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Food coalitions beyond the local scale: spaces for a democratic sustainability transformation
Research Project  | 4 Project Members

Food production and consumption have a significant impact on the environment and often promote social inequalities. Globalization has led to a concentration of economic and political power that makes the food system vulnerable to crises.

Despite these challenges, there is an increasing recognition of the importance of international trade and new technologies that connect people worldwide. New ways to engage in international trade emerge, focusing on environmental protection, social welfare, transparency, and democratic decision-making in economic activities. However, it is still unclear whether these alternative approaches actually contribute to a more democratic and sustainable global economy or simply promote new forms of ‘green growth’. This knowledge gap is addressed by the project.

Content and objectives

The project investigates alternative forms of globalized commodity chains. It focuses on Trans-Local Food Coalitions (TLFCs), organizations of different forms (cooperatives, companies, etc.) that strengthen relationships between producers and consumers in different geographical areas. Examples include Teikei Coffee, an organization practicing international community supported agriculture that sources fair trade coffee directly from farmers in Mexico, and Choba Choba Chocolate, a company that empowers cocoa farmers. Using TLFCs as an example, the project will identify opportunities and limitations of alternative forms of governance to support democratic and sustainable transformations of food chains.

Research approach

The research project combines mapping, a survey, and qualitative case studies in a comparative perspective. To enable comparisons, the focus of the empirical analysis is on TLFCs that start (production) or end (consumption) in the German-Swiss-Austrian (GSA) region. Based on a transdisciplinary approach, this empirical study will provide a typology of TLFCs in the GSA region and a consolidated conceptual framework of governance, democracy, and sustainability. As a result of a comparative analysis of selected TLFCs, practical individual and comparative case study reports will be generated and recommendations for optimized governance co-created.

Project consortium

The project is a collaborative effort between the University of Basel, the Technical University of Berlin, and the BOKU Vienna. It is funded by the Swiss National Science Foundation (SNSF), the German Research Foundation (DFG), and the Austrian Science Fund (FWF) (total funding amount: CHF 993.000). 

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AufWach(s)en im PostMigrantischen Basel
Research Project  | 3 Project Members

Postmigrantische Stadt

Das Leben in Basel ist geprägt durch die Spuren und Erfahrungen mehrerer Generationen von Zuwanderung. Wie in anderen urbanen Räumen werden Grundzüge der postmigrantischen Gesellschaft hier deutlich greifbar: Migration ist sowohl selbstverständlicher Bestandteil des städtischen Lebens und äussert sich unspektakulär in vielfältigen Formen des Zusammenlebens. Zugleich wird Migration unablässig als Problem thematisiert, in der Politik ebenso wie am Arbeitsplatz, in der Schule sowie im Quartier. Und die postmigrantische Stadt fordert gerade junge Menschen auf, sich mit vielfältigen Identitäten auseinanderzusetzen und sich durch Interaktions- und Aushandlungsprozesse ihre je eigenen persönlichen und sozialen Identitäten anzueignen.

Zudem ist die postmigrantische Stadt nicht nur durch Vielfalt und Differenz geprägt, sondern auch durch sozioökonomische Ungleichheiten. Deutlich zeigt sich dies in Daten zur Vermögens- und Einkommensverteilung, aber auch zu schulischen Laufbahnen oder mit Blick auf den Bezug von Sozialleistungen. Die sozialen Ungleichheiten weisen markante sozialräumliche Ausprägungen auf: Die Wohnviertel unterscheiden sich wesentlich in Bezug auf die einschlägigen Indikatoren (von der Sozialhilfequote über die Wohn- und Grünflächen bis zur Gymnasialquote). Entsprechend sollte die Stadt Basel nicht als homogener Raum betrachtet werden, sondern als ein Neben- und Miteinander unterschiedlicher Lebens- und Arbeitswelten.

 

Quartier und Schule

Das Quartier und die Schule stellen für Kinder und Jugendliche die ersten Sozialräume dar, die sie mit zunehmender Autonomie ausserhalb der Familie (oder des Haushalts, des Heims, etc.) erkunden. Es handelt sich für sie um Zwischen- und Übergangsräume, in denen sie Identitäten inszenieren und ausprobieren sowie Erfahrungen mit individueller und kollektiver Raumaneignung sammeln.

