Department of Social Sciences
Projects & Collaborations
Landschaftsqualität im Licht gesellschaftlicher Narrative
Research Project | 2 Project Members
Thema
Um Landschaftsqualität als Produkt gesellschaftlicher Prozesse, als Instrument gesellschaftlicher Diskurse und als Grundlage gesellschaftlicher Entscheidungen und Handlungen zu erfassen, und um zu verstehen, welche Merkmale für welche Landschaftsqualität eine Rolle spielen, müssen gesellschaftliche Narrative rund um Landschaft mit in den Blick genommen werden. Und die Bedeutung gesellschaftlicher Narrative sollte bei der Entwicklung von Gestaltungs-, Entwicklungs- und Schutzkonzepten bedacht werden, um deren Anschlussfähigkeit und Wirksamkeit zu erhöhen.
Das vorliegende Projekt ist diesen beiden Aspekten gewidmet. Es baut auf den Ergebnissen des vom BAFU 2020/21 finanzierten Projekts "Arbeiten an und mit Narrativen für eine Nachhaltige Entwicklung" auf, in dessen Rahmen grundlegendes Wissen zur Entstehung und Wirkung gesellschaftlicher Narrative aus verschiedenen Disziplinen zusammengeführt und das Verhältnis zwischen der Kommunikation von Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen und gesellschaftlichen Narrativen analysiert und diskutiert wurde (Di Giulio & Defila 2022).
Ziele
Das vorliegende Projekt verfolgt zwei sich ergänzende Ziele:
- Themenspezifische Narrative zu Landschaftsqualität identifizieren: Ziel ist es, die gesellschaftlichen Narrative zum Thema Landschaft zusammenzustellen, in denen die Qualität von Landschaft eine bedeutende Rolle spielt. Das können Narrative sein, in denen die Qualität von Landschaft identitätsstiftend ist, es können Narrative sein, in denen erklärt wird, wie die Qualität von Landschaft entstanden ist bzw. wie sich die Qualität von Landschaft auswirkt, oder Narrative, in denen erläutert wird, wie (und durch was) die Qualität von Landschaft bedroht wird (und was dagegen getan werden kann).
- Zur Anschlussfähigkeit und diskursiven Wirksamkeit von Kommunikationsprodukten sowie von Gestaltungs-, Entwicklungs- und Schutzkonzepten beitragen: Ziel ist es, Hinweise zu geben mit Blick auf die Erhöhung der Anschlussfähigkeit und Wirksamkeit von Kommunikationsprodukten zum Thema Landschaft sowie von landschaftsbezogenen Gestaltungs-, Entwicklungs- und Schutzkonzepten. Dies erfolgt erstens vor dem Hintergrund des Wissens darüber, was den diskursiven Erfolg gesellschaftlicher Narrative beeinflusst, und zweitens vor dem Hintergrund des Wissens darüber, welche Faktoren zur Folge haben, dass Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen nur bedingt Eingang finden in erfolgreiche gesellschaftliche Narrative oder selbst zu erfolgreichen gesellschaftlichen Narrativen werden.
Vorgehen
Das Projekt kombiniert drei Methoden:
- Interdisziplinäre Literaturanalyse: Die Identifikation themenspezifischer Narrative zu Landschaftsqualität erfolgt mittels einer interdisziplinären Literaturanalyse.
- Dokumentenanalyse: Die Hinweise mit Blick auf die Erhöhung der Anschlussfähigkeit und Wirksamkeit von Kommunikationsprodukten zum Thema Landschaft sowie von Gestaltungs-, Entwicklungs- und Schutzkonzepten werden auf der Grundlage einer Dokumentenanalyse generiert. In dieser Dokumentenanalyse werden Dokumente aus der Perspektive des Arbeitens an und mit gesellschaftlichen Narrativen analysiert.
- Validierungs-Workshop (evtl. ergänzt um Experteninterviews): Um die identifizierten themenspezifischen Narrative zu Landschaftsqualität mit Blick auf deren aktuelle Geltung in der Schweiz zu validieren und ggf. zu ergänzen, wird in Zusammenarbeit mit dem Forum Landschaft, Alpen, Pärke (FoLAP) ein Online-Kolloquium durchgeführt. Dies sowie evtl. Interviews mit Expert(inn)en aus Forschung und Praxis ergänzen die in der Begleitgruppe vertretene Expertise.
Zusammenarbeit mit dem BAFU, Begleitgruppe
Das Projekt ist den Kriterien guter interdisziplinärer und transdisziplinärer Arbeit verpflichtet, da es interdisziplinär ausgerichtet ist und transdisziplinäre Elemente enthält:
- Interdisziplinarität: Die Interdisziplinarität des Projekts ergibt sich daraus, dass es Wissensbestände aus verschiedenen Disziplinen integrierend zusammenführt, dass es von einem interdisziplinären Team bearbeitet wird und dass ein interdisziplinärer Kreis von Expertinnen und Experten in die Arbeit einbezogen wird.
