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Prof. Dr. Stefan Felder

Faculty of Business and Economics
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FV-102 | Paradigmenwechsel bei der Organspende: Unterschiedliche Wirkungen auf postmortale und Lebendspenden?

Research Project  | 2 Project Members

Die Schweizer Stimmbevölkerung hat sich 2022 für die Widerspruchslösung bei der Organspende ausgesprochen. Wer nach dem Tod keine Organe und Gewebe spenden möchte, muss dies künftig festhalten. Bis 2024 noch gültig ist die Zustimmungslösung, bei der nur die Personen Organspender sind, welche zu Lebzeiten eingewilligt haben. Im Projekt soll die Wirkung der Widerspruchslösung auf die Bereitschaft zur Organspende mit den vorliegenden Länderdaten untersucht werden. Dabei wird neu zwischen postmortalen und Lebendspenden unterschieden. Bei den häufigsten Transplantationen, der Niere, machen die Lebendspenden ungefähr die Hälfte aller Spenderorganen aus. Möglicherweise erlaubt es die Datenlage, kausale Effekte des Paradigmenwechsels auf die Bereitschaft zur Lebendspende und zur postmortalen Spende zu identifizieren. Das Ziel besteht allgemein darin, die Faktoren, welche die Anzahl von Organtransplantationen beeinflussen, zu identifizieren und deren Einflüsse separat zu quantifizieren. Schliesslich soll versucht werden, die Wirkung einer Einführung der Widerspruchslösung im Jahre 2024 auf die Bereitschaft zur Organspende in der Schweiz zu prognostizieren.

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Smarter Physician Reimbursement: Evidence from recent German and Swiss Reforms

Research Project  | 3 Project Members

Less fee-for-services, more flat reimbursement: Does it work in the out-patient sector? Fee-for services reimbursement incentivizes physicians to diagnose and treat more - and more expensively - than is necessary. The study investigates how changes to the way doctors are reimbursed affect services in the out-patient setting and health care costs. Traditionally, physicians are reimbursed fee-for-services. This can lead to the provision of more - and more expensive - services than necessary. By comparison, alternative reimbursement schemes, involving flat rates per patient or for complex treatments provide a financial incentive to avoid overtreatment. This is the background against which the reimbursement schemes for primary care physicians and paediatricians were reformed in Switzerland and Germany. The aim of the study is to investigate how the reforms of the reimbursement schemes remuneration systems in Switzerland and Baden-Württemberg are affecting medical out-patient services and health care costs. The purpose of reforming the Swiss system is to create financial incentives for moving provision of care away from specialists to primary care physicians. This study will undertake a quasi-experiment that will use routine data to compare the services provided before and after implementation of the reform of the traditional remuneration system. Paediatricians in Baden-Württemberg have the option of choosing between two different reimbursement schemes. They differ with regard to the services for which a flat rate is paid. Routine data will be used to examine how the alternative schemes affect the provision of services. And finally, the results obtained for Switzerland and Baden-Württemberg will be compared. The study will provide information on how future reimbursement schemes can be designed to avoid overtreatment and curb rising healthcare costs more effectively.

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FV-31 Beeinflussen Qualitätsinformationen die Wahl des Spitals

Research Project  | 2 Project Members

Medizinische Qualitätsindikatoren werden vom Bundesamt für Gesundheit für alle Spitäler ausgewertet; sie sind auf dem Webportal öffentlich zugänglich. Die Qualitätsinformation kann für einweisende Ärzten und für Patienten eine Hilfe bei der Spitalwahl sein. Bei der empirischen Schätzung dieses Einfluss ergibt sich ein Endogenitätsproblem, da es offen ist, ob Patienten Spitäler mit hoher Qualität wählen oder umgekehrt die Qualität in einem Spital deshalb hoch ist, weil es von vielen Patienten gewählt wird. Das neue Gesetz über die Spitalfinanzierung, welches seit Anfang 2012 in Kraft ist, bietet eine vielversprechende Möglichkeit, das Endogenitätsproblem zu lösen. Unter anderem sieht es die freie Spitalwahl für alle Versicherten vor. Davor waren Spitalaufenthalte ausserhalb des Wohnkantons mit erheblichen Mehrkosten für den Patienten verbunden; Krankenkassen deckten nur in speziellen Fällen die Behandlungskosten. Falls die Qualität entscheidend für die Spitalwahl ist, sollte dieser Zusammenhang bei der Öffnung der kantonalen Spitalmärkte offenbar werden. Es ist geplant, die Zahl der ausserkantonalen Behandlungen mit den verschiedenen Qualitätsindikatoren in Verbindung zu bringen. Insbesondere soll die Veränderung dieser Behandlungen vor und nach in Kraft treten der neuen Spitalfinanzierung untersucht werden, um so den kausalen Zusammenhang identifizieren zu können. Einerseits sollen die vom Bundesamt für Gesundheit veröffentlichten Qualitätsindikatoren, andererseits aus Patientendaten selbst berechnete Indikatoren verwendet werden. Mit der Medizinischen Statistik des Bundesamtes für Statistik steht ein sehr reichhaltiger Datensatz über stationäre Behandlungen zur Verfügung, anhand dessen die geplanten detaillierten Analysen angegangen werden können. Der Datensatz umfasst alle stationären Behandlungsfälle der Schweiz im Zeitraum 2008 bis 2012. Medizinische Diagnoseinformation, Patienteninformation, wie auch Information zu den Leistungserbringern sind im Datensatz enthalten. Verschiedene Initiativen zielen auf eine Intensivierung des Wettbewerbs im Spitalsektor ab. Erkenntnisse über den Einfluss von Qualitätsinformationen auf die Spitalwahl lassen Rückschlüsse auf die Wirkungsweise des Wettbewerbs zu. Auch ist dieses Wissen hilfreich bei der Gestaltung künftiger Reformen im stationären Sektor, insbesondere bezogen auf die Erfassung und Veröffentlichung von Qualitätsinformation über Leistungserbringer. Neben dem Nutzen für den nationalen Gesundheitssektor und deren Akteure trägt die Analyse auch zur internationalen Fachliteratur bei. Die Erweiterung der Spitalwahlmöglichkeiten von Patienten durch das neue Spitalfinanzierungsgesetz stellt einen besonders geeigneten Untersuchungsrahmen dar, um die Forschungsfrage zum Zusammenhang zwischen Behandlungsqualität und Spitalwahl zu beantworten.