Quartier und Schule stehen zudem aus Sicht der Stadtforschung und Stadtentwicklung in einer engen Wechselbeziehung. Dies gilt in Basel insbesondere für die Primarschulen, bei denen es sich um Quartierschulen im eigentlichen Sinne des Wortes handelt. Die allermeisten Kinder besuchen eine Primarschule im Quartier (es sei denn, sie gehen auf eine Privatschule). Zudem sind die Schulhäuser (inkl. umliegende Schulhöfe, Spielplätze etc.) meistens wichtige Quartiertreffpunkte, wo Kinder und Jugendliche auch Freizeit verbringen sowie Eltern und Familien zu Veranstaltungen kommen etc. Die Verbindungen zwischen Schule und Quartier lockern sich zwar mit fortschreitender Schullaufbahn: die Brückenangebote (mit denen sich kein Quartier brüstet, sie werden eher versteckt gehalten), die Sekundar- und Berufsschulen sowie die Gymnasien weisen keinen direkten Quartierbezug auf. Aber es ist davon auszugehen, dass Quartieridentitäten die meisten Schüler:innen auch nach Abschluss der Primarschule prägen und begleiten.

Die Schule ist eine Instanz der sozialen Reproduktion, die Ordnung ins postmigrantische Mosaik des Quartiers bringt. Sie produziert sowohl gute als auch schlechte Schüler:innen; sie diagnostiziert Förderbedarfe, ringt mit Fremdsprachigkeit und problematisiert Integrationsdefizite; sie leitet Selektionsprozesse ein und bereitet auf unterschiedliche Erwerbslaufbahnen vor; sie bringt Eltern dazu umzuziehen oder ihre Kinder in eine Privatschule zu schicken, kurzum: sie (re)produziert Ungleichheiten und bringt Problemgruppen oder «gefährdete» Jugendliche hervor.

Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass die Schule im Quartier für die Jugendlichen stets präsent ist – und umgekehrt. Allein auf Grund des faktischen Gewichts der Schule im Tagesablauf unter der Woche sowie ihrer Bedeutung für die Lebensentwürfe der Kinder und Jugendlichen nehmen diese auch in der Freizeit, in Alltagsinteraktionen etc. immer wieder Bezug auf die Schule und sind sich der Tatsache bewusst, dass ihre Identität und ihr gesellschaftliches Schicksal wesentlich durch Schulbesuch und Schulerfolg geprägt sind. Umgekehrt schlagen sich Eigenschaften des Quartiers (Sozialstruktur, räumliche Struktur, kulturelle Vielfalt, Arealentwicklungen etc.) unweigerlich im Schulalltag nieder - vom Schulweg über die Pausendynamiken bis zur Sprachenvielfalt und den Förderangeboten (inkl. Zusatzmitteln, die Schulen in benachbarten Quartieren erhalten: Basler Sozialindex) und hinterlassen Spuren in der Schulstatistik.

Unter bestimmten Bedingungen kann das Aufwachsen zum Aufwachen werden: Dann nämlich, wenn Jugendliche sich gesellschaftlicher Strukturen oder politischer Programmatiken bewusstwerden, die sie benachteiligen und ihre Möglichkeiten einschränken. Es ist diesbezüglich davon auszugehen, dass der organisierte politische Protest nur eine Form des Widerstands ist (und nicht unbedingt die am meisten verbreitete Form), die aufgeweckte Jugendliche ergreifen können. Mindestens so populär dürften ironische und parodistische Praktiken sein oder die ostentative Hinwendung zu von der (dominanten) Schulkultur abgewandten Lebensentwürfen (von eigensinniger Aneignung anderer Religionen und Kulturen bis zur Orientierung auf Sport- oder Social Media Laufbahnen). Unsere Forschung legt das Augenmerk auf Eigensinnigkeit und Agency junger Menschen und betrachtet sie nie ausschliesslich als Opfer gesellschaftlicher Verhältnisse.

