Dissertation Sophia Joray: Räumliche Organisation und kulturelle Praktiken in der mittelbronzezeitlichen Siedlung Gränichen-Lochgasse (AG)
Research Project
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01.11.2018
- 30.09.2024
Zu Siedlungen der Mittelbronzezeit ist in der Schweiz und in Zentraleuropa bislang nur wenig bekannt. Dies ist einerseits der bis vor wenigen Jahren eher dürftigen Quellenlage geschuldet und andererseits durch den forschungsgeschichtlichen Schwerpunkt auf die Seeufersiedlungen der Früh- und Spätbronzezeit bedingt. In den letzten Jahren kamen insbesondere im Kanton Aargau vermehrt Fundstellen mit mittelbronzezeitlichen Siedlungsresten zutage. Die 2016-2017 ausgegrabene, 10'000 m 2 umfassende Fundstelle Gränichen-Lochgasse (AG) ist nebst Kehrsatz-Breitenacher (BE) die bislang grösste ausgegrabene mittelbronzezeitliche Siedlung inn der Schweiz. Mit ihrer beachtlichen Fläche, der Anzahl und Vielfalt der archäologischen Befunde und Funde und der systematischen naturwissenschaftlichen Beprobung bildet sie die ideale Grundlage um die Mittelbronzezeit in den Fokus der Forschung zu rücken. Die Dissertation ist Teil des Forschungsprojekts 4496215 Interdisziplinäre Forschung zu Siedlungen der Mittelbronzezeit im Aargau- eine Kooperation der Ur- und Frühgeschichtlichen und Provinzialrömischen Archäologie der Universität Basel, der Prähistorischen und Naturwissenschaftlichen Archäologie (IPNA) und der Kantonsarchäologie Aargau. Gegenstand der Dissertation ist die Befund- und Fundauswertung der Siedlung Gränichen-Lochgasse. Darauf aufbauend werden Fragestellungen zur räumlichen Organisation (Aktivitätszonen, Siedlungsstruktur, etc.) und zu kulturellen Praktiken (Objekt- und Befundbiographien, Handlungsabläufen, etc.) verfolgt. Die Erarbeitung eines theoretischen Rahmens und Beiträge zur Methodenentwicklung zur Auswertung (prähistorischer) Mineralboden-Siedlungen werden ebenfalls Teil der Dissertation sein.