FV-10 Performanceeffekte von Vertrauensarbeitszeit
Research Project
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01.01.2012
- 31.12.2012
Gegenstand des geplanten Forschungsprojekts ist die Frage, inwieweit betriebliche Arbeitszeitregelungen den Firmenerfolg beeinflussen. Dabei werden die Auswirkungen einer speziellen Massnahme der Arbeitszeitflexibilisierung - der so genannten Vertrauensarbeitszeit - betrachtet. Das Konzept der Vertrauensarbeitszeit sieht vor, dass die Kontrolle der Arbeitszeit durch den Arbeitgeber entfällt. Stattdessen können die Arbeitnehmer ihre Arbeitzeit weitgehend frei einteilen. Der Arbeitgeber vertraut in gewisser Weise darauf, dass der Arbeitnehmer seinen neu gewonnenen Ermessensspielraum über die Arbeitszeit nicht durch eine eigenmächtige Reduktion der Arbeitsstunden missbraucht. Oftmals findet aber auch eine Outputkontrolle in Form einer Erfassung von Leistungsergebnissen statt. Der Einsatz von Vertrauensarbeitszeit kann sich für beide Arbeitsmarktparteien vorteilhaft auswirken, z. B. in Form von höherer Arbeitszufriedenheit und Produktivität. Er birgt allerdings auch Gefahrenpotentiale, die zunächst vor allem die Arbeitnehmerseite betreffen, aber auf längere Sicht auch die Performance der Betriebe beeinträchtigen können. So kann es z. B. zu einer Intensivierung der Arbeit im Sinne einer selbst organisierten Arbeitsverdichtung kommen. Mögliche Konsequenzen derartiger Überlastungen können auch organische oder psychische Krankheiten beinhalten, was letztlich über erhöhte Fehlzeiten und eine verringerte Produktivität auch negative Folgen für den Arbeitgeber nach sich ziehen würde. Die empirische Untersuchung soll aufzeigen, ob eher die Vorteile oder die Nachteile von Vertrauensarbeitszeit überwiegen. Letztendlich muss diese Untersuchung dann auch Gestaltungsempfehlungen im Hinblick auf die Frage liefern, auf welche Weise Vertrauensarbeitszeit als Instrument der Arbeitszeitpolitik gegebenenfalls zu implementieren ist, damit im Idealfall sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer davon profitieren können.