 

Ethnografie und Statistik

Unser Projekt beruht auf der Verbindung zweier Forschungszugänge:

Die ethnografische Perspektive exploriert die Lebenswelten der Kinder und Jugendlichen im Quartier und ggf. in der Stadt (Spiel- und Sportplätze, Orte zum Chillen und Rumhängen, Jugendtreffs, Schulareale, erste Ausgangslokale, verborgene und verbotene Orte, etc.). Der Fokus liegt auf Praktiken der Raumaneignung und Identitätsbildung. Die Blickrichtung geht vom Quartier in Richtung Schule: Wann, wie und warum kommt ausserhalb der Schulzeit die Schule wieder ins Spiel? Inwiefern ist die Schule im Quartier präsent?

Die statistische Perspektive legt den Fokus auf gesellschaftliche Strukturen der Ungleichheit und Differenz. Die Blickrichtung geht von der Schule in Richtung Quartier. Ausgangspunkt sind Bildungsstatistiken (insbesondere die Schulhausstatistik). Diese werden in Verbindung gesetzt mit weiteren Statistiken (insbesondere: Integrationsindikatoren und Statistik der Wohnviertel). Auf diese Weise können Erkenntnisse gewonnen werden zur Frage, inwiefern das Quartier in der Schule präsent ist.

Keine der beiden Forschungsperspektiven erhält ein erkenntnistheoretisches Primat. Beide sollen sich bereichern und gegenseitig hinterfragen und überprüfen.

 

Patchwork Ethnography und Citizen Science

Wir verfolgen einen kritischen, realistischen und pragmatischen Ansatz, der die kanonischen Oppositionen der traditionellen andro- und eurozentrischen Forschungspraxis hinterfragt.

Patchwork Ethnography: Die Forschung ist nicht strikt getrennt vom privaten Alltag, das Feld liegt direkt vor der Haustüre. Ein längerer Forschungsaufenthalt ist weder möglich noch erforderlich, um das postmigrantische Aufwachsen in Basel zu untersuchen. Wir 3 wohnen in der Stadt und haben Kinder, die hier aufwachsen. Wir setzen bei unseren Alltagsbeobachtungen an und nutzen diese als Anhaltspunkte für die Forschung. Wir laden Mitarbeiter:innen und Studierenden ein, dasselbe zu tun.

Citizen Science: Unsere Forschung findet nicht im Elfenbeinturm statt, sondern in Kooperation mit unterschiedlichen Akteur:innen. Wir nehmen Kinder und Jugendliche sowie ihre Familien und Bezugspersonen als Expert:innen ihrer Alltags- und/oder Arbeitswelt ernst. Wir suchen die Zusammenarbeit insbesondere mit Schlüsselpersonen aus Quartier- und Freizeitorganisationen; Lehrpersonen aus der Primarschule (inkl. Kindergarten, Kitas, Spielgruppen etc.); Mitarbeitende des Statistischen Amtes und städtischer Verwaltungsabteilungen. Wir spielen Ergebnisse unserer Forschung zurück zum Beispiel durch Veranstaltungen im Quartier, Workshops in der Schule, Interviews in Zeitungen oder Beiträge auf Online-Plattformen, Veröffentlichungen für ein breites Publikum etc.

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Futures Interrupted: Social pluralism and political projects beyond coloniality and the nation-state
Research Project  | 2 Project Members

SNSF Consolidator Grant


This projects aims to renew our perspective on the period between the end of the Ottoman Empire and the beginning of the age of nations in the Arab world by paying particular attention to local actors. The focus on unrealized social and political projects promoted by local actors allows us a look at the Arab world beyond the colonial framework and beyond the prevailing nation-state model. It also offers a view of alternative articulations of belonging and political community.

This project concerns futures that were conceived or imagined by the people of the Arab world, but which were not implemented or not fully realized due to the course of historical events between the end of the age of empires and the beginning of the age of nations. Using case-studies stretching from North Africa to South West Asia and the Arabian Peninsula, the project will be particularly attentive to the way in which these unimplemented or unfinished projects dealt with the social pluralism that characterized the region at that time and that, in many parts of the area, was upset by the colonial division into separate states that occurred mostly after the First World War.

