RELIEF-Trial: Restricted versus liberal fluid intake for prevention of bronchopulmonary dysplasia - a cluster-randomised multiple period cross-over trial
Research Project | 01.01.2025 - 31.12.2029
20% der Frühgeborenen in der Schweiz, die mehr als 10 Wochen zu früh zur Welt kommen, entwickeln eine chronische Lungenerkrankung, die langfristig auch Wachstum und Gehirnentwicklung beeinflussen kann. Das passiert hauptsächlich, weil Sauerstoff und Beatmung, welche die Kinder zum Überleben brauchen, auch ihre sehr empfindlichen Lungen angreifen. Da die kleinen Blutgefässe in der Lunge von Frühgeborenen aufgrund der Unreife noch undicht sind, hat auch die Flüssigkeitsmenge einen Einfluss darauf.
Warum könnte Flüssigkeitseinschränkung helfen
Niemand weiss, wieviel Flüssigkeit kleine Frühgeborene exakt brauchen. Bei Flüssigkeitseinschränkung läuft vermutlich weniger Wasser in die Lunge. Dadurch brauchen die Kinder wohl weniger Sauerstoff und Beatmung, seltener Medikamente und haben damit weniger Nebenwirkungen. Bei Flüssigkeitseinschränkung muss man die Milch stärker anreichern, damit Frühgeborene genug Nährstoffe bekommen, z.B. ausreichend Eiweiss, Kalorien und Salze, was die Verdauung erschweren kann.
Studienziel
Wir möchten herausfinden, ob Frühgeborene weniger häufig eine chronische Lungenerkrankung bekommen, wenn man ihnen weniger Flüssigkeit statt mehr Flüssigkeit gibt.
Wo wird die Studie gemacht
Alle neun Spitäler in der Schweiz, die kleine Frühgeborene behandeln, nehmen an dieser Studie teil.
Was wird in der Studie gemacht
Wir werden die Flüssigkeitsmenge von Frühgeborenen über 30 Monate hinweg alle 6 Monate abwechselnd leicht senken bzw. erhöhen. Sie wird aber immer im Rahmen üblicher Mengen in Schweizer Spitälern sein. Wir werden Sorge tragen, dass die Kinder immer ihre erforderlichen Nährstoffe erhalten.
Was wird untersucht
Die teilnehmenden Spitäler zählen, wie viele Frühgeborene während der Studienzeit eine chronische Lungenerkrankung bekommen. Sie messen Wachstum, Dauer des Spitalaufenthalts, ob Medikamente für chronische Lungenerkrankung nötig waren und allfällige Nebenwirkungen auftraten. 12 und 24 Monate nach Spitalaustritt werden die Eltern nach Atemproblemen, Entwicklung der Kinder, Notfallbehandlungen oder Spitaleinweisungen befragt. Dann wird berechnet, ob die anfängliche Flüssigkeitsmenge einen Einfluss auf diese Probleme hat.
Wem nützt diese Studie
Die Studienteilnehmer werden selbst keinen direkten Nutzen haben. Frühgeborene, die nach Studienende zur Welt kommen, haben einen Nutzen, weil man dann eher weiss, wieviel Flüssigkeit sie brauchen, um die chronische Lungenerkrankung zu vermeiden.
Wie wurden Eltern und Öffentlichkeit in die Studie eingebunden
Eltern von Frühgeborenen sind schon seit der Vorbereitung an dieser Studie beteiligt. Sie haben geholfen zu messen was für Familien wirklich von Bedeutung ist und Dokumente so zu schreiben, dass sie gut verständlich sind.
Wie werden die Studienergebnisse öffentlich gemacht
Die Ergebnisse dieser Studie werden auf Internetseiten der Studie und der Elternvereinigungen, in wissenschaftlichen Zeitschriften, sowie in sozialen und allgemeinen Medien veröffentlicht werden.
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