- Transdisziplinarität: Das Projekt soll jedoch nicht nur zu neuem deklarativem Wissen führen, sondern auch handlungswirksames Wissen und Produkte hervorbringen, die zu den Bedarfen und Handlungsmöglichkeiten des BAFU und weiterer für das BAFU relevanter Akteure passen. Entsprechend enthält das Projekt auch transdisziplinäre Elemente, um sicherzustellen, dass deren Perspektive und Wissensbestände Eingang finden in die Arbeit. Das BAFU und die weiteren Akteure werden als Praxisakteure mit erfahrungsbasierter Expertise aufgefasst. Der Umsetzung dieser Zusammenarbeit dient eine Begleitgruppe.
Der Begleitgruppe gehören an:
- Raymond Beutler, Amt für Gemeinden und Raumordnung Kt. Bern, Abt. Kantonsplanung
- Christoph Grosjean-Sommer, BAFU, Sektion Landschaftspolitik (Projektleitung im BAFU)
- Andreas Hauser, BAFU, Sektion Ökonomie
- Lea Reusser, SCNAT, Forum Landschaft, Alpen, Pärke (FoLAP)
- Dr. Matthias Stremlow, BAFU, Sektion Landschaftspolitik
Kontakt
- Dr. Antonietta Di Giulio | antonietta.digiulio@unibas.ch
- Fürspr. Rico Defila | rico.defila@unibas.ch
- soziologie.philhist.unibas.ch/de/idtd
Adresse
Universität Basel
Departement Gesellschaftswissenschaften (DGW)
Social Transitions Research Group (STR)
Forschungsgruppe Inter-/Transdisziplinarität (FG Id/Td)
Rheinsprung 24
CH-4051 Basel
Auswertung der interdisziplinären Zusammenarbeit im Forschungsverbund ForDigitHealth
Research Project | 2 Project Members
Der Bayerische Forschungsverbund ForDigitHealth (Gesunder Umgang mit Digitalen Technologien und Medien) ist ein Verbund von 11 Teilprojekten, die in interdisziplinärer Kooperation zum Thema des gesunden Umgangs mit digitalen Technologien und Medien forschen. Das Verbundprojekt ging zum Jahresende 2023 nach gut vier Jahren seinem Ende zu. Die inhaltlichen Ergebnisse werden wissenschaftlich publiziert und für die Öffentlichkeit aufbereitet. Was ist aber mit den Ergebnissen und Erkenntnissen zur gemeinsamen Arbeitsweise? Wie wurde Interdisziplinarität im Forschungsalltag der Gruppe gelebt und was geschieht mit dem Erfahrungswissen, das dazu generiert wurde? Vielen Forschungsverbünden geht es wie dem Verbund ForDigitHealth: Im Zuge der Zusammenarbeit wird wertvolles Wissen darüber gewonnen, wie die interdisziplinäre Zusammenarbeit gelungen ist und Mehrwert erzeugt hat, dieses Wissen wird jedoch selten systematisch reflektiert, und noch viel seltener wird es aufbereitet und Dritten zur Verfügung gestellt - mit der Folge, dass neue Forschungsverbünde nicht darauf aufbauen können.
Das vorliegende Projekt setzt hier an und möchte das in ForDigitHealth gewonnene Wissen an die Oberfläche heben, in Wert setzen und für Dritte nutzbar machen. Im Projekt werden die interdisziplinäre Arbeitsprozess von ForDigitHealth ausgewertet. Angestrebt wird:
- eine wissenschaftlich fundierte Reflexion der Erfahrungen
- einen wissenschaftlichen Beitrag zur Praxis interdisziplinärer Forschung leisten, d.h. die Erfahrungen und das forschungspraktische Wissen aus ForDigitHealth für Dritte verfügbar machen
- Entwicklung eines Instruments zur Auswertung und Tradierung der Erfahrungen und bewährten Vorgehensweisen interdisziplinärer Projekte
Kontakt
- Dr. Antonietta Di Giulio | antonietta.digiulio@unibas.ch
- Fürspr. Rico Defila | rico.defila@unibas.ch
- soziologie.philhist.unibas.ch/de/idtd
Adresse
Universität Basel
Departement Gesellschaftswissenschaften (DGW)
Social Transitions Research Group (STR)
Forschungsgruppe Inter-/Transdisziplinarität (FG Id/Td)
Rheinsprung 24
CH-4051 Basel