Indeed, there have been and still are numerous contestations concerning the application of the nation-state model in the region. The passage from the multi-cultural and multi-confessional Ottoman imperial framework to that of separated nation-states was fraught with conflict and violence, but as all interstitial moments, it was also rife with new ideas, concepts and definitions. Below these new ideas laid practices of daily life, and in particular the “lives in common” that Muslims, Christians, Jews and others shared in the regions’ cities and villages. This project intends to provide the link between daily life, popular sociability and political projects that emerged during that period. Local idioms of community and grammars of inclusion will form an important part of the research focus as well as non-territorialized forms of political belonging.

This project will follow a bottom-up approach, proceeding from daily life and practice and moving up to social and political movements. It will be source-driven, not theory-driven, while engaging critically with existing social and political theory. Its objective is to enrich the pool of concepts at the disposal of political science and sociology through a grounded historical analysis of social and political imaginaries in the Arab world.


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Intimacy, Im/Mobility, and Belonging across Africa and Europe
Research Project  | 5 Project Members

Over the last three decades, the number of people moving within and across borders has grown spectacularly, as have concerns over the permeability of cultures, regions, or nations. Intimacy has become a salient “engine of mobility”. As people migrate in search for ways to establish and regenerate familial and affective attachments – and to detach themselves from others – intimacy sets bodies in motion in unexpected ways. In Kenya, queer people arriving from across East Africa invoke being violently targeted for their sexuality to claim asylum in Western European countries. In Madagascar, meanwhile, young women seek marriages with French men to imagine a better future abroad. But, if intimacy drives mobility, it is now also a central moral criterion for crafting belonging and exclusion. Indeed, just what kinds of intimate beings we are turning out to be ever more decisive to our encompassment in kinship, citizenship, and governance. In the U.K., young gay men arriving from Africa encounter systems of racialization that produce their Blackness, not least through erotic desires and encounters. Intimacy becomes thus also an evocative means and motive of separation, immobility, and loneliness. In Ghana, as the young leave rural areas in search of livelihoods, the elderly come to live intimately with their absence-an absence generative of new affective and material relations.

Examining the conditions of possibility and social outcomes of new intersections of intimacy, mobility, and belonging, this project addresses the following question: How do emerging intimacies drive the intensification of mobility, and what kinds of intimate arrangements, attachments, and arrestments does movement generate? Anchored in ethnographic research along the geopolitical axis Africa-Europe, we think of the nexus intimacy–im/mobility–belonging as a “triad” – that is, a salient grid of the political economy of late capitalism that shapes social worlds in ways that require careful examination.


The anthropological literatures on intimacy; migration and mobility; and belonging and citizenship have overlapped only minimally. To the extent that anthropologists have discussed, for example, “intimate mobilities”, they have deployed these terms to refer narrowly to sexuality and migration. By contrast, this project sets out to think of (i) intimacy as also entailing kinship, affect, and the contemporary political discourses that center personal and domestic life; (ii) mobility as entangling migration in myriad intersecting forms of movement but also immobility or sedentarism; and (iii) belonging as negotiated through the regulation of intimate mobilities.


Thinking thus of “intimate im/mobilities” involves an effort to decenter these terms precisely in order to better understand the historical centrality of the triad intimacy–im/mobility–belonging in the present. This project involves in-depth ethnographic research on four focal points – from village to the city, from forays abroad to intermittent returns – that, together, mirror different stages of migration. Distributed across Ghana, Kenya, Madagascar, and the U.K., these focal points tell a shared story about how intersections of intimacy, mobility, and belonging generate new struggles over money, wealth, and worth; gender, bodies, and personhood; age, generation, and care; and ritual, religion, and reproduction. They also capture a fuller range of mobile and non-mobile actors in their engagements with intimacy, both along South-South and South-North axes.


This project’s goals are to (i) understand how the triad intimacy-im/mobility-belonging manifests on a global scale; (ii) capture differences and similarities between its unfoldings in these different sites; and (iii) assess its particularities along the geopolitical axis Africa-Europe.

The project is funded by the Swiss National Science Foundation (grant number 220043), hosted by the Institute of Social Anthropology at the University of Basel.

