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Sekundäre Literalität. Widerständige Konfigurationen der Schrift nach 1945

Research Project
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01.08.2014
 - 31.12.2016

Schrift, ein Schlüsselthema der Geisteswissenschaften und unbestritten das primäre Medium von Literatur, bleibt trotz des »Medial Turn« der Kulturwissenschaften konzeptionell unterbestimmt. Das unlängst wieder intensivierte, interdisziplinäre Nachdenken über Schrift nicht nur als Forschungsgegenstand, sondern vor allem auch über Schriftlichkeit als Bedingung der Möglichkeit einer Vielzahl von kulturellen (nicht nur kommunikativen) Praktiken, vermochte augenfällig werden zu lassen, dass die philosophischen, linguistischen, kultur- und medienwissenschaftlichen Begrifflichkeiten und Phänomenalitäten von Schrift kaum in einem einheitlichen Paradigma zu fassen sind. Ästhetische Praktiken können die Eigenschaft haben, herkömmliche, im Alltag vorherrschende Konzepte zu irritieren, zu verstören und produktiv zu verunsichern. Genau hier setzt das Projekt Sekundäre Literalität. Widerständige Konfigurationen der Schrift ein, indem es Schrift auf dieser basalen Ebene analysiert und so neu und präzise als Modus und Medium literarischer Sprache konturiert. Programmatische Alienationserfahrungen gegenüber vermeintlichen Selbstverständlichkeiten der Schrift, insbesondere ihrer friktionsfreien Rückübersetzung in das Mündliche, stehen entsprechend im Zentrum der Untersuchung. Das Projekt leistet insofern literatur- und kulturwissenschaftliche Grundlagenforschung, als es ganz basale und strukturelle Bedingungen literarischer Kommunikation in Einzelstudien offenzulegen verspricht. Da sich plausibel argumentieren lässt, dass Literatur in Bezug auf ihre Schriftmedialität auf die Konkurrenz durch aufkommende Massenmedien mündlicher Kommunikation mit intensivierter Kreativität reagiert, bildet (nicht alleine deutschsprachige) Literatur nach dem Zweiten Weltkrieg den Gegenstand des Forschungsprojekts, aus dem eine monographische Habilitationsschrift entstehen wird.

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Simon Aeberhard

Principal Investigator