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FV-21 Qualität und Markmacht im Schweizer Spitalsektor

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Der Schweizer Spitalsektor ist einem tiefgreifenden Wandel unterworfen, unter anderem verursacht durch die vom Parlament 2007 beschlossene neue Spitalfinanzierung. So werden seit Anfang 2012 alle Behandlungen im Spital mit diagnosebezogenen Fallpauschalen vergütet. Diese im Ausland (z.B. USA, Deutschland) bereits weit verbreitete Vergütungsform hat dort zu einer stärkeren Spezialisierung der Spitäler geführt, löste eine Welle von Spitalfusionen aus und damit die Marktstruktur nachhaltig verändert. Das neue Gesetz über die Spitalfinanzierung stellt zudem private und öffentliche Spitäler einander gleich und beseitigt bisher bestehende gesetzliche Hürden für medizinische Leistungen, welche in Spitälern ausserhalb des Wohnkantons eines Patienten erbracht werden. Von diesen Massnahmen erhofft man sich ebenfalls eine Intensivierung des Wettbewerbs im Spitalsektor, der dazu führen sollte, die im internationalen Vergleich sehr hohe Vorhaltung an stationären Kapazitäten abzubauen. Im vorliegenden Projekt soll der Zusammenhang zwischen der Qualität von stationären Behandlungen und der Wettbewerbssituation im Spitalsektor untersucht werden. Der Krankenhausmarkt ist durch monopolistische Konkurrenz gekennzeichnet, weil Patienten und zuweisende Ärzten eine starke Präferenz für eine wohnortsnahe Versorgung haben. Ihre relative Marktmacht können die Leistungserbringer über höhere Preise oder veränderte Qualität umsetzen. Mit der fallpauschalierten Vergütung ist eine neue Situation entstanden, die man für die Untersuchung nutzen kann. Es ist geplant, die Marktkonzentrationen auf verschiedenen geografischen Ebenen zu ermitteln. Weiter sollen unterschiedliche Definitionen des relevanten Markts betrachtet werden: Gesamter Spitalsektor, einzelne Abteilungen und sowie auf der Ebene der Major Diagnostic Category MDC. Die gewonnen Informationen über die Wettbewerbssituation werden sodann genutzt, um den Zusammenhang zwischen Marktmacht und Qualität im stationären Bereich zu untersuchen. Die Messung der Qualität von stationären Behandlungen stellt dabei eine Herausforderung dar, welche die Wissenschaft schon seit langem beschäftigt. Für das beantragte Projekt soll mehrere Qualitätsindikatoren basierend auf der Struktur, den Prozessen und dem Ergebnissen von stationären Behandlungen berechnet und verwendet werden. Mit der Medizinischen Statistik des Bundesamtes für Statistik steht ein sehr reichhaltiger Datensatz über stationäre Behandlungen zur Verfügung, anhand dessen die geplanten detaillierten Analysen umgesetzt werden können. Der Datensatz umfasst alle stationären Behandlungsfälle der Schweiz im Zeitraum 2008 bis 2011. Im nächsten Jahr wird auch der Datensatz für 2012 vorlegen. Medizinische Diagnoseinformationen, Patienteninformationen als auch Informationen zu den Leistungserbringern sind im Datensatz enthalten. Methodisch lässt sich der Zusammenhang zwischen Qualität und Marktkonzentration anhand multivariater Datenanalysen ermitteln. Das Projektteam hat sich in einem vorangegangen Projekt bereits mit der Datengrundlage vertraut gemacht und kennt die dadurch gebotenen Möglichkeiten und Grenzen.