Geschichte und Theorie der MedienHead of Research Unit Prof. Dr.Markus KrajewskiOverviewMembersPublicationsProjects & CollaborationsProjects & Collaborations OverviewMembersPublicationsProjects & Collaborations Projects & Collaborations 5 foundShow per page10 10 20 50 Operative TV: Audiovisual Closed-Circuits from the Military to the Classroom, 1930s-1990s Research Project | 1 Project MembersFrom video surveillance to online teaching, from drone warfare, highway management to telemedicine: closed-circuit images take up multiple spaces today. Despite being quotidian, their history remains largely unknown. Operative TV's goal is to fill this gap by providing the first ever study of audiovisual closed-circuits in the longue durée. It scrutinizes the closed-circuits' diversity between the 1930s and the 1990s and develops case studies from the USA, France, the UK, Germany, and Switzerland - countries crucial for the development of closed-circuits and providing access to resources for writing the history of a medium whose images were conceived as instruments rather than representations.Distributed under Industrial Television and CCTV (for closed-circuit television), the systems were developed in Europe and the USA mainly by enterprises active in televisual R&D (i.e., RCA, Grundig, and many more). In their most basic organization, they connected a camera with a monitor by cable; more sophisticated designs allowed for the video recording of content or bi-directional conversation. While CCTV today stands as a synonym of the surveillance camera, its historical applications were at least as heterogeneous as contemporary closed-circuits and used on factory floors and in nuclear plants, in hospitals and schools. In this study, subproject (SP) 2 focuses on surveillance operations. However, Operative TV also emphasizes televisual practices beyond the surveillance framework and the closed-circuit's embeddedness in multiple institutional spaces. In lieu of using a narrow definition of what I call audiovisual closed-circuits (AVCC), I comprehend AVCC as a flexible and pluriform system: its applicability beyond the surveillance camera paradoxically stems from its closed design. Drawing upon multinational archival research, Operative TV examines two main hypotheses. First, it posits that the analysis of television in industrial, educational, and military contexts cannot be based on habitual analytical categories such as texts or spectators. Instead, AVCC necessitates a methodological shift towards an understanding of audiovisual production as a chain of operations that allows analyzing the entanglement of human and non-human actors. AVCC's usefulness indeed was contingent on the interplay of heterogeneous elements including operators, screens, infrastructures, and images: their interdependence, rather than the isolated components, should form the core of a historical enquiry. Second, Operative TV argues that the history of AVCC, an analog-electronic technology, nourishes a media archaeology of the digital. AVCC emerged at the same moment as digital computers; it coexisted and sometimes converged with digital machines. Before the computer definitively took over factory and office floors, television was used as a tool for operations ranging from targeting to instructing: analyzing AVCC's alleged "universality" (Journal d'Yverdon 1955) allows to better understand the emergence of our digital society. To discuss these two hypotheses, the project introduces an original framework drawing upon recent media theory, and looks more specifically at four operations performed by AVCC (SP 1 to 4). In addition to the operation of surveilling (SP 2), targeting (SP 1) was a central - and first - function of closed-circuits from the 1930s on; automating the workplace and instructing students (SP 3 & 4) were other tasks performed by AVCC in the postwar years. Sustained by complex human-machines ecologies, these operations would rapidly be executed by digital computers: before their digitization, they were the realm of analog TV. Subalterne Mimesis. Rekursive Verfahren in Literatur, Lektorat und anderen Medien Research Project | 6 Project MembersDas Teilprojekt "Subalterne Mimesis" widmet sich kollaborativen Formen des Schreibens. Anhand von Untersuchungen zur Zusammenarbeit von Autoren und Lektoren einerseits sowie von Autoren und ihrer Schreibsoftware andererseits gilt es den Anteil der 'unsichtbaren' Akteure innerhalb des Schreibprozesses herauszuarbeiten. Dabei geht es uns zum einen darum, jene literarischen Szenen und Motive zu analysieren, die Aufschluss geben über den Schaffensprozess und die daran beteiligten Akteure. Zum anderen wird danach gefragt, wie die Relation von Autor und Lektor/Schreibsoftware den literarischen Schreibprozess prägt und zu medien- und literaturwissenschaftlich aufschlussreichen Effekten