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Landschaftsqualität im Licht gesellschaftlicher Narrative
Research Project  | 2 Project Members
Thema Um Landschaftsqualität als Produkt gesellschaftlicher Prozesse, als Instrument gesellschaftlicher Diskurse und als Grundlage gesellschaftlicher Entscheidungen und Handlungen zu erfassen, und um zu verstehen, welche Merkmale für welche Landschaftsqualität eine Rolle spielen, müssen gesellschaftliche Narrative rund um Landschaft mit in den Blick genommen werden. Und die Bedeutung gesellschaftlicher Narrative sollte bei der Entwicklung von Gestaltungs-, Entwicklungs- und Schutzkonzepten bedacht werden, um deren Anschlussfähigkeit und Wirksamkeit zu erhöhen. Das vorliegend vorgeschlagene Projekt ist diesen beiden Aspekten gewidmet. Es baut auf den Ergebnissen des vom BAFU 2020/21 finanzierten Projekts "Arbeiten an und mit Narrativen für eine Nachhaltige Entwicklung" auf, in dessen Rahmen grundlegendes Wissen zur Entstehung und Wirkung gesellschaftlicher Narrative aus verschiedenen Disziplinen zusammengeführt und das Verhältnis zwischen der Kommunikation von Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen und gesellschaftlichen Narrativen analysiert und diskutiert wurde (Di Giulio & Defila 2022). Ziele Das vorliegende Projekt verfolgt zwei sich ergänzende Ziele: 1. Themenspezifische Narrative zu Landschaftsqualität identifizieren: Ziel ist es, die gesellschaftlichen Narrative zum Thema Landschaft zusammenzustellen, in denen die Qualität von Landschaft eine bedeutende Rolle spielt. Das können Narrative sein, in denen die Qualität von Landschaft identitätsstiftend ist, es können Narrative sein, in denen erklärt wird, wie die Qualität von Landschaft entstanden ist bzw. wie sich die Qualität von Landschaft auswirkt, oder Narrative, in denen erläutert wird, wie (und durch was) die Qualität von Landschaft bedroht wird (und was dagegen getan werden kann). 2. Zur Anschlussfähigkeit und diskursiven Wirksamkeit von Kommunikationsprodukten sowie von Gestaltungs-, Entwicklungs- und Schutzkonzepten beitragen: Ziel ist es, Hinweise zu geben mit Blick auf die Erhöhung der Anschlussfähigkeit und Wirksamkeit von Kommunikationsprodukten zum Thema Landschaft sowie von landschaftsbezogenen Gestaltungs-, Entwicklungs- und Schutzkonzepten. Dies erfolgt erstens vor dem Hintergrund des Wissens darüber, was den diskursiven Erfolg gesellschaftlicher Narrative beeinflusst, und zweitens vor dem Hintergrund des Wissens darüber, welche Faktoren zur Folge haben, dass Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen nur bedingt Eingang finden in erfolgreiche gesellschaftliche Narrative oder selbst zu erfolgreichen gesellschaftlichen Narrativen werden. Vorgehen Das Projekt kombiniert drei Methoden: - Interdisziplinäre Literaturanalyse: Die Identifikation themenspezifischer Narrative zu Landschaftsqualität erfolgt mittels einer interdisziplinären Literaturanalyse. - Dokumentenanalyse: Die Hinweise mit Blick auf die Erhöhung der Anschlussfähigkeit und Wirksamkeit von Kommunikationsprodukten zum Thema Landschaft sowie von Gestaltungs-, Entwicklungs- und Schutzkonzepten werden auf der Grundlage einer Dokumentenanalyse generiert. In dieser Dokumentenanalyse werden Dokumente aus der Perspektive des Arbeitens an und mit gesellschaftlichen Narrativen analysiert. - Experteninterviews: Interviews mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachgebieten sowie aus Forschung und Praxis werden durchgeführt, um die identifizierten themenspezifischen Narrative zu Landschaftsqualität mit Blick auf deren aktuelle Geltung in der Schweiz zu validieren und ggf. zu ergänzen. Dies ergänzt die in der Begleitgruppe vertretene Expertise. Zusammenarbeit mit dem BAFU, Begleitgruppe Das Projekt ist den Kriterien guter interdisziplinärer und transdisziplinärer Arbeit verpflichtet, da es interdisziplinär ausgerichtet ist und transdisziplinäre Elemente enthält: - Interdisziplinarität: Die Interdisziplinarität des Projekts ergibt sich daraus, dass es Wissensbestände aus verschiedenen Disziplinen integrierend zusammenführt, dass es von einem interdisziplinären Team bearbeitet wird und dass ein interdisziplinärer Kreis von Expertinnen und Experten in die Arbeit einbezogen wird. - Transdisziplinarität: Das Projekt soll jedoch nicht nur zu neuem deklarativem Wissen führen, sondern auch handlungswirksames Wissen und Produkte hervorbringen, die zu den Bedarfen und Handlungsmöglichkeiten des BAFU und weiterer für das BAFU relevanter Akteure passen. Entsprechend enthält das Projekt auch transdisziplinäre Elemente, um sicherzustellen, dass deren Perspektive und Wissensbestände Eingang finden in die Arbeit. Das BAFU und die weiteren Akteure werden als Praxisakteure mit erfahrungsbasierter Expertise aufgefasst. Der Umsetzung dieser Zusammenarbeit dient eine Begleitgruppe.
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Rising Tides, Rising Stakes: Water Infrastructure Work as Climate Adaptation in Mombasa, Kenya
Research Project  | 1 Project Members
