Evaluation of quantitative MRI as objective biomarker of the Post-Polio-Syndrom
Research Project
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01.04.2010
- 31.03.2013
Die Poliomyelitis ist eine Erkrankung der motorischen Neurone im Rückenmark, die auch Vorderhornzellen oder Motoneurone genannt werden. Das Post-Polio-Syndrom (PPS) ist eine typische Spätfolge einer Poliomyelitis-Erkrankung und tritt in der Regel mit relativ langer Latenz mehrere Jahrzehnte nach der ursprünglichen Infektion auf. Charakteristischerweise kommt es beim PPS zu einer Abnahme der muskulären Kraft und Ausdauer auf und zu zunehmender Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Als wahrscheinliche Ursache dieses Syndroms wird eine chronische Erschöpfung und Schädigung der verbliebenen Motoneurone angenommen, mit einem Untergang und Verlust dieser Zellen im Rückenmark. Aus dem Untergang der Motoneurone resultiert eine nachfolgende Denervierung und Schwäche der zuvor versorgten Muskelfasern. Das hiervon betroffene Muskelgewebe wird kontinuierlich durch funktionsloses Binde- und Fettgewebe ersetzt. Eine spezifische, ursächliche Behandlung für das PPS ist bislang nicht bekannt. Ebenso wenig sind objektive Marker bekannt, die den Spontanverlauf der Erkrankung objektiv messbar festhalten können. Ziel des Projektes ist die Etablierung objektiver Parameter zur Quantifizierung der Umbauvorgänge in betroffener Muskulatur von Patienten mit PPS mittels moderner Magnetresonanztomographie- Verfahren. Im Rahmen von Pilotexperimenten haben wir sehr vielversprechende Ergebnisse zur Quantifizierung des (krankhaften) Fettgehalts in der Muskulatur mit der Dixon und der FISP Technik sowie der direkten Bestimmung der T2 Relaxationszeiten einzelner Muskeln erzielt. Hier wird die die hohe räumliche Auflösung der MRI genutzt. Wir wollen daher diese vielversprechende Voruntersuchungen weiterentwickeln und diese Verfahren validieren. Die MRI Ergebnisse sollen parallel zu den funktionellen und klinisch relevanten Einschränkungen unter Verwendung entsprechender klinischer Skalen korreliert werden. Aufgrund der relativen Seltenheit des PPS werden die neuen Messverfahren zunächst bei Patienten mit häufigeren neuromuskulären Erkrankungen (Myopathien und anderen Erkrankungen der Motoneurone wie spinale Muskelatrophien und ALS) etabliert, weiterentwickelt und validiert werden. Parallel dazu sollen im ersten und zweiten Studienjahr zudem Patienten mit PPS rekrutiert werden und der pathologische Umbau der Muskulatur im Erkrankungsverlauf mit den neuen MR Methoden im dritten Studienjahr untersucht werden. Es ist zu erwarten, dass die neuen quantitativen Verlaufsparameter neben klinischen Skalen als mögliche Messkriterien für zukünftige Studien zur Behandlung des PPS eingesetzt werden können.