führt. Ein erster Fokus des Projekts liegt dabei auf der Literatur der Moderne, namentlich auf den Autor-Lektor-Konstellationen Robert Walser und Christian Morgenstern sowie Rainer Maria Rilke und F.A. Hünich. Ein zweiter Fokus liegt auf den informatischen Akteuren der Gegenwart, welche - wie etwa die Rechtschreibüberprüfung (AutoCorrect) oder die Thesaurus-Funktion in Schreibsoftware wie OpenOffice etc. - die Literaturproduktion auf spezifische Weise prägen. Das Ziel der Untersuchung besteht darin, eine Denkfigur von mimetischen Handlungen zu formulieren, die das Verhältnis zwischen Vorbild und Abbild im literarischen Schaffensprozess neu justiert. Diese Figur der subalternen Mimesis wird insbesondere aus dem Konzept der Rekursion gewonnen. Medien der Genauigkeit. Ideale, Praktiken, Darstellungen. Research Project | 13 Project MembersDie zentrale Fragestellung des Forschungsprojekt lautet: Welchen Stellenwert besitzt Genauigkeit in der wissenschaftlichen Erkenntnisproduktion? Das Ziel dieses dezidiert interdisziplinären Forschungsprojekts samt seines internationalen Kooperationspartners (Columbia University, New York) besteht darin, die historische Entwicklung, theoretische Ausformung und praktische Wirksamkeit jener Verfahren zu analysieren, die unter der Massgabe von Genauigkeit jenseits der Natur- und Ingenieurswissenschaften die Erkenntnisgewinnung im künstlerischen, sozial- und geisteswissenschaftlichen Kontext formen. Die zentrale Frage lautet, wie je nach Fachdisziplin und Gegenstandsbereich eine spezifische Vorstellung von Genauigkeit den Weg der Erkenntnisfindung und Darstellungsweise bestimmt, in welchen Repräsentationen, Medien und Praktiken sie sich realisiert, um mittelbar die Resultate - Bilder, literarische Texte, ökonomische Prognosen - und nicht zuletzt die Methodenbildung der Disziplinen selbst zu modifizieren. Neben grundlegenden Konzept- und Begriffsklärungen gilt es, anhand von ausgewählten Fallgeschichten die Bedingungen und Herausbildungen von Kulturtechniken, Rhetoriken und Darstellungsweisen von Genauigkeit zu ergründen und zu analysieren, in welcher Weise sich die Vorstellungen eines ›exakten‹ Arbeitens auch zwischen den Disziplinen ähneln, worin sie differieren und wechselseitig aufeinander einwirken. Dass die verschiedenen künstlerischen, sozial- und geisteswissenschaftlichen Methodiken des Recherchierens, Lesens, Urteilens, Deutens, Beschreibens, Korrigierens, Produzierens, Narrativierens und Überarbeitens in ihrem Vollzug auf spezifische Vorstellungen von wissenschaftlicher Genauigkeit zurückgreifen, ist bis dato ebenso wenig reflektiert worden wie die Rolle der Genauigkeit im geisteswissenschaftlichen Theoriewerkzeugkasten bis jetzt eingehend analysiert worden wäre. Das interdisziplinäre Forschungsvorhaben besteht aus vier Forschungsteilen: Bild (unter der Leitung von Ralph Ubl, Kunstgeschichte, Universität Basel), Schrift (unter der Leitung von Alexander Honold, Neuere deutsche Literatur, Universität Basel), Zahl (unter der Leitung von Monika Dommann, Geschichte der Neuzeit, Universität Zürich) und Kulturtechniken (unter der Leitung von Markus Krajewski, Geschichte und Theorie der Medien, Universität Basel). Was ist wissenschaftliche Genauigkeit? Medien, Praktiken und Ideale der Exaktheit zwischen Natur- und Geisteswissenschaften Research Project | 1 Project MembersWelchen Stellenwert besitzt Genauigkeit in der wissenschaftlichen Erkenntnisproduktion? Das Ziel dieses dezidiert interdisziplinären Forschungsprojekts samt seines internationalen Kooperationspartners (Columbia University, New York) besteht darin, die historische Entwicklung, theoretische Ausformung und praktische Wirksamkeit jener Verfahren zu analysieren, die unter der Massgabe von Genauigkeit jenseits der Natur- und Ingenieurswissenschaften die Erkenntnisgewinnung im künstlerischen, sozial- und geisteswissenschaftlichen Kontext formen. Die zentrale Frage lautet, wie je nach Fachdisziplin und Gegenstandsbereich eine spezifische Vorstellung von Genauigkeit den Weg der Erkenntnisfindung und Darstellungsweise bestimmt, in welchen Repräsentationen, Medien und Praktiken sie sich realisiert, um mittelbar die Resultate - Bilder, literarische Texte, ökonomische Prognosen - und nicht zuletzt die Methodenbildung der Disziplinen selbst zu modifizieren. Neben grundlegenden Konzept- und Begriffsklärungen gilt es, anhand von ausgewählten Fallgeschichten die Bedingungen und Heraus- bildungen von Kulturtechniken, Rhetoriken und Darstellungsweisen von Genauigkeit zu ergründen und zu analysieren, in welcher Weise sich die Vorstellungen eines ›exakten‹ Arbeitens auch zwischen den Disziplinen ähneln, worin sie differieren und wechselseitig aufeinander einwirken. Dass die ver- schiedenen künstlerischen, sozial- und geisteswissenschaftlichen Methodiken des Recherchierens, Lesens, Urteilens, Deutens, Beschreibens, Korrigierens, Produzierens, Narrativierens