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Argumentative Gesprächskompetenz in der Schule: Kontexte, Anforderungen, Erwerbsverläufe

Research Project
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01.09.2014
 - 31.08.2017

Ziel dieses Projektes ist eine systematische Untersuchung, wie deutschsprachige Kinder aus der Schweiz von 7-12 Jahren im schulischen Kontext miteinander diskutieren. Vorliegende didaktisch angelegte Übungsmodelle und Beurteilungsraster fokussieren i.d.R. auf (zumeist statisch konzipierte) Einzelargumente; im hier vorzustellenden Projekt soll aber der dynamisch-interaktive, co-konstruktive Aspekt von Argumentationsgesprächen in den Mittelpunkt gestellt werden. Die Ergebnisse geben Hinweise auf den Erwerb von Argumentationskompetenzen und können didaktisch genutzt werden. Inhalt und Ziel des Forschungsprojekts Das Projekt setzt sich zum Ziel, Grundlagenwissen für die Förderung von Gesprächskompetenz im Schulunterricht in der Primarschulstufe zu liefern. Im Zentrum stehen Diskussionen, also kommunikative Praktiken, mit denen ein Thema gemeinsam durch aufeinander bezogene argumentative Sprachhandlungen bearbeitet wird. Grundlage des Projekts sind gefilmte Gruppengespräche in den Klassen 2, 4 und 6 der Primarstufe. Dabei werden die Gesprächssituationen systematisch verändert, um so das entsprechende Gesprächsverhalten unter unterschiedlichen Bedingungen beobachten zu können. Variiert werden neben dem Alter das Gesprächsthema und die Handlungskonsequenz der geführten Gespräche . Wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Kontext An Diskussionen teilnehmen zu können, die Argumente anderer verstehen und mit eigenen Argumenten darauf reagieren zu können, ist im schulischen (und später im beruflichen) Kontext von großer Bedeutung. Aber auch in alltäglichen Interaktionen ist die Fähigkeit oft gefragt, Wissen mit anderen diskutierend zu erarbeiten und abzugleichen. Gemäß neueren Erkenntnissen ist mündliches Argumentieren für das schulische Lernen und für den schulischen Erfolg generell wichtig. Die im Projekt erhobenen Daten werden es erlauben, ein empirisch fundiertes Modell argumentativer Gesprächskompetenz zu entwickeln, das relevante Teilkompetenzen und unterschiedliche Kompetenzniveaus definiert. Die Studie soll auch Aussagen über den Erwerbsverlauf argumentativer Gesprächskompetenz machen. Das gewonnene Wissen liefert die Grundlage für weiterführende Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich der Sprachdidaktik.

Funding

Argumentative Gesprächskompetenz in der Schule: Kontexte, Anforderungen, Erwerbsverläufe

SNF Projekt (GrantsTool), 09.2014-08.2017 (36)
PI : Luginbühl, Martin.
CI : Eriksson-Hotz, Brigit,Hauser, Stefan.

Publications

Hauser, Stefan and Kreuz, Judith (2018) ‘Mündliches Argumentieren in der Schule zwischen pragmatischen Spielräumen und didaktischen Normsetzungen’, in Albert, Georg; Diao-Klaeger, Sabine (ed.) Mündlicher Sprachgebrauch zwischen Normorientierung und pragmatischen Spielräumen. Tübingen: Stauffenburg (Stauffenburg Linguistik), pp. 179–199.

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Kreuz, Judith (2018) ‘Zum ko-konstruierten Argumentieren Jugendlicher in schulischen Gruppendiskussionen’, in Neuland, Eva; Könning, Bemjamin; Wessels, Elisa (ed.) ugendliche im Gespräch. Forschungskonzepte, Methoden und Anwendungsfelder aus der Werkstatt der empirischen Sprachforschung. Bern: Peter Lang (ugendliche im Gespräch. Forschungskonzepte, Methoden und Anwendungsfelder aus der Werkstatt der empirischen Sprachforschung), pp. 63–80.

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Mundwiler, Vera and Kreuz, Judith (2018) ‘Collaborative decision-making in argumentative group discussions among primary school children’, in Oswald, Steve; Herman, Thierry; Jacquin, Jérôme (ed.) Argumentation and language - linguistic, cognitive and discursive explorations. Cham: Springer (Argumentation Library), pp. 263–286. Available at: https://doi.org/10.1007/978-3-319-73972-4.

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Kreuz, Judith, Mundwiler, Vera and Luginbühl, Martin (2017) ‘Mündliches Argumentieren im Spannungsfeld zwischen Kollaboration und Abgrenzung. Zu lokalen Gruppenidentitäten in schulischen Einigungsdiskussionen’, Bulletin suisse de linguistique appliquée, numéro spécial 2(2), pp. 147–159.

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Hauser, Stefan and Luginbühl, Martin (2017) ‘Wenn Kinder argumentieren - Grundlagen und erste Befunde einer Studie zur mündlichen Argumentationskompetenz von Schulkindern’, in Meißner, Iris; Wyss, Eva Lia (ed.) Begründen - Erklären - Argumentieren. Konzepte und Modellierungen in der Angewandten Linguistik. Tübingen: Stauffenburg (Stauffenburg Linguistik), pp. 89–105.

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Mundwiler, Vera et al. (2017) ‘Mündliches Argumentieren als kommunikative Praktik - Schulbuchübungen und empirische Befunde im Vergleich’, in Hauser, Stefan; Luginbühl, Martin (ed.) Gesprächskompetenz in schulischer Interaktion - Normative Ansprüche und kommunikative Praktiken. Bern: hep (Mündlichkeit), pp. 91–119.

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Kreuz, Judith and Mundwiler, Vera (2016) ‘‘verbAndskasten !MÜS!sen wir haben;’. Zum argumentativen Potenzial von Prosodie am Beispiel von Einigungsdiskussionen bei Grundschulkindern’, Studia Linguistica, (35), pp. 99–118.

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Hauser, Stefan and Luginbühl, Martin (2016) ‘Überlegungen zur (didaktischen) Relevanz der Medialität am Beispiel des mündlichen Argumentierens’, in Zhu, Jianhua; Zhao, Jin; Szurawitzki, Michael (ed.) Akten des XIII. Internationalen Germanistenkongresses Shanghai 2015. Germanistik zwischen Tradition und Innovation. Bern: Peter Lang (Publikationen der internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG)), pp. 161–165.

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Hauser, Stefan and Luginbühl, Martin (2015) ‘Aushandlung von Angemessenheit in Entscheidungsdiskussionen von Schulkindern’, Aptum, 11(2), pp. 180–189.

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Members (3)

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Martin Luginbühl

Principal Investigator
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Brigit Eriksson-Hotz

Co-Investigator
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Stefan Hauser

Co-Investigator