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FV-50 Auswirkung von kürzerer Grundschulzeit

Research Project
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01.01.2016
 - 28.02.2017

Forschungsgegenstand Sollen Schüler unterschiedlicher Leistungsniveaus länger oder kürzer gemeinsam unterrichtet werden? Die Effekte gemeinsamen Lernens stehen seit Langem im Zentrum der Aufmerksamkeit von Bildungsforschern und politischen Entscheidungsträgern. Auf der einen Seite betonen die Anhänger integrativen Unterrichts die positiven Externalitäten zu Gunsten leistungsschwacher Schüler. Auf der anderen Seite kritisieren die Gegner integrativen Unterrichts negative Externalitäten zu Lasten leistungsstarker Schüler und damit eine Egalisierung der Schulleistungen. Dieses Projekt soll die Frage untersuchen, welche Effekte längeres gemeinsames Lernen auf die Leistungen von Schülern hat. Forschungsfrage Fast alle Länder unterrichten Schüler unabhängig von ihren schulischen Leistungen in den ersten Jahren gemeinsam in einer Grund- oder Primarschule. Die Dauer dieser Zeit des gemeinsamen Unterrichts ist allerdings sehr unterschiedlich. In der Schweiz und in Deutschland mit ihren dezentralen Schulsystemen bestehen zudem auch regionale Unterschiede. Im Kontext einer optimalen Ausgestaltung des Schulsystems stellt sich daher die Frage, welche Auswirkungen die Dauer des gemeinsamen Lernens auf die Leistungen der einzelnen Schüler hat. Wie oben erwähnt gibt es Argumente, warum diese Auswirkungen für leistungsstarke und leistungsschwache Schülersehrunterschiedlichseinkönnen. Dieswürdebedeuten, dass es keine allgemeine Antwort gibt, ob längeres oder kürzeres gemeinsames Lernen generell besser ist. Vielmehr stünden Bildungspolitiker vor einem Zielkonflikt (Trade-off). Es ist daher wichtig nicht nur den Durchschnittseffekt zu schätzen, sondern unterschiedliche (heterogene) Effekte für verschiedene Leistungsstärken zuzulassen. Damit können auch die Kosten und der Nutzen der Dauer des gemeinsamen Lernens für die verschiedenen Gruppen quantifiziert werden. Diese Fragestellung ist nicht mit einem Vergleich verschiedener Länder mit unterschiedlicher Grundschuldauer zu beantworten, da Unterschiede in den Schülerleistungen auch auf andere strukturelle oder kulturelle Unterschiede zwischen Ländern zurückgeführt werden können. Daher nutzen wir in diesem Projekt eine Reform im deutschen Bundesland Niedersachsen, die im Jahr 2004 die Grundschulzeit effektiv von 6 auf 4 Jahre verkürzt hat. Wir vergleichen die Entwicklung der Schülerleistungen beim PISA-Test vor und nach der Reform in Niedersachsen mit der Entwicklung in anderen Bundesländern. So kann der langfristige kausale Effekt auf die Leistungen geschätzt werden. Zielsetzung Die Studie soll die heterogenen Effekte der Dauer des gemeinsamen Lernens auf die Leistungen von Schülern quantifizieren.

Funding

FV-50 Auswirkung von kürzerer Grundschulzeit

WWZ Förderverein, 01.2016-12.2016 (12)
PI : Schmidheiny, Kurt.

Publications

Roller, Marcus and Steinberg, Daniel (2017) ‘The Distributional Effects of Early School Stratification - Non-Parametric Evidence from Germany’, WWZ Working Papers. WWZ, University of Basel (WWZ Working Papers, 20). Available at: https://doi.org/10.2139/ssrn.2986192.

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Members (2)

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Kurt Schmidheiny

Principal Investigator
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Marcus Roller

Co-Investigator