und Überarbeitens in ihrem Vollzug auf spezifische Vorstellungen von wissenschaftlicher Genauigkeit zurückgreifen, ist bis dato ebensowenig reflektiert worden wie die Rolle der Genauigkeit im geisteswissenschaftlichen Theoriewerkzeugkasten bis jetzt eingehend analysiert worden wäre. Das Vorhaben setzt sich aus vier Forschungsteilen zusammen: Bild (Ralph Ubl), Schrift (Alexander Honold), Zahl (Monika Dommann) und Kulturtechniken (Markus Krajewski). Es ist entlang einer histo- rischen und einer systematischen Linie organisiert: Die historische Achse strukturiert die Rekonstruktion von Medien der Genauigkeit in den Sozial- und Geisteswissenschaften im zeitlichen Verlauf. Sie spannt den Bogen auf (von der griechischen ἀκρίβεια bis zur algorithmischen Präzision in den Digital Humani- ties), innerhalb dessen sich Ideale, Verfahren und Darstellungsformen exakter Wissensgenese einteilen lassen. Die systematische Achse liefert eine Differenzierung der einzelnen Prozesse und Handlungen, mit denen Genauigkeit in Methoden, Arbeitsabläufen und Forschungsroutinen gewonnen, gesichert und verifiziert wird. Die Forschungsteile widersetzen sich dabei sowohl einer einseitig anthropozen- trischen Zuschreibung exakten Arbeitens an das (genialische) Wissenschaftler- und Künstlersubjekt als auch einer rein technizistischen Begründung von Präzision mithilfe von Instrumenten. Vielmehr analysieren sie die medialen Praktiken, Darstellungsweisen und die erkenntnistheoretischen Ideale von Genauigkeit im Kontext von Bild, Schrift und Zahl mit einer historischen und systematischen Unter- suchung der sie herstellenden und anwendenden Kulturtechniken (wie beispielsweise Vergleichen, Korrigieren, Detaillieren, Klassifizieren, Kontrollieren, . . . ). Ausgehend von dieser Matrix kulturell konstruierter Genauigkeit wird damit die Analyse einer epistemischen Tugend erstellt, die sich nicht nur an die Fachkollegen, sondern ebenso als Gesprächsan- gebot an die Naturwissenschaften richtet, um einen Beitrag zur Vermittlung zwischen den two cultures zu leisten und auch in diesem Bereich der Interdisziplinarität neue Forschungsfelder zu erschliessen. Das Vorhaben stösst in eine noch gänzlich unbearbeitete Richtung vor, indem es historisch und disziplinär differenzierte Begriffe, Dispositive und Denkfiguren von Genauigkeit dezidiert in den Sozial- und Geisteswissenschaften erforscht. Die Forschungsziele werden durch Workshops und Konferenzen, ambitionierte Publikationsvorhaben, ein Austauschprogramm mit dem Kooperationspartner in New York sowie durch eine entschiedene Nachwuchsförderung umgesetzt. Subalterne Mimesis. Strategien der Anähnlichung zwischen Herr und Diener Research Project | 2 Project MembersDas Projekt "Subalterne Mimesis. Strategien der Anähnlichung zwischen Herr und Diener" untersucht das Zusammenspiel und die gegenseitige Anähnlichung zweier hierarchisch höchst unterschiedlicher Textproduzenten: der Autor als Herr seines Textes auf der einen Seite und des literarischen Gehilfen, des Informationsbeschaffers, Rechercheurs, Assistenten, Schreibers, Sekretärs oder Kopisten auf der anderen Seite. Wie deren Aufgaben und Interventionen am gemeinsamen Text sich durchkreuzen, gegenseitig hemmen oder beflügeln, soll anhand von einschlägigen Beispielen aus der Epoche der Klassik und der modernen Literatur herausgearbeitet werden. 1 1 OverviewMembersPublicationsProjects & Collaborations
Projects & Collaborations 5 foundShow per page10 10 20 50 Operative TV: Audiovisual Closed-Circuits from the Military to the Classroom, 1930s-1990s Research Project | 1 Project MembersFrom video surveillance to online teaching, from drone warfare, highway management to telemedicine: closed-circuit images take up multiple spaces today. Despite being quotidian, their history remains largely unknown. Operative TV's goal is to fill this gap by providing the first ever study of audiovisual closed-circuits in the longue durée. It scrutinizes the closed-circuits' diversity between the 1930s and the 1990s and develops case studies from the USA, France, the UK, Germany, and Switzerland - countries crucial for the development of closed-circuits and providing access to resources for writing the history of a medium whose images were conceived as instruments rather than representations.Distributed under Industrial Television and CCTV (for closed-circuit television), the systems were developed in Europe and the USA mainly by enterprises active in televisual R&D (i.e., RCA, Grundig, and many more). In their most basic organization, they connected a camera with a monitor by cable; more sophisticated designs allowed for the video recording of content or bi-directional conversation. While CCTV today stands as a synonym of the surveillance camera, its historical applications were at least as heterogeneous as contemporary