Climate change is here. Despite the imagery of an apocalyptic future that it calls to mind, the reality is an already unfolding, insidious and chronic disaster. Coastal African cities are at the forefront, underprepared and overexposed. Being faced with the inevitability of the crisis, it is imperative we look at and understand processes of adaptation that are already in action to better equip us for the challenges that lie ahead. In this context, the idea of radical incrementalism plays a crucial role. Written about as the process of bringing about change "through ... surreptitious, sometimes overt and multiple small revolutions" (Pieterse 2008:6), yet there has been little empirical substantiation of the concept to date. To address this, this project seeks to operationalize radical incrementalism as a lens to account for both the trans-scalar forces involved in remaking cities at the sharp edge of climate change, and the mundane, everyday practices of coping with, and adapting to the crisis. By examining the effects of changing climate, global capital flows, and external climate policy prescriptions, this study explores how these tensions manifest in the coastal city of Mombasa, Kenya. Particularly exposed to climate risk and undergoing steep demographic growth, Mombasa provides a rich context for this locally grounded, longitudinal urban ethnography. Specifically, through "deep hanging out" this study traces the actions of water infrastructure workers who, despite their reputation as apolitical technicians, stand at the nexus of local politics, international development funding, and the recalcitrant materiality of creaking public infrastructures. By recognizing their daily operations as a form of adaptation, we can make visible the reality of climate disaster and, in turn, foster more accurate and sustainable governance in response to the disaster already underway.
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Class identity politics: the (new) political role of social class in Western Europe
Research Project  | 3 Project Members
Several recent events in Europe have brought back the significance of social class. Most recently, the pandemic uncovered divides between lower-class families without financial reserves, and more wealthy families. Working class people were more exposed to health hazards, and more strongly affected by unemployment, adding to existing inequalities. Beginning a decade earlier, the financial and economic crisis had already exacerbated economic inequalities, and political events such as the Brexit vote showed how regional inequalities can lead to political polarization and controversial political decisions. In addition, extreme political actors have been on the rise, and their success is often explained by economic and social anxieties. How the views and grievances of the so-called "left behind" influence political developments like the vote of Donald Trump, is however less clear. In other words, our understanding of how increasingly unequal social structures lead to specific political outcomes remains limited. This project argues that group identities, and more specifically social class identity, might provide the "missing link" between societal and economic changes and (extreme) political outcomes. It seeks to answer the following questions: How salient are social class identities in Western Europe and what determines their salience? Does inequality lead to more conflict between social classes? What is the role of political actors in shaping social class identities? How important are social class identities for political decision-making? To address these questions, project will develop a theoretical and empirical framework to study social class identity in complex social and economic contexts, by combining insights from political sociology, public opinion research and social psychology. We build on existing research on class voting and on voting for right-wing populist parties by introducing an important component: the strength of group attachment. This is based on the assumption that objective social class might not be politically relevant, unless there is some form of emotional attachment to a specific class. The four suggested work packages will combined provide a broad picture on the role of social class identity in European politics, its sources , its specific content, as well as its consequences for political behavior. Thereby, we contribute to a broader literature about the political consequences of economic inequality. Second, the project will shed light on the role of group identities beyond what is generally considered "identity politics". Further, the project will contribute to our understanding of European parties' strategies and success in mobilizing voters with group appeals, and eventually to our knowledge of the reasons why extreme and populist parties have been successful in Western Europe.
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Schwarzes Gold und schillernde Sammlungen. Das Museum der Kulturen Basel innerhalb der globalen petroleumscape
Research Project  | 3 Project Members

