseinan-derdriften der europäischen Zone fürchten lassen, ist das Bewusstsein um die gemeinsame Vergangenheit sowie für den drohenden Verlust des Weltkulturerbes umso wichtiger.