closed-circuits and used on factory floors and in nuclear plants, in hospitals and schools. In this study, subproject (SP) 2 focuses on surveillance operations. However, Operative TV also emphasizes televisual practices beyond the surveillance framework and the closed-circuit's embeddedness in multiple institutional spaces. In lieu of using a narrow definition of what I call audiovisual closed-circuits (AVCC), I comprehend AVCC as a flexible and pluriform system: its applicability beyond the surveillance camera paradoxically stems from its closed design. Drawing upon multinational archival research, Operative TV examines two main hypotheses. First, it posits that the analysis of television in industrial, educational, and military contexts cannot be based on habitual analytical categories such as texts or spectators. Instead, AVCC necessitates a methodological shift towards an understanding of audiovisual production as a chain of operations that allows analyzing the entanglement of human and non-human actors. AVCC's usefulness indeed was contingent on the interplay of heterogeneous elements including operators, screens, infrastructures, and images: their interdependence, rather than the isolated components, should form the core of a historical enquiry. Second, Operative TV argues that the history of AVCC, an analog-electronic technology, nourishes a media archaeology of the digital. AVCC emerged at the same moment as digital computers; it coexisted and sometimes converged with digital machines. Before the computer definitively took over factory and office floors, television was used as a tool for operations ranging from targeting to instructing: analyzing AVCC's alleged "universality" (Journal d'Yverdon 1955) allows to better understand the emergence of our digital society. To discuss these two hypotheses, the project introduces an original framework drawing upon recent media theory, and looks more specifically at four operations performed by AVCC (SP 1 to 4). In addition to the operation of surveilling (SP 2), targeting (SP 1) was a central - and first - function of closed-circuits from the 1930s on; automating the workplace and instructing students (SP 3 & 4) were other tasks performed by AVCC in the postwar years. Sustained by complex human-machines ecologies, these operations would rapidly be executed by digital computers: before their digitization, they were the realm of analog TV. Subalterne Mimesis. Rekursive Verfahren in Literatur, Lektorat und anderen Medien Research Project | 6 Project MembersDas Teilprojekt "Subalterne Mimesis" widmet sich kollaborativen Formen des Schreibens. Anhand von Untersuchungen zur Zusammenarbeit von Autoren und Lektoren einerseits sowie von Autoren und ihrer Schreibsoftware andererseits gilt es den Anteil der 'unsichtbaren' Akteure innerhalb des Schreibprozesses herauszuarbeiten. Dabei geht es uns zum einen darum, jene literarischen Szenen und Motive zu analysieren, die Aufschluss geben über den Schaffensprozess und die daran beteiligten Akteure. Zum anderen wird danach gefragt, wie die Relation von Autor und Lektor/Schreibsoftware den literarischen Schreibprozess prägt und zu medien- und literaturwissenschaftlich aufschlussreichen Effekten führt. Ein erster Fokus des Projekts liegt dabei auf der Literatur der Moderne, namentlich auf den Autor-Lektor-Konstellationen Robert Walser und Christian Morgenstern sowie Rainer Maria Rilke und F.A. Hünich. Ein zweiter Fokus liegt auf den informatischen Akteuren der Gegenwart, welche - wie etwa die Rechtschreibüberprüfung (AutoCorrect) oder die Thesaurus-Funktion in Schreibsoftware wie OpenOffice etc. - die Literaturproduktion auf spezifische Weise prägen. Das Ziel der Untersuchung besteht darin, eine Denkfigur von mimetischen Handlungen zu formulieren, die das Verhältnis zwischen Vorbild und Abbild im literarischen Schaffensprozess neu justiert. Diese Figur der subalternen Mimesis wird insbesondere aus dem Konzept der Rekursion gewonnen. Medien der Genauigkeit. Ideale, Praktiken, Darstellungen. Research Project | 13 Project MembersDie zentrale Fragestellung des Forschungsprojekt lautet: Welchen Stellenwert besitzt Genauigkeit in der wissenschaftlichen Erkenntnisproduktion? Das Ziel dieses dezidiert interdisziplinären Forschungsprojekts samt seines internationalen Kooperationspartners (Columbia University, New York) besteht darin, die historische Entwicklung, theoretische Ausformung und praktische Wirksamkeit jener Verfahren zu analysieren, die unter der Massgabe von Genauigkeit jenseits der Natur- und Ingenieurswissenschaften die Erkenntnisgewinnung im künstlerischen, sozial- und geisteswissenschaftlichen Kontext formen. Die zentrale Frage lautet, wie je nach Fachdisziplin und Gegenstandsbereich eine spezifische Vorstellung von Genauigkeit den Weg der Erkenntnisfindung und Darstellungsweise bestimmt, in welchen