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Dissertationsprojekt: Freigeld und Gesellschaftsform. Wie verändert eine Geldhaltegebühr die freiheitliche, funktional differenzierte Gesellschaft?

Research Project
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01.01.2017
 - 31.12.2018

Beschreibung Angesichts der Negativzinsentwicklung im Zuge der jüngsten Finanz-, Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise hat der auf den ersten Blick kurios anmutende Vorschlag einer Geldhaltegebühr theoretisch wie praktisch eine bemerkenswerte, wenn auch umstrittene geldpolitische Aktualität erlangt. Die politisch-öffentlichen Debatten um eine Negativzinsstrategie weisen einmal mehr darauf hin, dass Geld nicht nur eine ökonomische, sondern auch eine gesellschaftliche Kategorie darstellt, dass es folglich bei der Liquiditäts- oder Geldhaltegebühr nicht nur um ökonomisch-technische Fragen geht, sondern eine solche Geldreformkonzeption auch an den Grundfesten der modernen, funktional differenzierten kapitalistischen Gesellschaft rüttelt. Das Dissertationsprojekt verfolgt daher das Ziel, den Freigeldansatz soziologisch auszuloten und dabei systematisch herauszuarbeiten, inwieweit Freigeld eine freiheitliche Ordnung restringiert oder befördert, individuelle Freiheit einschränkt oder erweitert. Dazu wird in einem ersten Schritt der Freigeldansatz im Rahmen seiner Weiterentwicklung zu einer Theorie der Markteintrittsmonopole im ökonomischen Diskurs der Geld- und Kapitalismusanalyse verortet. In einem zweiten Schritt wird ausgehend von Luhmanns Systemtheorie Wirtschaft als (krisenanfälliges) Teilsystem einer funktional differenzierten, kapitalistischen Gesellschaft herausgestellt, mit Simmel der Freiheitszuwachs in der modernen Geldwirtschaft herausgearbeitet und dabei die Frage "gleicher Freiheit" thematisiert.

Members (2)

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Axel Paul

Principal Investigator
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Tilo König

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