Improving reliability and transparency of Independent Medical Expertises (IMEs) and their usefulness to social judges, claimants and social insurance organisations "
Research Project
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01.10.2012
- 30.09.2016
Die Begutachtung der Arbeits(un)fähigkeit von IV/UV-Rentenantragstellern steht aktuell in der Kritik. Versicherungen, Betroffene und ihre Anwälte sowie Gerichte fordern mehr Transparenz und eine bessere Nachvollziehbarkeit, wie die Gutachter anhand des Gesprächs auf die Arbeits(un)fähigkeit schliessen. Bis anhin war die Begutachtung auf die Defizite des Antragstellers gerichtet, und die Aussagen des Gutachters waren in frei formulierten Berichten festgehalten. Heute liegt der Fokus vermehrt auf den verbliebenen Leistungsfähigkeiten des Antragstellers, und die Begutachtung wurde in Richtung 'funktionsorientierte Begutachtung' weiterentwickelt. Jedoch fehlen wissenschaftlich gestützte Erkenntnisse, welche den Prozess und die Auswirkungen auf Begutachtung und Rentenzusprache untersuchen. In dieser Studie untersuchen wir, ob die funktionsorientierte Begutachtung tatsächlich die angestrebte Verbesserung bei der Verlässlichkeit und Transparenz von IV/UV Gutachten bringt. In einer ersten Studie (RELY-I) überprüfen wir, wie gut Gutachter in der funktionsorientierten Begutachtung bei der Bewertung der Arbeits(un)fähigkeit übereinstimmen. Bei akzeptablen Ergebnissen vergleichen wir anschliessend in einer randomisierten Studie, ob Gutachter mit der funktionsorientierten Begutachtung bei der Schätzung der Arbeits(un)fähigkeit besser übereinstimmen als mit der traditionellen Begutachtung (RELY-II) und wie die unterschiedlichen Akteure die Transparenz bewerten (RELY-III). Bei der Durchführung der Studie kommen Fragebogen, Interviews und Videoaufzeichnungen zur Anwendung.