Repräsentationen, Medien und Praktiken sie sich realisiert, um mittelbar die Resultate - Bilder, literarische Texte, ökonomische Prognosen - und nicht zuletzt die Methodenbildung der Disziplinen selbst zu modifizieren. Neben grundlegenden Konzept- und Begriffsklärungen gilt es, anhand von ausgewählten Fallgeschichten die Bedingungen und Herausbildungen von Kulturtechniken, Rhetoriken und Darstellungsweisen von Genauigkeit zu ergründen und zu analysieren, in welcher Weise sich die Vorstellungen eines ›exakten‹ Arbeitens auch zwischen den Disziplinen ähneln, worin sie differieren und wechselseitig aufeinander einwirken. Dass die verschiedenen künstlerischen, sozial- und geisteswissenschaftlichen Methodiken des Recherchierens, Lesens, Urteilens, Deutens, Beschreibens, Korrigierens, Produzierens, Narrativierens und Überarbeitens in ihrem Vollzug auf spezifische Vorstellungen von wissenschaftlicher Genauigkeit zurückgreifen, ist bis dato ebenso wenig reflektiert worden wie die Rolle der Genauigkeit im geisteswissenschaftlichen Theoriewerkzeugkasten bis jetzt eingehend analysiert worden wäre. Das interdisziplinäre Forschungsvorhaben besteht aus vier Forschungsteilen: Bild (unter der Leitung von Ralph Ubl, Kunstgeschichte, Universität Basel), Schrift (unter der Leitung von Alexander Honold, Neuere deutsche Literatur, Universität Basel), Zahl (unter der Leitung von Monika Dommann, Geschichte der Neuzeit, Universität Zürich) und Kulturtechniken (unter der Leitung von Markus Krajewski, Geschichte und Theorie der Medien, Universität Basel). Was ist wissenschaftliche Genauigkeit? Medien, Praktiken und Ideale der Exaktheit zwischen Natur- und Geisteswissenschaften Research Project | 1 Project MembersWelchen Stellenwert besitzt Genauigkeit in der wissenschaftlichen Erkenntnisproduktion? Das Ziel dieses dezidiert interdisziplinären Forschungsprojekts samt seines internationalen Kooperationspartners (Columbia University, New York) besteht darin, die historische Entwicklung, theoretische Ausformung und praktische Wirksamkeit jener Verfahren zu analysieren, die unter der Massgabe von Genauigkeit jenseits der Natur- und Ingenieurswissenschaften die Erkenntnisgewinnung im künstlerischen, sozial- und geisteswissenschaftlichen Kontext formen. Die zentrale Frage lautet, wie je nach Fachdisziplin und Gegenstandsbereich eine spezifische Vorstellung von Genauigkeit den Weg der Erkenntnisfindung und Darstellungsweise bestimmt, in welchen Repräsentationen, Medien und Praktiken sie sich realisiert, um mittelbar die Resultate - Bilder, literarische Texte, ökonomische Prognosen - und nicht zuletzt die Methodenbildung der Disziplinen selbst zu modifizieren. Neben grundlegenden Konzept- und Begriffsklärungen gilt es, anhand von ausgewählten Fallgeschichten die Bedingungen und Heraus- bildungen von Kulturtechniken, Rhetoriken und Darstellungsweisen von Genauigkeit zu ergründen und zu analysieren, in welcher Weise sich die Vorstellungen eines ›exakten‹ Arbeitens auch zwischen den Disziplinen ähneln, worin sie differieren und wechselseitig aufeinander einwirken. Dass die ver- schiedenen künstlerischen, sozial- und geisteswissenschaftlichen Methodiken des Recherchierens, Lesens, Urteilens, Deutens, Beschreibens, Korrigierens, Produzierens, Narrativierens und Überarbeitens in ihrem Vollzug auf spezifische Vorstellungen von wissenschaftlicher Genauigkeit zurückgreifen, ist bis dato ebensowenig reflektiert worden wie die Rolle der Genauigkeit im geisteswissenschaftlichen Theoriewerkzeugkasten bis jetzt eingehend analysiert worden wäre. Das Vorhaben setzt sich aus vier Forschungsteilen zusammen: Bild (Ralph Ubl), Schrift (Alexander Honold), Zahl (Monika Dommann) und Kulturtechniken (Markus Krajewski). Es ist entlang einer histo- rischen und einer systematischen Linie organisiert: Die historische Achse strukturiert die Rekonstruktion von Medien der Genauigkeit in den Sozial- und Geisteswissenschaften im zeitlichen Verlauf. Sie spannt den Bogen auf (von der griechischen ἀκρίβεια bis zur algorithmischen Präzision in den Digital Humani- ties), innerhalb dessen sich Ideale, Verfahren und Darstellungsformen exakter Wissensgenese einteilen lassen. Die systematische Achse liefert eine Differenzierung der einzelnen Prozesse und Handlungen, mit denen Genauigkeit in Methoden, Arbeitsabläufen und Forschungsroutinen gewonnen, gesichert und verifiziert wird. Die Forschungsteile widersetzen sich dabei sowohl einer einseitig anthropozen- trischen Zuschreibung exakten Arbeitens an das (genialische) Wissenschaftler- und Künstlersubjekt als auch einer rein technizistischen Begründung von Präzision mithilfe von Instrumenten. Vielmehr analysieren sie die medialen Praktiken, Darstellungsweisen und die erkenntnistheoretischen Ideale von Genauigkeit im Kontext von Bild, Schrift und Zahl mit einer historischen und systematischen Unter- suchung der sie