Acute effects of cortisol on stress response in opioid dependence
Research Project
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01.09.2012
- 31.08.2013
Die Opioidabhängigkeit ist eine chronische, durch wiederholte Rückfälle in den Drogenkonsum gekennzeichnete, psychische Störung. Der Drogenkonsum wird insbesondere durch Drogenreize und Stress ausgelöst. Ziel der geplanten Studie ist es, die Effekte von Cortisol auf die Stressreaktivität und das Suchtverhalten bei Patienten mit Opioidabhängigkeit zu untersuchen. Aus früheren Studien ist bekannt, daß Cortisol sich hemmend auf Angsterinnerungen und Stressreaktivität bei Patienten mit Angsterkrankungen auswirkt. Entsprechend könnte sich Cortisol ebenfalls hemmend auf das Suchtgedächtnis, das Drogenverlangen und die Stressreaktivität bei Suchtpatienten auswirken. Dreißig heroinabhängige Patienten der UPK Basel wurden in einem laufenden Projekt bereits rekrutiert. Bei diesen 30 gut charakterisierten Patienten soll in der hier beantragten klinischen Studie die Wirkung einer einmaligen oralen Gabe von Cortisol gegenüber Placebo auf die Stressreaktivität und das Heroin-Craving untersucht werden. Das Design der Studie ist randomisiert, doppelblind und crossover. Nach einem psychosoziales prä-stress assessment bei Eintreffen der Patienten im Labor soll eine einmalige Cortisolgabe (oder Placebo) 25 mg erfolgen. Nach einer Stunde erfolgt die Präsentation von Reizen per Computer über 30 min (negative, positive und neutrale Stimuli, Drogen-asssoziierte Stimuli). Nach der Reizexposition wird die tägliche Dosis an Diacetylmorphin (Heroin) gegeben und psychosoziales post-stress assessment durchgeführt. Cortisol Speichelproben werden wiederholt abgenommen. Am nächsten Untersuchungstag wird das Experiment mit der jeweilig anderen Substanz (Cortisol oder Placebo) wiederholt. Sollte die Studie eine protektive Wirkung von Cortisol auf die Stressanfälligkeit und das Suchtverhalten der Patienten finden, könnten neue wegweisende pharmakologische Behandlungsmöglichkeiten der Opioidabhängigkeit entstehen.