Das Forschungsprojekt «Schwarzes Gold und schillernde Sammlungen» geht der Rolle von Schweizer Geolog*innen bei der Exploration von Erdölgebieten ab 1900 nach und reflektiert das damit einhergehende Sammeln von Kulturgütern. Einerseits geht es um die Frage, wie und wo für internationale Erdölfirmen geologische Forschungen durchgeführt wurden und wie es dazu kam, dass gerade Schweizer Geolog*innen für diese Arbeit in Frage kamen. Wie gestaltete sich ihre Tätigkeit und wer wirkte an ihrer Arbeit mit? Andererseits geht es um die Bedeutung der materiellen ‹Rückflüsse› für Schweizer Museen: Das Engagement bei Erdölfirmen ermöglichte es zahlreichen Geolog*innen, nebenbei bedeutende kulturhistorische Sammlungen anzulegen. Die Sammlung im Museum der Kulturen Basel dient als Untersuchungsgegenstand, um der Verflechtung von Ressourcenabbau und Kulturgütertransfer nachzugehen und soll neue Blickwinkel innerhalb der ethnologischen Provenienzforschung eröffnen.

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Auswertung der interdisziplinären Zusammenarbeit im Forschungsverbund ForDigitHealth
Research Project  | 2 Project Members

Der Bayerische Forschungsverbund ForDigitHealth (Gesunder Umgang mit Digitalen Technologien und Medien) ist ein Verbund von 11 Teilprojekten, die in interdisziplinärer Kooperation zum Thema des gesunden Umgangs mit digitalen Technologien und Medien forschen. Das Verbundprojekt ging zum Jahresende 2023 nach gut vier Jahren seinem Ende zu. Die inhaltlichen Ergebnisse werden wissenschaftlich publiziert und für die Öffentlichkeit aufbereitet. Was ist aber mit den Ergebnissen und Erkenntnissen zur gemeinsamen Arbeitsweise? Wie wurde Interdisziplinarität im Forschungsalltag der Gruppe gelebt und was geschieht mit dem Erfahrungswissen, das dazu generiert wurde? Vielen Forschungsverbünden geht es wie dem Verbund ForDigitHealth: Im Zuge der Zusammenarbeit wird wertvolles Wissen darüber gewonnen, wie die interdisziplinäre Zusammenarbeit gelungen ist und Mehrwert erzeugt hat, dieses Wissen wird jedoch selten systematisch reflektiert, und noch viel seltener wird es aufbereitet und Dritten zur Verfügung gestellt - mit der Folge, dass neue Forschungsverbünde nicht darauf aufbauen können.


Das vorliegende Projekt setzt hier an und möchte das in ForDigitHealth gewonnene Wissen an die Oberfläche heben, in Wert setzen und für Dritte nutzbar machen. Im Projekt werden die interdisziplinäre Arbeitsprozess von ForDigitHealth ausgewertet. Angestrebt wird:

- eine wissenschaftlich fundierte Reflexion der Erfahrungen

- einen wissenschaftlichen Beitrag zur Praxis interdisziplinärer Forschung leisten, d.h. die Erfahrungen und das forschungspraktische Wissen aus ForDigitHealth für Dritte verfügbar machen

- Entwicklung eines Instruments zur Auswertung und Tradierung der Erfahrungen und bewährten Vorgehensweisen interdisziplinärer Projekte