herstellenden und anwendenden Kulturtechniken (wie beispielsweise Vergleichen, Korrigieren, Detaillieren, Klassifizieren, Kontrollieren, . . . ). Ausgehend von dieser Matrix kulturell konstruierter Genauigkeit wird damit die Analyse einer epistemischen Tugend erstellt, die sich nicht nur an die Fachkollegen, sondern ebenso als Gesprächsan- gebot an die Naturwissenschaften richtet, um einen Beitrag zur Vermittlung zwischen den two cultures zu leisten und auch in diesem Bereich der Interdisziplinarität neue Forschungsfelder zu erschliessen. Das Vorhaben stösst in eine noch gänzlich unbearbeitete Richtung vor, indem es historisch und disziplinär differenzierte Begriffe, Dispositive und Denkfiguren von Genauigkeit dezidiert in den Sozial- und Geisteswissenschaften erforscht. Die Forschungsziele werden durch Workshops und Konferenzen, ambitionierte Publikationsvorhaben, ein Austauschprogramm mit dem Kooperationspartner in New York sowie durch eine entschiedene Nachwuchsförderung umgesetzt. Subalterne Mimesis. Strategien der Anähnlichung zwischen Herr und Diener Research Project | 2 Project MembersDas Projekt "Subalterne Mimesis. Strategien der Anähnlichung zwischen Herr und Diener" untersucht das Zusammenspiel und die gegenseitige Anähnlichung zweier hierarchisch höchst unterschiedlicher Textproduzenten: der Autor als Herr seines Textes auf der einen Seite und des literarischen Gehilfen, des Informationsbeschaffers, Rechercheurs, Assistenten, Schreibers, Sekretärs oder Kopisten auf der anderen Seite. Wie deren Aufgaben und Interventionen am gemeinsamen Text sich durchkreuzen, gegenseitig hemmen oder beflügeln, soll anhand von einschlägigen Beispielen aus der Epoche der Klassik und der modernen Literatur herausgearbeitet werden. 1 1
Operative TV: Audiovisual Closed-Circuits from the Military to the Classroom, 1930s-1990s Research Project | 1 Project MembersFrom video surveillance to online teaching, from drone warfare, highway management to telemedicine: closed-circuit images take up multiple spaces today. Despite being quotidian, their history remains largely unknown. Operative TV's goal is to fill this gap by providing the first ever study of audiovisual closed-circuits in the longue durée. It scrutinizes the closed-circuits' diversity between the 1930s and the 1990s and develops case studies from the USA, France, the UK, Germany, and Switzerland - countries crucial for the development of closed-circuits and providing access to resources for writing the history of a medium whose images were conceived as instruments rather than representations.Distributed under Industrial Television and CCTV (for closed-circuit television), the systems were developed in Europe and the USA mainly by enterprises active in televisual R&D (i.e., RCA, Grundig, and many more). In their most basic organization, they connected a camera with a monitor by cable; more sophisticated designs allowed for the video recording of content or bi-directional conversation. While CCTV today stands as a synonym of the surveillance camera, its historical applications were at least as heterogeneous as contemporary closed-circuits and used on factory floors and in nuclear plants, in hospitals and schools. In this study, subproject (SP) 2 focuses on surveillance operations. However, Operative TV also emphasizes televisual practices beyond the surveillance framework and the closed-circuit's embeddedness in multiple institutional spaces. In lieu of using a narrow definition of what I call audiovisual closed-circuits (AVCC), I comprehend AVCC as a flexible and pluriform system: its applicability beyond the surveillance camera paradoxically stems from its closed design. Drawing upon multinational archival research, Operative TV examines two main hypotheses. First, it posits that the analysis of television in industrial, educational, and military contexts cannot be based on habitual analytical categories such as texts or spectators. Instead, AVCC necessitates a methodological shift towards an understanding of audiovisual production as a chain of operations that allows analyzing the entanglement of human and non-human actors. AVCC's usefulness indeed was contingent on the interplay of heterogeneous elements including operators, screens, infrastructures, and images: their interdependence, rather than the isolated components, should form the core of a historical enquiry. Second, Operative TV argues that the history of AVCC, an analog-electronic technology, nourishes a media archaeology of the digital. AVCC emerged at the same moment as digital computers; it coexisted and sometimes converged with digital machines. Before the computer definitively took over factory and office floors, television was used as a tool for operations ranging from targeting to instructing: analyzing AVCC's alleged "universality" (Journal d'Yverdon 1955) allows to better understand the emergence of our digital society. To discuss these two hypotheses, the project introduces an original framework drawing upon recent media theory, and looks more specifically at four operations performed by AVCC (SP 1 to 4). In addition to the operation of surveilling (SP 2), targeting (SP 1) was a central - and first - function of closed-circuits from the 1930s on; automating the workplace and instructing students (SP 3 & 4) were other tasks performed by AVCC in the postwar years. Sustained by complex human-machines ecologies, these operations would rapidly be executed by digital computers: before their digitization, they were the realm of analog TV.
