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D-135 Technologische Innovationen und organisatorische Architektur: eine empirische Untersuchung auf der Basis von Schweizer Unternehmensdaten

Research Project
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01.01.2010
 - 31.10.2010

Die ökonomisch orientierte Literatur des strategischen Managements führt Reorganisationsmassnahmen in Betrieben im Wesentlichen auf Änderungen der Bedingungen des Unternehmensumfeldes sowie auf daraus resultierende strategische Entscheidungen zurück (vgl. z. B. Brickley, Smith und Zimmerman 2007). Die Änderungen im Unternehmensumfeld können sehr vielfältig sein und beinhalten u. a. die Nachfragesituation am Gütermarkt, den technischen Fortschritt, das Ausmass der Wettbewerbsintensität (z. B. Globalisierung), die Präferenzen der Konsumenten sowie Regulierungsmassnahmen des Gesetzgebers. Auch die strategischen Reaktionen der Unternehmen können ein breites Spektrum umfassen. Beispielhaft seien hier Entscheidungen in Bezug auf Diversifikation, Outsourcing, Mergers & Acquisitions, Konzentration auf das Kerngeschäft oder Kooperationen mit anderen Unternehmen genannt. Konkret soll in dem beantragten Projekt der Zusammenhang von technologischen Innovationen und organisatorischer Architektur für Schweizer Unternehmen empirisch untersucht werden. Das geplante Projekt trägt dem Umstand Rechnung, dass die Fragebögen des Schweizer Unternehmenspanels der KOF stets umfangreiche Sektionen zu Fragen über technologische Innovationen aufweisen. Dies ist eine besondere Stärke dieses Unternehmenspanels. Somit steht bei diesem Projekt der Einfluss unterschiedlicher technologischer Innovationen auf die Entscheidungsdezentralisation im Vordergrund. Bei den erklärenden Innovationsvariablen liegt der Fokus in den Fragebögen zum einen auf Produktionstechnologien und zum anderen auf Informations- und Kommunikationstechnologien. Beispielsweise findet man hier (in mehreren Befragungswellen) Informationen zur Einführung, zum Einführungszeitpunkt und zur Verbreitung von Produktions- sowie Informations- und Kommunikationstechnologien. Auch werden Investitionen in den genannten Bereichen und diverse andere Informationen zur Innovationsaktivität der Unternehmen abgefragt. Die Verteilung von Aufgaben und Entscheidungsrechten als wesentliche Bestandteile der organisatorischen Architektur können über die betriebliche Verwendung und die Verbreitung von Teamarbeit und Job Rotation sowie über das Ausmass von Entscheidungszentralisierung bzw. -dezentralisierung als abhängige Variablen gemessen werden. Sämtliche abhängige Variablen und ein Grossteil der erklärenden Variablen sind in mindestens zwei Befragungswellen des Unternehmenspanels erfasst, womit die Möglichkeit für Paneldatenanalysen gegeben ist. Diese weisen gegenüber den Querschnittsdatenanalysen den Vorteil auf, dass hier explizit für unbeobachtbare Firmencharakteristika kontrolliert wird, die in Querschnittsanalysen die Schätzergebnisse verzerren können. Da einige der bisherigen Studien einen komplementären Zusammenhang zwischen technologischen und organisatorischen Innovationen sehen und auch nachweisen können, soll dieser Zusammenhang in dem geplanten Projekt nun auch für Schweizer Unternehmen untersucht werden. Die Daten des Unternehmenspanels der KOF bieten eine ideale Grundlage dafür. So lässt es die Datenlage zu, die interessierenden erklärenden Variablen (Einsatz von neuen Produktions- bzw. Informations- und Kommunikationstechnologien) zu endogenisieren und mithilfe der resultierenden Schätzungen demnach auch eventuelle Selektivitätsverzerrungen auszuschalten.

Members (2)

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Michael Beckmann

Principal Investigator
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Kathrin Armbruster

Project Member