Subalterne Mimesis. Rekursive Verfahren in Literatur, Lektorat und anderen Medien Research Project | 6 Project MembersDas Teilprojekt "Subalterne Mimesis" widmet sich kollaborativen Formen des Schreibens. Anhand von Untersuchungen zur Zusammenarbeit von Autoren und Lektoren einerseits sowie von Autoren und ihrer Schreibsoftware andererseits gilt es den Anteil der 'unsichtbaren' Akteure innerhalb des Schreibprozesses herauszuarbeiten. Dabei geht es uns zum einen darum, jene literarischen Szenen und Motive zu analysieren, die Aufschluss geben über den Schaffensprozess und die daran beteiligten Akteure. Zum anderen wird danach gefragt, wie die Relation von Autor und Lektor/Schreibsoftware den literarischen Schreibprozess prägt und zu medien- und literaturwissenschaftlich aufschlussreichen Effekten führt. Ein erster Fokus des Projekts liegt dabei auf der Literatur der Moderne, namentlich auf den Autor-Lektor-Konstellationen Robert Walser und Christian Morgenstern sowie Rainer Maria Rilke und F.A. Hünich. Ein zweiter Fokus liegt auf den informatischen Akteuren der Gegenwart, welche - wie etwa die Rechtschreibüberprüfung (AutoCorrect) oder die Thesaurus-Funktion in Schreibsoftware wie OpenOffice etc. - die Literaturproduktion auf spezifische Weise prägen. Das Ziel der Untersuchung besteht darin, eine Denkfigur von mimetischen Handlungen zu formulieren, die das Verhältnis zwischen Vorbild und Abbild im literarischen Schaffensprozess neu justiert. Diese Figur der subalternen Mimesis wird insbesondere aus dem Konzept der Rekursion gewonnen.
Medien der Genauigkeit. Ideale, Praktiken, Darstellungen. Research Project | 13 Project MembersDie zentrale Fragestellung des Forschungsprojekt lautet: Welchen Stellenwert besitzt Genauigkeit in der wissenschaftlichen Erkenntnisproduktion? Das Ziel dieses dezidiert interdisziplinären Forschungsprojekts samt seines internationalen Kooperationspartners (Columbia University, New York) besteht darin, die historische Entwicklung, theoretische Ausformung und praktische Wirksamkeit jener Verfahren zu analysieren, die unter der Massgabe von Genauigkeit jenseits der Natur- und Ingenieurswissenschaften die Erkenntnisgewinnung im künstlerischen, sozial- und geisteswissenschaftlichen Kontext formen. Die zentrale Frage lautet, wie je nach Fachdisziplin und Gegenstandsbereich eine spezifische Vorstellung von Genauigkeit den Weg der Erkenntnisfindung und Darstellungsweise bestimmt, in welchen Repräsentationen, Medien und Praktiken sie sich realisiert, um mittelbar die Resultate - Bilder, literarische Texte, ökonomische Prognosen - und nicht zuletzt die Methodenbildung der Disziplinen selbst zu modifizieren. Neben grundlegenden Konzept- und Begriffsklärungen gilt es, anhand von ausgewählten Fallgeschichten die Bedingungen und Herausbildungen von Kulturtechniken, Rhetoriken und Darstellungsweisen von Genauigkeit zu ergründen und zu analysieren, in welcher Weise sich die Vorstellungen eines ›exakten‹ Arbeitens auch zwischen den Disziplinen ähneln, worin sie differieren und wechselseitig aufeinander einwirken. Dass die verschiedenen künstlerischen, sozial- und geisteswissenschaftlichen Methodiken des Recherchierens, Lesens, Urteilens, Deutens, Beschreibens, Korrigierens, Produzierens, Narrativierens und Überarbeitens in ihrem Vollzug auf spezifische Vorstellungen von wissenschaftlicher Genauigkeit zurückgreifen, ist bis dato ebenso wenig reflektiert worden wie die Rolle der Genauigkeit im geisteswissenschaftlichen Theoriewerkzeugkasten bis jetzt eingehend analysiert worden wäre. Das interdisziplinäre Forschungsvorhaben besteht aus vier Forschungsteilen: Bild (unter der Leitung von Ralph Ubl, Kunstgeschichte, Universität Basel), Schrift (unter der Leitung von Alexander Honold, Neuere deutsche Literatur, Universität Basel), Zahl (unter der Leitung von Monika Dommann, Geschichte der Neuzeit, Universität Zürich) und Kulturtechniken (unter der Leitung von Markus Krajewski, Geschichte und Theorie der Medien, Universität Basel).
Was ist wissenschaftliche Genauigkeit? Medien, Praktiken und Ideale der Exaktheit zwischen Natur- und Geisteswissenschaften Research Project | 1 Project MembersWelchen Stellenwert besitzt Genauigkeit in der wissenschaftlichen Erkenntnisproduktion? Das Ziel dieses dezidiert interdisziplinären Forschungsprojekts samt seines internationalen Kooperationspartners (Columbia University, New York) besteht darin, die historische Entwicklung, theoretische Ausformung und praktische Wirksamkeit jener Verfahren zu analysieren, die unter der Massgabe von Genauigkeit jenseits der Natur- und Ingenieurswissenschaften die Erkenntnisgewinnung im künstlerischen, sozial- und geisteswissenschaftlichen Kontext formen. Die zentrale Frage lautet, wie je nach Fachdisziplin und Gegenstandsbereich eine spezifische Vorstellung von Genauigkeit den Weg der Erkenntnisfindung und Darstellungsweise bestimmt, in welchen Repräsentationen, Medien und Praktiken sie sich realisiert, um mittelbar die Resultate - Bilder, literarische Texte, ökonomische Prognosen - und nicht zuletzt die Methodenbildung der Disziplinen selbst zu modifizieren. Neben grundlegenden Konzept- und Begriffsklärungen gilt es, anhand von ausgewählten Fallgeschichten die Bedingungen und Heraus- bildungen von Kulturtechniken, Rhetoriken und Darstellungsweisen von Genauigkeit zu ergründen und zu analysieren, in welcher Weise sich die Vorstellungen eines ›exakten‹ Arbeitens auch zwischen den Disziplinen ähneln, worin sie differieren und wechselseitig aufeinander einwirken. Dass die ver- schiedenen künstlerischen, sozial- und geisteswissenschaftlichen Methodiken des Recherchierens, Lesens, Urteilens, Deutens, Beschreibens, Korrigierens, Produzierens, Narrativierens und Überarbeitens in ihrem Vollzug auf spezifische Vorstellungen von wissenschaftlicher Genauigkeit zurückgreifen, ist bis dato ebensowenig reflektiert worden wie die Rolle der Genauigkeit im geisteswissenschaftlichen Theoriewerkzeugkasten bis jetzt eingehend analysiert worden wäre. Das Vorhaben setzt sich aus vier Forschungsteilen zusammen: Bild (Ralph Ubl), Schrift (Alexander Honold), Zahl (Monika Dommann) und Kulturtechniken (Markus Krajewski). Es ist entlang einer histo- rischen und einer systematischen Linie organisiert: Die historische Achse strukturiert die Rekonstruktion von Medien der Genauigkeit in den Sozial- und Geisteswissenschaften im zeitlichen Verlauf. Sie spannt den Bogen auf (von der griechischen ἀκρίβεια bis zur algorithmischen Präzision in den Digital Humani- ties), innerhalb dessen sich Ideale, Verfahren und Darstellungsformen exakter Wissensgenese einteilen lassen. Die systematische Achse liefert eine Differenzierung der einzelnen Prozesse und Handlungen, mit denen Genauigkeit in Methoden, Arbeitsabläufen und Forschungsroutinen gewonnen, gesichert und verifiziert wird. Die Forschungsteile widersetzen sich dabei sowohl einer einseitig anthropozen- trischen Zuschreibung exakten Arbeitens an das (genialische) Wissenschaftler- und Künstlersubjekt als auch einer rein technizistischen Begründung von Präzision mithilfe von Instrumenten. Vielmehr analysieren sie die medialen Praktiken, Darstellungsweisen und die erkenntnistheoretischen Ideale von Genauigkeit im Kontext von Bild, Schrift und Zahl mit einer historischen und systematischen Unter- suchung der sie herstellenden und anwendenden Kulturtechniken (wie beispielsweise Vergleichen, Korrigieren, Detaillieren, Klassifizieren, Kontrollieren, . . . ). Ausgehend von dieser Matrix kulturell konstruierter Genauigkeit wird damit die Analyse einer epistemischen Tugend erstellt, die sich nicht nur an die Fachkollegen, sondern ebenso als Gesprächsan- gebot an die Naturwissenschaften richtet, um einen Beitrag zur Vermittlung zwischen den two cultures zu leisten und auch in diesem Bereich der Interdisziplinarität neue Forschungsfelder zu erschliessen. Das Vorhaben stösst in eine noch gänzlich unbearbeitete Richtung vor, indem es historisch und disziplinär differenzierte Begriffe, Dispositive und Denkfiguren von Genauigkeit dezidiert in den Sozial- und Geisteswissenschaften erforscht. Die Forschungsziele werden durch Workshops und Konferenzen, ambitionierte Publikationsvorhaben, ein Austauschprogramm mit dem Kooperationspartner in New York sowie durch eine entschiedene Nachwuchsförderung umgesetzt.
Subalterne Mimesis. Strategien der Anähnlichung zwischen Herr und Diener Research Project | 2 Project MembersDas Projekt "Subalterne Mimesis. Strategien der Anähnlichung zwischen Herr und Diener" untersucht das Zusammenspiel und die gegenseitige Anähnlichung zweier hierarchisch höchst unterschiedlicher Textproduzenten: der Autor als Herr seines Textes auf der einen Seite und des literarischen Gehilfen, des Informationsbeschaffers, Rechercheurs, Assistenten, Schreibers, Sekretärs oder Kopisten auf der anderen Seite. Wie deren Aufgaben und Interventionen am gemeinsamen Text sich durchkreuzen, gegenseitig hemmen oder beflügeln, soll anhand von einschlägigen Beispielen aus der Epoche der Klassik und der modernen Literatur herausgearbeitet werden.